Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
056 - Satans Mörderuhr

056 - Satans Mörderuhr

Titel: 056 - Satans Mörderuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
heute Abend. Sie sind eine anstrengende
Frau«, feixte Larry. Er drückte die Tür zur Terrasse auf. Aus der Tiefe der
Straßenschlucht drang kein Geräusch zu ihnen empor. »Ich kann noch viel
anstrengender werden, Larry«, sagte sie und warf ihm einen vielversprechenden
Blick zu.
    »Für diese Anstrengung bin ich immer zu haben, Blumenmädchen. -
Sie hätten heute Abend einen Blumenkranz um den Hals tragen sollen und einen
Rock aus Palmenblättern. So stellt man sich doch allgemein ein Hawaiigirl vor .«
    »Ich bin nicht zu einem Maskenball geladen. Sie als Globetrotter
könnten mich übrigens zum nächsten Karneval in Rio mitnehmen, wie steht es
damit? Ich verspreche Ihnen dann auch die gewünschten Requisiten
herbeizuschaffen und zu tragen .«
    »Ich lass mir die Sache durch den Kopf gehen .« Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah sie lange an. Seine Finger glitten
an ihren Ohren vorbei, hinein in ihr dichtes Haar und streichelten ihren
Nacken. Tania schmiegte sich an ihn. Die Welt um sie herum war vergessen. Larry
hörte den Lärm der Musik nicht mehr, das Lachen der geladenen Gäste und das
Stimmengemurmel entging ihm. Die Hawaiianerin reckte
ihm das braune Gesicht entgegen. Ihre Augen waren
geschlossen, ihr feingeschwungener Mund leicht geöffnet. Die Lippen schimmerten
feucht und verführerisch. In dem Augenblick, als Larry seinen Mund dem ihren
näherte, vernahm der Agent ein dezentes Räuspern. Larry Brent seufzte und
wandte den Kopf. Monsieur Laveaux, der Gastgeber, stand hinter ihm. »Ich habe
mal gehört, dass gerade die Franzosen ein Feingefühl für die Liebe besitzen«,
sagte Larry Brent leise. »Sie sind doch Franzose .«
    Laveaux lächelte entschuldigend. »Tut mir leid, Larry. Die Störung
war nicht beabsichtigt .«
    Laveaux war ein heiterer, lebensfroher Mensch. Aber in diesem
Augenblick, als er das sagte, machte er einen etwas unsicheren, bedrückten
Eindruck. »Ist was passiert ?« , fragte X-RAY-3. Er
löste sich sanft von Tania, streifte sie mit einem Blick und flüsterte ihr zu:
»Vielleicht können wir unser Gespräch nachher in Ruhe fortsetzen .«
    »Kann ich Sie unter vier Augen sprechen, Larry ?« Es war etwas in Laveaux' Stimme, das aufhorchen ließ. Tania zog sich diskret
zurück. Sie verschwand in dem großen, sich anschließenden Wohnzimmer. Sie fand
sofort einen Tänzer und tauchte mit ihm im Gewühl der Gäste unter. X-RAY-3
griff sich an den Kragen. »Aus den Augen, aus dem Sinn. Was für eine Welt ist
das, Jean ?«
    »Keine besonders schöne. Für mich erscheint sie im Augenblick
jedenfalls sehr düster .« Er näherte sich der hohen
Brüstung und lehnte sich dagegen. Laveaux war blass. »Ich habe eben einen
Telefonanruf aus Paris bekommen. Man hat meinen Bruder vor zwei Stunden wegen
Mordverdacht festgenommen .«
    X-RAY-3 kniff die Augen zusammen. »Sie haben einen Bruder? Das ist
das Neueste, was ich höre .«
    »Ich habe nie darüber gesprochen. Ein Halbbruder, genaugenommen.
Er hat eine andere Mutter und stammt aus der ersten Ehe meines Vaters. Die
erste geschiedene Frau meines lebenslustigen Herrn Papas hat es jedoch
verstanden, uns immer wieder mal zusammenzubringen. Der Gedanke daran, dass ich
einen Bruder habe, macht mich glücklich. Es ist manchmal schön zu wissen, dass
man nicht allein auf der Welt herumtrampelt. - Sein Name ist Henri. Henri
Laveaux. Er ist fünf Jahre älter als ich. Wir haben ein recht gutes Verhältnis
zueinander. Unsere Kontakte sind in den letzten Monaten allerdings etwas
schwächer geworden. Das liegt einfach daran, dass ich zu sehr eingespannt bin.
Henri unterhält ein kleines Antiquitätengeschäft in Paris. Henri - ein Mörder?
Ich kann es noch immer nicht fassen! Da ist etwas, was Sie vielleicht wissen
sollten, Larry: ich ...« Er blickte sich um und vergewisserte sich, dass
niemand in der Nähe stand. »... Henri verweigert jede Aussage. Nur seinem
Anwalt gegenüber hat er etwas verlauten lassen, was mich irritiert .«
    »Der Anwalt hat Sie angerufen, Jean ?«
    »Ja. Henri hat ihn darum gebeten. Unter den Antiquitäten, die mein
Bruder in seinem Laden hat, soll sich eine verhexte Uhr befunden haben .« Während Laveaux sprach, ließ er den PSA-Agenten nicht aus
den Augen. Offenbar wollte er sehen, was für eine Wirkung seine Bemerkungen auf
Larry hatten. Fand der Amerikaner das lächerlich? In der Miene von X-RAY-3
regte sich nichts. »Komisch, nicht wahr?« Laveaux fiel es schwer, die Dinge
beim Namen zu nennen. »Ich finde, es ist ein

Weitere Kostenlose Bücher