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0564 - Die Gräber seiner Ahnen

0564 - Die Gräber seiner Ahnen

Titel: 0564 - Die Gräber seiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Weihnachtsstube meiner Eltern gestanden und mich mit großen Augen umgeschaut hatte. Lady Sarah war es tatsächlich gelungen, diese Atmosphäre über all die Jahre hinweg zu erhalten.
    Wenn ich da an meine Bude dachte, wo nicht einmal ein Tannenzweig stand, bekam ich direkt ein schlechtes Gewissen.
    Das Abenteuer in Paris hatten wir glücklicherweise heil überstanden und Baphomet vorerst wieder zurückgeschlagen sowie den Geist der Manon de Valois, Hector de Valois’ Schwester. [1]
    »Was ist mit dir?« fragte Jane. »Gefällt dir etwas nicht?«
    »Ich bin überwältigt.«
    Suko breitete die Arme aus. »Ich ebenfalls.«
    Neben dem Baum stand ein flacher Tisch. Das Licht der Lampe fiel gegen das geschliffene Glas wertvoller Karaffen, in denen edle Getränke schimmerten.
    »Du brauchst ja in dieser Nacht nicht zu fahren«, sagte Lady Sarah. »Kannst also etwas trinken.«
    Ich lächelte. »Das werde ich auch.« Dann nickte ich ihr zu. »Toll siehst du heute aus.«
    Sie drehte den Kopf weg. »Du junger Hüpfer, du. Einer alten Frau derart zu schmeicheln.«
    »Stimmt doch – oder?« wandte ich mich an die beiden Frauen.
    Sie nickten und sprachen synchron: »John hat recht. Du bist wirklich schick.«
    Sarah Goldwyn trug ein schwarzes Kleid aus Seide, das ihr wunderbar stand. Um ihren Hals hatte sie nur Ketten von unterschiedlicher Länge gelegt. Das Silber schimmerte matt und paßte sich auch den Perlen der dritten Kette an.
    Glenda und Jane brauchten sich ebenfalls nicht zu verstecken.
    Festliche Kleidung umschmeichelte ihre Körper. Topmoderne geraffte Ballonröcke, ausgestellte Schultern, glitzernder Modeschmuck, farbige Tücher und Spangen in den wohlfrisierten Haaren.
    Da kam ich mir direkt schäbig vor in meiner Sonntags-Kombination und der Krawatte, die auch Suko zur Feier des Tages um seinen Hals geknotet hatte.
    Jane und Glenda schenkten den Begrüßungsdrink ein. In den hohen Kelchen perlte der Champagner. Sie verteilten die Gläser. Auch Suko nahm eines mit dem teuren Rülpswasser.
    Lady Sarah sprach den Toast. »Auf daß es ein wunderschöner Abend wird und ein Fest in Frieden und Freunde.«
    Ich nickte und sagte: »Das wünschen wir uns wohl alle.«
    Wir tranken. Der Champagner gehörte zur Spitzenklasse und rann herrlich kalt durch meine leicht ausgetrocknete Kehle. Ich stellte das fast leere Glas zur Seite, rieb meine Hände und fragte, ob es die Bescherung vor oder nach dem Essen gäbe.
    »Nach dem Essen«, erklärte Glenda. »Oder kannst du es nicht erwarten, John?«
    »Eigentlich schon.«
    Sie kam auf mich zu. In ihren dunklen Pupillen funkelten die Lichter. »Trotzdem, du wirst dich noch gedulden müssen.«
    »Gibt es Gans?« fragte Suko.
    »Ja, zwei junge Gänse müßten eigentlich schon cross genug sein.«
    »Wir schauen mal in der Küche nach, Sarah«, sagte Jane Collins und verschwand mit Glenda.
    Ich nahm in einem Sessel Platz, streckte die Beine aus und zündete mir eine Zigarette an. »Das gefällt mir, Sarah. Wirklich, du hast es toll gemacht.«
    »Die anderen haben mir geholfen.«
    »Trotzdem, dir gilt das Kompliment.«
    »Und wir fühlen uns sauwohl«, sagte Suko.
    »Ja«, sagte Lady Sarah lachend, »das sieht man euch auch an, obwohl deine Gedanken sicherlich auch auf Wanderschaft gehen, nicht wahr, Suko?«
    Das Gesicht meines Freundes nahm einen etwas betrübten Ausdruck an. »Ja, Shao.« Er nickte. »Es wäre schön, wenn sie jetzt bei uns sein könnte. Aber das ist nicht möglich.« Er hob die Schultern, seine Mundwinkel zuckten. Mit den nächsten Worten machte er sich selbst Mut. »Vielleicht klappt es im nächsten Jahr. Ich bin sowieso gespannt, was es uns alles bringen wird. Die Zeichen stehen noch immer auf Sturm.«
    »Bitte, Suko, nicht heute«, sagte Sarah Goldwyn.
    »Sorry, es rutschte mir so heraus.«
    »Noch einen kleinen Whisky, bevor wir essen?« erkundigte sich die Horror-Oma.
    Suko winkte ab. »Für mich nicht.«
    »Und du, John?«
    »Ein winziges Schlückchen nehme ich. Aber muß ich es alleine trinken?«
    Sarah schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, mein Junge. Heute bin auch ich mal mutig.« Sie verteilte den edlen Tropfen in zwei Gläsern und reichte mir eines rüber.
    Es war in der Tat ein kostbarer Brand. Allein schon das Aroma sorgte für Freudensprünge meiner Zunge, und das Wasser lief mir im Mund zusammen. Der Tropfen war super. Ich konnte mich kaum erinnern, wann ich das letzte Mal einen derart guten Schluck genommen hatte. Bei meinen Eltern war es wohl

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