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0563 - Totensturm der Geisterfrau

0563 - Totensturm der Geisterfrau

Titel: 0563 - Totensturm der Geisterfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beobachteten Adami genau. In seinen Augen schien plötzlich Eis zu liegen, so kalt schaute er die Frau an. »Du weißt nichts?«
    »Nein.«
    »Ich glaube dir.« Adami räusperte sich. »Dann müßten wir eine andere Person fragen.«
    Cilly bekam Hoffnung. Ihr Gesicht war blaß und rot. Blutig dort, wo die Ringe des Zuhälters die Haut aufgerissen hatten. »Wen wollen Sie denn fragen?«
    »Die Blonde.«
    Cilly hob die Schultern. »Eines meiner Mädchen hier in der Pension? Da gibt es viele Blonde. Ich weiß nicht einmal, ob sie alle echt sind.« Sie lachte.
    »Diejenige, die der Kommissar meint, ist echt«, redete Sarah Goldwyn dazwischen.
    »Wer ist das denn?«
    »Ein Lehrling.« Adami grinste. »Zwar ein bißchen betagt, aber nicht unbegabt.«
    »Sie heißt Jane«, sagte Lady Sarah.
    Cilly hob die Schultern, griff zu einer Blechschachtel, nahm ein dünnes Zigarillo und schob es zwischen ihre Lippen. Gelassen zündete sie es an. »Ich kenne keine Jane. Diejenigen Mädchen, die bei mir arbeiten, haben wirkungsvollere Namen.«
    »Sie kann auch erst seit einigen Stunden hier in der Pension sein«, meinte Suko.
    »Ich habe keine Neue aufgenommen.«
    »Sie lügen!«
    Cilly schaute Sarah Goldwyn an.
    »Was bildest du dir ein, du alte Schnepfe…?«
    »Bißchen netter, nicht?« sagte Adami. »Etwas mehr Respekt vor dem Alter solltest du schon haben.«
    Cilly zeigte mit dem Zigarillo auf Lady Sarah. »Wenn sie doch Mist erzählt? Ich kenne keine Jane, zum Teufel!« Sie stand wütend auf, um sich einen Ascher zu holen.
    Suko schaute sie von der rechten Seite her an. Der Kittel saß ziemlich stramm um ihren Körper, so stramm, daß sich das abmalte, was sich in der rechten Tasche befand.
    Die Umrisse einer Pistole waren zu erkennen.
    Bis auf Suko hatte dies keiner bemerkt. Auch der Inspektor erhob sich und streckte die Arme aus. Eine völlig harmlose Geste, die allerdings ein anderes Gewicht bekam, als ihn die Frau auf dem Rückweg passierte. Da fiel Sukos Arm blitzschnell nach unten. Die Hand rutschte in die rechte Kitteltasche und holte die Waffe hervor.
    Cilly schrie auf, wollte sich drehen, doch Sukos Stoß mit der flachen Hand gegen ihren Rücken beförderte sie zurück bis an den viereckigen Küchentisch.
    »Bleib mal da stehen!« befahl der Kommissar. Dabei schaute er interessiert auf die Waffe. »Seit wann läufst du denn mit einer Kanone durch die Gegend?«
    »Seit es den Killer gibt und auch Zuhälter mit großer Schnauze.«
    Sie hatte schnell gesprochen. Eine Ausrede, die sie selbst ins Schwitzen gebracht hatte.
    Suko hielt die Waffe hoch. »Eine Astra«, bemerkte er mit leiser Stimme, wobei Lady Sarah erbleichte.
    »Seltene Waffe«, gab Adami zu.
    »Da haben Sie recht, Kollege. Ziemlich selten. Frauen benutzen sie manchmal.«
    »Und ich bin auch eine Frau!« rief Cilly.
    »Was nicht zu übersehen ist«, meinte der Kommissar.
    »He, keine persönlichen Beleidigungen.«
    »Ich stellte nur etwas fest.«
    »Und ich stelle ferner fest«, sagte Suko, »daß diese Waffe einer gewissen Jane Collins gehört, die Cilly angeblich nicht gekannt haben will.«
    »Die habe ich auch nicht gekannt.«
    »Wie kommen Sie dann an ihre Pistole?«
    »Das ist nicht ihre. Ich habe sie eingehandelt. Ein… Ami hat nicht zahlen können, er ließ mir die Kanone da. Sogar Munition war noch dabei. Das ist alles.«
    Suko runzelte die Stirn. »Wenn wir sie untersuchen lassen, werden wir feststellen, daß sich die Fingerabdrücke einer gewissen Jane Collins auf der Waffe befinden. Wollen Sie es darauf ankommen lassen, Cilly?«
    »Ja, nein, ich…«
    »Also was jetzt? Wir haben nicht viel Zeit. Wo steckt Jane Collins? Wo müssen wir suchen?«
    »Das weiß ich doch nicht.«
    Serge Adami löste sich vom Schrank und ging in die Mitte des Raumes. Er zeigte dabei auf Lady Sarah und auf Suko. »Am besten ist es, wenn ihr mich mit dieser netten Dame allein laßt. Ich bin sicher, daß sie mir die Wahrheit sagen wird. Stellt euch mit dem Rücken vor das Fenster, singt ein Weihnachtslied und kassiert Provision.«
    »Was haben Sie vor?« fragte Lady Sarah.
    »Ach, wissen Sie, wir in Frankreich haben manchmal nicht so feine Methoden. Ich kann ihr etwas ins Öhrchen flüstern…«
    »Mit dem Messer, wie?« kreischte Cilly.
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Verdammt, bleibt hier!«
    »Gut«, sagte Suko, »wir sind so frei. Um was geht es genau? Wollen Sie die Wahrheit sagen?«
    »Ja, äh…«
    »Lange warten wir nicht!« drohte der Kommissar. »Man kann unsere

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