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0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

Titel: 0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gleich wieder hier!«
    »Warten Sie!« rief er ihr nach. »Sie haben meine Fragen noch nicht beantwortet!«
    Aber sie hörte ihn schon nicht mehr - oder gab zumindest vor, ihn nicht mehr zu hören. Sie verschwand in Richtung Bad.
    Zamorra folgte ihr und kam dabei an der Schlafzimmertür vorbei. Sie stand offen. Darlene, die er nun fast eingeholt hatte, wandte sich zu ihm um.
    »Geh ruhig schon rein« flötete sie und zog die Tür des Badezimmers hinter sich zu. »Ich komme gleich zu dir.«
    Kopfschüttelnd betrat er das Zimmer, aber nicht aus dem Grund, den Darlene sich scheinbar erhoffte.
    Er sah zwei Schränke, und einer von ihnen stand halb offen. Zamorra zögerte noch, ehe er seiner Neugierde dann aber nachgab und einen Blick hineinwarf.
    Er stutzte.
    Fast glaubte er sich in Nicoles Räumlichkeiten auf Château Montagne versetzt. Darlene Mott mußte -wie auch Nicole - ein Faible für Perücken haben. Über ein Dutzend waren hier sorgfältig über Kunstköpfe gestülpt, nur einer der Köpfe stand ›kahl‹ im Schrank herum. Damit konnte sie zwar nicht mit Nicoles umfangreicher Sammlung mithalten, aber auch diese hier war nicht zu verachten.
    Zwei der Perücken kamen Zamorra bekannt vor, und er berührte eine davon nachdenklich mit den Fingerspitzen. Hatte nicht gestern Elaine Banard genau so eine Frisur getragen, ehe sie verschwand?
    Und die andere ähnelte stark der, die Nicole gerade trug.
    Hatte nicht Marie-Claire Genesse behauptet, Elaine Banard habe einmal eine blonde Perücke getragen, und paßte die Beschreibung nicht perfekter auf Blondy-Barbie Darlene?
    Darlene und Elaine. Langes Blondhaar. Leicht gewelltes, dunkles Haar… Darlene besaß Elaines Frisur als Perücke, und Elaine war mit Darlenes Frisur gesehen worden…
    Er wandte sich um.
    Darlene kam aus dem Bad und trat ins Schlafzimmer. Sie trug ihr langes Blondhaar - und sonst nichts am Leib. -Aber als sie Zamorra vor dem Schrank mit ihrer Perückensammlung stehen sah, zuckte sie - wenn auch kaum merklich - zusammen.
    Sie fing sich sofort wieder und strahlte ihn an.
    »He, ich dachte, du machst es dir inzwischen schon bequem! Ah, ich soll dir wohl dabei helfen?«
    Sie trat auf ihn zu und streckte die Hände aus.
    Zamorras Hände waren schneller, bekamen ihren Blondschopf zu fassen, und im nächsten Moment hatte er eine Perücke in der Hand.
    Das Haar darunter war auch blond, aber sehr kurz.
    »Bist du verrückt?«, stieß die nackte Darlene hervor. »Was soll denn das schon wieder? Du…«
    Er fuhr herum, griff in den Schrank und nahm die ›Elaine‹-Perücke heraus. »Ziehen Sie die hier auf!«
    »Wie du willst, Süßer. Stehst wohl nicht auf Blondinen, wie?« Ihre Wortwahl und der Tonfall erinnerten jetzt an eine professionelle Bordsteinschwalbe aus dem grellsten Rotlichtviertel. Sie zog die Perücke über den Kopf, rückte sie zurecht. »Gefalle ich dir jetzt besser?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt, Madame Mott. Aber vielleicht bringt es mich einen Schritt weiter. Darf ich mal?«
    Seine Hand berührte ihr Gesicht, glitt über die Haut.
    War das Haut?
    Fühlte Haut sich so an?
    Wie - Wachs?
    Ein Vorhang riß.
    Sekundenlang glaubte Zamorra, Elaine Banard vor sich zu sehen.
    Im nächsten Moment sah er wieder Darlene Mott, deren Gesicht sich so eigenartig anfühlte.
    Künstlich?
    Vorhin als er die Wohnung betrat, war ihm die ganze Frau nicht echt vorgekommen.
    War sie wirklich das, was sie zu sein vorgab?
    »Was hast du?« fragte sie stirnrunzelnd.
    »Einen Verdacht«, gab er zurück und ließ seine Fingerspitzen weitergleiten zum Nacken und zum Haaransatz - ihrem originalen.
    Und dort spürte er eine winzige Unebenheit.
    Er packte zu.
    Genauer gesagt, er wollte zupacken.
    Da explodierte Darlene Mott förmlich vor ihm!
    Ihre Gestalt flog auseinander!
    Sie glich grellem Licht, das schlagartig das gesamte Zimmer ausfüllte und dem geblendeten Zamorra das Wasser in die Augen trieb.
    Und in diesem Licht bildete sich eine andere Gestalt!
    Ein grünhäutiger Teufel in Frack und Zylinder!
    Er grinste, lachte meckernd!
    Und er streckte dabei seine Hände nach Zamorra aus!
    Und der Teufel holte Zamorra…
    ***
    ... nicht!
    Im gleichen Moment, in dem seine dämonische Para-Kraft nach Zamorra griff, um ihn aus der Welt zu reißen in ein fragwürdiges Irgendwo, flammte ein grünes Lichtfeld auf und hüllte den Parapsychologen schützend ein.
    Die Kraft des grünen Teufels verfing sich in der Energie des Amuletts, und Magie traf auf Magie, zischte

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