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0563 - Totensturm der Geisterfrau

0563 - Totensturm der Geisterfrau

Titel: 0563 - Totensturm der Geisterfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verdammt schwer.«
    »Bitte!« drängte auch Sarah Goldwyn.
    »Ich müßte mal telefonieren.«
    »Dann tun Sie es.«
    Er sagte nicht, wen er anrief, aber es dauerte, bis er eine Verbindung bekam.
    Suko und Sarah Goldwyn saßen wie auf heißen Kohlen. Alles kam auf Serge Adami an. Wenn er die heiße Spur zu Jane Collins fand, konnten sie den Fall möglicherweise weiterführen.
    Dann sprach er.
    Lady Sarah und Suko verstanden nicht viel, weil er zu schnell redete. Das Thema drehte sich um eine Baustelle, das hörten sie schon heraus.
    Cilly hockte auf dem Stuhl, den Blick zu Boden gerichtet. Hin und wieder räusperte sie sich. Sie hatte geredet und dabei gewonnen, obwohl sie es nicht wahrhaben wollte.
    Mädchen und Kunden trafen nicht ein. Es hatte sich wohl herumgesprochen, daß die Polizei in der Pension ermittelte. Das Risiko, entdeckt zu werden, wollte wohl keiner eingehen.
    Endlich legte Serge auf. Er drehte sich um, seine Nase knetend.
    Dann nickte er.
    »Haben Sie was?« fragte Sarah.
    »Ich glaube, Madame. Ich rief einen Bekannten vom Bauamt an. Er leitet gewisse Umbauarbeiten, und zwar wollen wir unser Abwassersystem verbessern. Nicht nur hier, überall in Paris. Wir haben eine bestimmte Stelle in Montmartre abgesperrt, weil dort Tiefbauarbeiten stattgefunden haben.«
    »Sie meinen, daß wir Jane Collins dort finden können?« fragte die Horror-Oma.
    »Zumindest sollten wir es versuchen. Eine Baugrube, wie gesagt. Abgesperrt, in Montmartre liegend, dennoch sehr einsam. Im Prinzip ein idealer Platz.«
    »Den Sie uns sofort zeigen sollten«, sagte Suko und war bereits an der Tür.
    Auch Lady Sarah huschte hinaus. Der Kommissar blieb noch einen Moment. »Sieht beschissen für dich aus, Cilly!«
    »Wie beschissen denn?«
    »Keine Ahnung, aber ich bin nicht so. Ich werde ein gutes Wort für dich einlegen.«
    Er ging und hörte keinen Dank.
    ***
    Der Bucklige brüllte so laut auf, als läge er selbst auf der Streckbank.
    Er hatte die Rolle losgelassen. Die Trommel drehte sich noch nach, und die Speichen schlugen gegen seine Hände, weil er sie nicht schnell genug aus der Gefahrenzone brachte, aber Schmerzen verspürte er nicht. Er taumelte zurück, mit einem irren Blick und dabei den Kopf schüttelnd.
    Jane Collins aber kam sich vor, als wäre sie soeben aus einer anderen Welt zurückgekehrt. Sie lag zwar noch immer auf der verdammten Streckbank, aber die Arme hatte sie frei. In der Mitte waren die Bänder gerissen, nur mehr die harten Schlaufen umspannten ihre Handgelenke, doch auch diese löste Jane, als sie sich aufgerichtet hatte.
    Der Bucklige starrte sie aus einer respektablen Entfernung an. Er zitterte, als würden Stromstöße durch seinen untoten Körper jagen.
    Jane Collins mußte die Nerven behalten. Sie holte noch einmal Luft, bevor sie den sechsfachen Mörder mit rauher Stimme ansprach. »Habe ich dir nicht gesagt, daß ich eine Hexe bin, daß ich dem Teufel gehöre?«
    »Nein, nein!« stieß er hervor, doch es klang schon sehr unsicher.
    »Das glaube ich…«
    »Du mußt es glauben. Oder meinst du, ich hätte genügend Kraft, die Stricke zu zerreißen.«
    »Sie waren neu.«
    »Da siehst du es.«
    Der Bucklige wußte nicht, was er tun sollte. Janes Tat hatte ihn völlig aus dem Konzept gebracht. Vorbei war es zunächst mit dem siebten Opfer, das der siebte Sohn eines siebten Sohnes bringen sollte. Die Magie war eine andere geworden, die Hölle hatte sich von einer Seite gezeigt, die er nicht kannte.
    Er war vom Satan geimpft worden, nur das zu tun, was der Höllenherrscher wollte. Das klappte nun nicht mehr, die magische Verbindung war irgendwo gerissen. Er mußte neu anfangen.
    Aber wie?
    Kreaturen wie er konnten nicht nachdenken, dafür Jane Collins.
    Sie mußte sich so rasch wie möglich auch von den anderen Fesseln befreien. Die Füße waren an die Trommel gebunden worden, es gab so gut wie kein »Spiel«, und sie mußte sich schon sehr weit vorbeugen, um die harten Knoten zu erreichen.
    Allmählich spürte sie auch wieder das Gefühl in den Armen, denn das Blut konnte jetzt schneller und vor allen Dingen normal durch die Adern rinnen.
    Die Hände kamen ihr dick und aufgequollen vor, als sie versuchte, die Schlingen zu lösen. Ein Fingernagel ging dabei flöten, was machte das schon?
    Jane arbeitete verbissen, löste zuerst die rechte, dann die linke Schlinge.
    Geschafft!
    Sie lachte auf, freute sich, schloß die Augen, öffnete sie wieder, wischte die Hände an dem verdammten Totenhemd ab.
    Auch

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