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056 - Satans Mörderuhr

056 - Satans Mörderuhr

Titel: 056 - Satans Mörderuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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beauftragt worden. Das
sollte Ihnen genügen, Monsieur Laveaux. Was wissen Sie über den Verbleib der
Uhr? Wo haben Sie sie gelassen ?«
    »Verkauft«, entgegnete der Antiquitätenhändler. »Ich wollte sie
erst vernichten, nachdem die Sache mit Trondell passiert war. Aber das brachte
ich nicht fertig. Sie ist zu kostbar. Man hat mir zehntausend Francs dafür
bezahlt .«
    »Der Käufer weiß, was für eine Maschinerie er da erstanden hat ?« , lauerte X-RAY-3.
    »Das kann ich schwer beurteilen. Es handelt sich um einen Ausländer.
Er wollte als Souvenir von Paris noch ein ausgefallenes Stück mit in sein Land
nehmen. Der Mann ist Angestellter der thailändischen Botschaft. Er flog vor
drei Tagen nach Bangkok zurück. Mit der Uhr. Er hat sie begutachtet und fand
die als Uhr getarnte Guillotine originell. Von der Geschichte der verhexten
Guillotine jedoch schien er keine Ahnung zu haben .«
    »Sie haben nicht richtig gehandelt, Monsieur Laveaux !« Diese Kritik war angebracht. Larry Brent schüttelte den
Kopf. »Mit Ihrem Verhalten haben Sie nur weitere Gefahr heraufbeschworen. Wer
weiß, was in der Zwischenzeit schon passiert ist, ohne dass jemand eine Ahnung
hat !«
    Henry Laveaux seufzte. »Ich weiß - ich weiß. Machen Sie mir nur
Vorwürfe ... !«
    »Hoffen wir, dass wir noch etwas gutmachen können .«
    Laveaux fuhr fort: »Ich habe die Uhr an einen gewissen Herrn
namens Trajapatai oder Trajapaita verkauft - so ähnlich nannte er sich .«
    »Ich werde mich darum kümmern«, murmelte Larry. »Aber ich hatte
vorhin den Eindruck, dass Sie noch etwas anderes auf dem Herzen hatten,
Monsieur. Nur wegen dieser Mitteilung dürfte es doch lächerlich gewesen sein,
Kommissar Seurat extra wegzuschicken .«
    »Richtig. Da ist noch etwas. Es gibt bereits einen zweiten Mord!
Einer, der vor dem Pierre Trondells passierte«, sagte Henri Laveaux ernst.
Diese Mitteilung schlug wie eine Bombe ein. Jean Laveaux, der die ganze Zeit
über schweigend dem Dialog zwischen seinem Bruder und dem Amerikaner gefolgt
war, machte sich jetzt bemerkbar. »Du willst doch damit nicht sagen, dass du ebenfalls
etwas damit zu tun hast ?«
    »Indirekt - ja! Wenn die Polizei es darauf anlegt, mich in die
Pfanne zu hauen, dann würde es keine Schwierigkeiten machen, eine Indizienkette
gegen mich zu schmieden. Ich hoffe nur, dass es richtig war, Monsieur Brent
diese Eröffnung zu machen, Jean ?«
    »Es war auf jeden Fall richtig«, bestätigte der Pelzgroßhändler
seinem Bruder.
    »Ich stand seit Monaten mit dem Weinhändler Chevall in Verbindung .« Henri Laveaux sprach jetzt sehr schnell, als müsse er die
Sorgen und Probleme, die ihn bedrückten, loswerden.
    »Eines Abends rief er mich an und teilte mir mit, dass er bereit
sei, sich von der Uhr zu trennen. Er sei krank, hätte nicht mehr lange zu leben
und wolle sich die kommenden Monate, die noch vor ihm lagen, so schön wie
möglich gestalten. Dazu aber brauche er Geld. Wenn ich bereit sei, fünftausend
Francs für das kostbare Exemplar zu zahlen, dann könnten wir handelseinig
werden. Ich wusste, dass ich mehr als diesen Preis erzielen würde, wenn ich die
Todesuhr an den richtigen Mann brachte. Ich machte mich also einen Tag später
auf den Weg nach Beaune. Bei Einbruch der Dunkelheit kam ich dort an, nach
einer Fahrt von über drei Stunden. Als ich an der Tür war, betätigte ich die
Glocke. Niemand meldete sich. Da klopfte ich an sämtliche Fensterläden. Wieder
nichts. Ich wanderte um das ganze Haus, durch die parkähnliche Anlage, in der
Hoffnung, vielleicht hier irgendwo auf den alten Weinhändler zu stoßen. Aber
ich hatte kein Glück. Hatte er meinen Besuch vergessen? Oder war ihm etwas zugestoßen?
Chevall war alt. Bei ihm musste man jederzeit auf Überraschungen gefasst sein.
Ich probierte sämtliche Türen aus, die es am Haus gab. Die Hintertür war nicht
abgesperrt. Ich trat ein. Im Haus war es völlig still, bis auf das schwere,
dumpfe Ticken einer alten Standuhr. Ich ging dem Geräusch nach und kam in einer
Kammer an, in der sich mir ein furchtbares Bild bot, das ich zeit meines Lebens
nicht mehr vergessen werde: in dem Raum standen ein Tisch, ein Bett, ein
Schrank, zwei Stühle und als Blickfang eine prächtige, bis zur Decke reichende
Uhr. Der Uhrenkasten war geöffnet. Auf dem Boden der Uhr lag ein abgeschlagener
Kopf. Auf dem Bett der Körper von Monsieur Chevall ... Etwas Schreckliches
musste passiert sein! Vielleicht wollte Chevall etwas nachprüfen oder
nachsehen. Man kann an

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