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056 - Der Banknotenfälscher

056 - Der Banknotenfälscher

Titel: 056 - Der Banknotenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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aber ohne ihre Antwort abzuwarten, fuhr er fort: »Vermutlich hast du etwas über jene unglückliche Geschichte gehört, in die Wells verwickelt war. Ich kann dir nur sagen, daß ich sie ganz genau kenne und daß Donald vollkommen unschuldig ist. Zu einer Anklage kam es nicht, und die Vorwürfe, die gegen ihn erhoben wurden, waren dem Berufsneid der Kollegen zuzuschreiben. Die alte Frau ist eines natürlichen Todes gestorben, und es wurde keine Spur von Gift entdeckt. Nebenbei hatte Donald auch nicht einen Penny von ihr geerbt. Alles, was du darüber gehört haben solltest, ist nur bösartiger Klatsch.« Er erhob sich von seinem Stuhl. »Und jetzt solltest du nach Hause gehen, vielleicht ruft Peter noch einmal an.«
    Man konnte ihm ansehen, daß er sich während der ganzen Unterhaltung nicht sehr behaglich gefühlt hatte, und Jane hätte sich darüber sicher den Kopf zerbrochen, wenn ihr nicht seine Worte über Dr. Wells reichlich Stoff zum Nachdenken gegeben hätten. Was sie über Donald erfahren hatte, war ihr neu und schien ihr nicht bedeutungslos. Sie verabschiedete sich von ihrem Vater und ging in die Halle hinaus. Das Mädchen kam die Treppe herunter, um die Tür zu öffnen.
    »Das Haus steht auf dem Kopf, seitdem Sie es verlassen haben«, plauderte sie. »Das ganze obere Stockwerk wird neu tapeziert, und heute war ein Innenarchitekt da, um die Möbel für Ihre Zimmer auszumessen.«
    »Möbel für meine Zimmer? Wie meinen Sie das?«
    »Bitte, verraten Sie Mr. Leith nicht, daß ich Ihnen etwas erzählt habe. Es sollte ja ein Geheimnis bleiben. Mr. Leith läßt das obere Stockwerk zu einer eigenen kleinen Wohnung für Sie herrichten . . .«
    Jane stieg in das wartende Taxi; sie war ganz verwirrt. John Leith erwartete also, daß sie wieder zu ihm ziehen würde - hatte es offenbar schon vom Tag ihrer Hochzeit an erwartet. Anscheinend hatte er gewußt, daß sie einen Wahnsinnigen heiratete!
    Jane hoffte, daheim Nachrichten von Donald Wells oder von Marjorie vorzufinden, doch nach Auskunft des Butlers hatte das Telefon während der ganzen Zeit ihrer Abwesenheit nicht geläutet. Sie ging sofort zu Bett und schlief wider Erwarten gut. Es war schon neun Uhr, als sie erwachte und aus den Händen einer freundlichen Zofe, die sie am Abend vorher noch nicht gesehen hatte, ihren Tee entgegennahm. Das Mädchen war schon vor ihrer Hochzeit für sie engagiert worden, war aber bis zu Janes Ankunft in Urlaub gewesen.
    Die Morgenpost brachte ihr zwei Briefe. Der eine war von Peter und enthielt nur wenige Zeilen; der andere, ein sehr langes Schreiben, war von ihrem Vater:
›Du mußt mich gestern abend für wenig teilnehmend gehalten haben, aber in Wirklichkeit war ich sehr aufgeregt über das, was Donald Wells mir berichtet hatte; so war ich nicht in der Verfassung, über Peter und Deine Zukunft mit Dir zu sprechen. Ich fürchte, die Sache steht sehr schlimm für Peter. Donald sagte, der mit der Untersuchung betraute Kriminalbeamte habe geäußert, er sei berechtigt, Peter zu verhaften - und er hätte es auch schon getan, wenn nicht eine einflußreiche Persönlichkeit von Scotland Yard ihn daran gehindert hätte.«
    Jane dachte an die gespannten Beziehungen zwischen Rouper und Bourke und konnte sich eines Lächelns nicht erwehren.
›Als Du gegangen warst, kam Donald Wells zu mir. Seine Frau hat einen Nervenzusammenbruch erlitten, und er schickt sie auf Reisen, damit sie sich wieder erholt. Sie verläßt London morgen früh mit dem Acht-Uhr-Zug, Ich schreibe Dir das, falls Du sie anrufen willst. Es freute mich, von Donald zu hören, daß Ihr Euch angefreundet habt. Marjorie ist zwar eine boshafte Klatschbase und redet eine Menge Unsinn, aber es ist besser, wenn man sich gut mit ihr steht. Donald meinte, daß sie Dir von der Geschichte in Nunhead erzählt hat. Übrigens solltest Du Dich mit einem guten Rechtsanwalt In Verbindung setzen, und zwar so bald wie möglich - der beste wäre wohl der berühmte Sir John Lafe.‹
    Der Rest des Briefes befaßte sich hauptsächlich mit seiner eigenen Gemütsverfassung und mit seinem Bedauern, daß er die Heirat zugelassen hatte. Schließlich hieß es noch:
›Donald vertritt eine Theorie, die mir sehr phantastisch erscheint. Er meint, Peter sei der ›Fuchs‹, der Banknotenfälscher, von dem alle Welt spricht. Er sagt, es sei keine Seltenheit, daß Irrsinn sich in Form irgendeiner versteckten verbrecherischen Leidenschaft äußere; in diesem Zusammenhang wies er auf Peters ungewöhnliche

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