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056 - Satans Mörderuhr

056 - Satans Mörderuhr

Titel: 056 - Satans Mörderuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Mann heißt Larry Brent«, sagt der diensthabende Beamte. »Er
ist vor einer Stunde aus New York angekommen. Der Bruder des
Untersuchungshäftlings Henri Laveaux ist ebenfalls dabei. Monsieur Brent
besteht darauf, Sie zu sprechen, Kommissar! Vor allen Dingen erwartet er, mit
dem Häftling ein paar Worte wechseln zu können .«
    Seurat schüttelte den Kopf. »Auf Ideen kommen die Leute. Da könnte
ja jeder kommen !« Aber Larry Brent war nicht jeder.
Nach einem Gespräch unter vier Augen mit dem PSA-Agenten und einer telefonischen
Information, die Seurat einholte, wirkte der Franzose wie umgekrempelt. Larry
wurde behandelt wie ein leutseliger Fürst, der die Zellen zu besichtigen
wünschte. X-RAY-3 hielt es für angebracht, den sympathischen Franzosen in den
Stand der PSA-eigenen Ermittlungen einzuschalten. So blieb nicht ungesagt, was
die Computer über die rätselhafte Todesuhr des Marquis de Bergerac
herausgefunden hatten und was Larry Brent darüber dachte. »Warum hat er uns
gegenüber davon nichts gesagt ?« , fragte Seurat leise.
Er wirkte etwas müde und abgespannt. »Unter diesen Umständen träfe ihn nicht
die geringste Schuld .«
    »Das können Sie jetzt sagen, Kommissar, nachdem Sie mit mir
gesprochen haben«, entgegnete X-RAY-3. »Hätte Henri Laveaux mit Ihnen darüber
gesprochen, hätten Sie ihm dann geglaubt? Eine solch phantastische Geschichte?«
    »Sie haben recht«, musste Seurat kleinlaut zugeben.
    »Ein Geständnis in dieser Form hätte die Situation von Monsieur
Laveaux doch nur noch verschlimmert«, schloss Larry das Gespräch ab. Gemeinsam
mit Jean Laveaux und dem Kommissar suchte Brent das Gefängnis auf. Der Wärter
öffnete die Tür. Bleich und mit leeren Augen saß Henri Laveaux auf dem
einfachen Bett. Er blickte auf. Seine Augen weiteten sich, als sein Bruder
eintrat. »Jean ?« , fragte der Antiquitätenhändler
verwundert. Er wischte sich über die Augen, als müsse er ein Trugbild
verscheuchen. Aber die Erscheinung blieb.
    »Ich bin's wirklich, Henri. Und wenn ich schon die weite Reise
mache, dann kannst du auch sicher sein, dass sie nicht umsonst sein wird .«
    Die beiden Männer schüttelten sich die Hände. Henri Laveaux' Blick
wurde misstrauisch, als Kommissar Seurat und Larry Brent eintraten. »Wer ist
das ?« , fragte Henri Laveaux mit dumpfer Stimme und
musterte den Amerikaner eingehend.
    »Ein Freund. Wenn dir einer helfen kann - dann nur er. Du musst
ihm alles sagen, verstehst du. Verschweig ihm nichts, auch wenn dir eine
Aussage noch so schwerfällt. Und vor Kommissar Seurat brauchst du auch kein
Versteck mehr zu spielen - Monsieur Brent hat ihn eingeweiht .«
    Henri Laveaux schluckte. »Aber Jean! Damit ...«
    »Du solltest alles sagen, was du über die Uhr weißt«, fiel Jean
Laveaux seinem Halbbruder ins Wort. »Nur so kannst du dir selbst helfen .«
    Henri Laveaux senkte den Blick und wandte sich um. »Das kann ich
nicht - verstehst du mich? Es ist - einfach unmöglich !« ,
kam es leise und stockend über seine Lippen.
    »Warum geht es nicht ?« , hakte Larry
sofort nach.
    Henri Laveaux schwieg. Dann stieß er hörbar die Luft durch die
Nase. »Ich würde mich - nur noch tiefer hineinreiten, verstehen Sie ?« Er blickte abwechselnd auf Larry, seinen Bruder und dann
wieder auf den Kommissar.
    »Das kann ein Fehler sein. Wenn Sie jetzt schweigen, Laveaux, dann
könnte das aufgrund unserer augenblicklichen Kenntnisse bedeuten, dass es zu
einem weiteren Verbrechen kommt oder gar schon gekommen ist. Sie könnten
zukünftige Morde verhindern, wenn Sie endlich bereit wären, auszupacken .« Larrys Stimme klang kompromisslos. »Wenn Sie die
Anwesenheit von Kommissar Seurat stören sollte, dann ist er sicher bereit ...«
Er brauchte gar nicht fortzufahren. Die Reaktion Henri Laveaux' sagte alles.
Larry Brent hatte die Psyche dieses bedrängten, unsicheren Mannes richtig
erfasst. Seurat nickte. »Voilà - dann trete ich den Rückzug an. Ich glaube, ich
kann Sie bedenkenlos allein lassen .«
    Als Seurat gegangen war, bat Henri Laveaux seinen Halbbruder
zunächst um eine Zigarette. Nach den ersten beiden Zügen fing er von allein an
zu sprechen: »Sie sind hierhergekommen, um mich herauszupauken. Das ist
eigentlich Aufgabe meines Pariser Anwalts. Aber da Sie schon mit Jean gekommen
sind, Monsieur Brent, wird das seine Richtigkeit haben. Sie sind Anwalt ?«
    Larry hätte diese Frage bejahen können. Aber so einfach machte er
es sich nicht. »Ich bin mit der Aufklärung des Falles

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