Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0557 - Das Gesetz der Götzen

Titel: 0557 - Das Gesetz der Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Unwillkürlich schrie er auf.
    Das Ding, das da durch die Wolken herabkam, war fast so lang und so breit wie das ganze Tal. Der Weise ahnte, daß es ein Raumschiff war. Es konnte nichts anderes sein, obgleich ihm unglaubhaft erschien, daß ein so mächtiges Ding fliegen konnte.
    Er begann an seiner Überzeugung zu zweifeln, daß das Buch Antaranaras, die Kahana, ein Schwindel war. Schickte der Große Götze jetzt das Schwert seiner Rache?
    Er hörte die Stimme eines der Gefangenen. Er schrie seinen Namen.
    „Bodamore! Komm endlich zu uns herauf!"
    Der Weise setzte seinen Aufstieg zunächst zögernd, dann aber immer schneller fort. Er sah, daß der Man-kai inzwischen weitergeklettert war. Jetzt erreichte' das Tier einen der drei Männer, leckte ihm das Gesicht, drehte sich dann auf dem Ast herum und begann damit, die Fußfesseln durchzubeißen. Der Gefangene schrie und befahl dem Zwölfbeiner, seine Bemühungen einzustellen, aber er hatte keinen Erfolg damit.
    Bodamore raste jetzt förmlich auf der Leiter nach oben.
    Er verschluckte sich fast vor Schreck, als die Fußfesseln sich lösten. Der Körper des Fremden schwang frei vom Baum weg.
    Jetzt baumelte der Mann nur noch an den Handfesseln.
    Der Mankai kroch höher und begann auch daran zu knabbern.
    Vergeblich bemühte sich der Gefangene, mit den Füßen an den Ast zu kommen. Er hatte zu schräg daran gehangen.
    Der Mankai hörte nicht auf die Be-/ fehle des Mannes.
    Bodamore hetzte wie eine Katze am Baum hoch.
    Als er den Raumfahrer fast erreicht hatte, sah er, daß die Fesseln rissen. Tonka Valuz klammerte sich mit den Fingerspitzen an das Holz. Er schien verloren zu sein, da er nicht genügend Halt fand. Boda Bodamore griff nach dem Arm des Terraners und packte ihn. In diesem Moment rutschte Valuz ab.
    Drei endlos lange Sekunden sah es so aus, als würden beide Männer in die Tiefe stürzen, doch dann rettete Bodamore erst sich und dann den Sergeanten. Er zog Tonka Valuz auf den Ast.
    Dann achtete er jedoch nicht mehr auf ihn, denn die Ereignisse in seiner Umgebung faszinierten ihn mehr als alles, was er zuvor erlebt hatte.
    Valuz lag erschöpft auf dem Ast und bemühte sich, das Zittern in seinen Gliedern zu überwinden. Mankai-kuon wollte seinem terranischen Freund helfen. Er träufelte ihm etwas aus seiner Kieferdrüse über die Lippen.
    Bodamore kümmerte sich nicht darum. Mit weitgeöffneten Augen beobachtete er, daß der Raumkörper sich in das Tal herabsenkte. Das acht Kilometer lange und vier Kilometer breite Wabenschiff kam wie ein Gebirgsmassiv über das Tal des Götzen. Der Weise sah, daß die Augen des Götzenbildes vor Zorn funkelten und sprühten. Die Lichtreflexe, die daraus hervorschossen, schlugen in die Flanken des Giganten, richteten aber offensichtlich keinen Schaden an. Der fliegende Riese ließ sich jedenfalls nicht davon beeindrucken.
    Tonka Valuz schrie auf, als die Finger des Tubbods sich in seinen Arm krallten. Er drängte den Mankai zur Seite und wälzte sich auf den Rücken herum. Jetzt konnte er das Schiff ebenfalls sehen. Er stöhnte. Der Walzenraumer landete auf der anderen Seite des Flusses. Er würde vermutlich die Siedlung in der Flußschleife nicht zerquetschen, aber das hing davon ab, wie tief sich das Schiff nach der Landung in den Boden senkte.
    Die Tubbods im Tal hatten endlich begriffen, daß sie sich nur noch durch Flucht retten konnten. Sie rannten in wilder Panik zum Götzenstandbild.
    Tonka Valuz beobachtete, daß fingerdicke Energiestrahlen aus verborgenen Energieprojektoren neben den Facettenaugen des Monumentes hervorzuckten. Zugleich erwachte er aus dem Bann, der ihn gepackt hatte. Er vernahm die zornigen Rufe seiner Freunde.
    Eilig kletterte er an dem Ast entlang bis zu Phil Aupon und knüpfte dessen Fesseln los. Er benötigte fast zehn Minuten dafür, da er zugleich verhindern mußte, daß der Freund abstürzte. Mandry O'Loon wurde schneller erlöst, da Aupon Tonka Valuz helfen konnte.
    „Mensch", sagte O'Loon. „Die Tubbods können bei allem Unglück noch von Glück reden. Die Karties landen verdammt vorsichtig. Wenn die hier mit voller Fahrt herabgerauscht wären, dann wäre jetzt schon alles vorbei."
    Sie rüttelten Bodamore an der Schulter.
    „Komm, weiser Knabe, wir müssen auch nach unten, sonst ergeht es uns schlecht", rief Tonka Valuz.
    „Schlimmer kann es nicht mehr werden", entgegnete Bodamore.
    „Hast du eine Ahnung, Junge", sagte Valuz. „Das ist erst der Anfang."
    Er blickte nach unten. Das

Weitere Kostenlose Bücher