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0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

Titel: 0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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paar Sekunden ließ sie sich einfach in die schützende Geste fallen.
    Dann jedoch straffte sie sich wieder und ließ die Waffe unter ihrem Mantel verschwinden.
    »Er war plötzlich da«, sagte sie. »Von einem Augenblick zum anderen. Er hockte vorn auf dem Beifahrersitz. Ziemlich klein, dieses verdammte Biest. Jedenfalls brauchte er sich nicht zu bücken und stieß trotzdem mit dem Zylinder nicht unters Autodach. Er drehte sich zu mir um, grinste, packte dann Marcel und war im nächsten Augenblick einfach verschwunden! Ich weiß nicht einmal, ob Marcel ihn noch wahrgenommen hat. Es ging alles unheimlich schnell! Ich wollte diesen verdammten Teufel paralysieren, aber er war viel zu schnell wieder verschwunden!« Sie klopfte auf die Stelle unter dem Mantel, wo sie die Strahlwaffe trug.
    »Ich frage mich, warum er ausgerechnet den Kommissar genommen hat und nicht dich. Schließlich müßte er wissen, daß wir beide wesentlich gefährlicher für ihn werden können als Marcel Britain. Außerdem schien Britain doch zeitweise unter fremder Kontrolle zu stehen. Warum also ausgerechnet ihn verschwinden lassen?«
    »Vielleicht als eine Art letzter Warnung, damit wir den Unheimlichen in Ruhe lassen! Oder…«
    Sie brach ab und schwieg.
    »Oder was?« hakte Zamorra nach. Nicole löste sich von ihm. »Ich weiß es nicht«, gestand sie. »Ich bin völlig ratlos. Irgendwie scheinen die Querverbindungen zwischen den Opfern und ihren Angehörigen nicht so recht passen zu wollen. Sie sind mir zu logisch aufgebaut, mit ihren kleinen Aussetzern, die sie echt wirken lassen sollen. Zu künstlich, verstehst du?«
    »Hm.«
    »Wieso werden uns diese Antworten vorgesetzt? Warum nicht vorher schon Marcel? Bestimmt nicht, weil er nicht die richtigen Fragen gestellt hätte, wie du vorhin gesagt hast. Ich glaube eher, daß uns hier etwas nachgeschoben wird. Schein-Informationen, die uns in eine bestimmte Richtung dirigieren sollen.«
    »Ablenkungsmanöver?«
    »Was sonst? Wenn ich nur wüßte, wovon man uns ablenken will.«
    »Von Elaine Banard?« überlegte Zamorra.
    »Du meinst, wegen…«
    »…wegen der Möglichkeit, daß sie über Para-Fähigkeiten verfügt. Und auch, weil Madame Genesse andeutete, Elaine habe einmal eine blonde Perücke getragen. Welchen Grund sollte Elaine haben, sich wie Darlene Mott auszustaffieren?«
    »Zufall, Chef…«
    »An Zufälle glaube ich gern, weil sie uns oft genug über den Weg laufen, nur bei dieser Sache nicht! Elaine wollte sich jemandem gegenüber als Darlene Mott ausgeben… und diese Täuschung hat nicht ganz funktioniert, weil Marie-Claire Genesse sie durchschaut hat. Elaine wollte mit ihrer Maskerade den Verdacht auf Darlene lenken. Sag mal, Nici… ob Elaine Banard wirklich verschwunden ist? Oder hält sie uns nur zum Narren?«
    »Das Badezimmer war leer…«
    »Vielleicht doch Hypnose.«
    »Von Hypnose hast du schon letzte Nacht gesprochen, aber du warst dir sicher, daß ihr Verschwinden echt war!«
    »Da fehlten mir noch zu viele Teile in diesem Puzzle. Aber… ich glaube, daß ich ein Stück des Bildes bereits sehen kann. Mehr und mehr bin ich überzeugt davon, daß Elaine hinter allem steckt. Wir sollten uns ihre Wohnung noch einmal ansehen!«
    »Und Marcel?«
    »Hat uns freundlicherweise einen Wagen hiergelassen«, grinste Zamorra. »Wir brauchen uns also kein Taxi zu rufen.«
    »Das meinte ich nicht!« fauchte sie verärgert.
    »Weiß ich doch. Aber was können wir tun? Solange wir nicht wissen, wohin dieser grüne Bastard die Menschen verschwinden läßt, können wir sie nicht aufspüren und zurückholen. Und da das Amulett nicht richtig auf diesen Teufel ansprechen will, können wir uns auch nicht gewissermaßen an ihn ranhängen, um seiner Spur zu folgen. Wir müssen den anderen Weg gehen, den durch die Hintertür. Und deshalb möchte ich jetzt noch einmal Elaine Banards Wohnung aufsuchen. Vielleicht finden wir doch noch Hinweise, die wir gestern übersehen haben. Ach, noch etwas - Darlene war am Telefon. Geradezu unglaublich schnell. Sie ist also zumindest noch nicht verschwunden.«
    »Dafür macht mir plötzlich Marie-Claire Genesse Sorgen.«
    »Weshalb? Sie konnte uns doch kaum etwas sagen… Aber wenn es dich beruhigt, rufe ich auch sie der Sicherheit halber noch mal an.«
    »Und ich begleite dich in die Telefonzelle«, sagte Nicole. »Für den Fall, daß der grüne Teufel noch einmal zuschlägt. Ich möchte nur mit dir gemeinsam verschwinden.«
    Sie verschwanden beide nicht.

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