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0566 - Hexenreich

0566 - Hexenreich

Titel: 0566 - Hexenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sind weiblich. Die Hexen, heißt es.«
    »Nur gut, daß ich so etwas nicht persönlich nehme. Aber du hast recht, nur Frauen. Mir ist noch etwas aufgefallen, Bill. Ihre Körper waren nicht mit denen normaler Frauen zu vergleichen. Sie kamen mir schmaler, schlanker vor.«
    »Das würde zu den filigranen Knochen passen.«
    »Genau, Bill.«
    »Wer hat hier also gelebt oder lebt hier vielleicht noch immer? Wobei er sich nur versteckt hat.«
    »Ich habe bisher nur die andere Seite der Hexen kennengelernt, die negative wohlgemerkt.« Jane schaute während ihrer Worte gegen die Flanken der Berge. »Wenn ich das hier betrachte, kommt es mir fast in den Sinn, daß es auch positive Seiten gibt.«
    »Du meinst, Hexen, die gut sind.«
    Jane wiegte den Kopf. »Nicht direkt gut. Ich denke da eher an neutrale Wesen.« Sie kam wieder auf die gefundenen Knochen zu sprechen. »Neutrale Wesen können auch Feen und Elfen sein.«
    »Und somit wäre wir bei Aibon.«
    »Genau.«
    Bill pfiff durch die Zähne. »Verdammt noch mal, Aibon! Wenn John hier wäre, hätten wir bessere Chancen, was dieses Land angeht. Der kennt sich besser aus. Ich weiß nur, daß Aibon in zwei Gebiete gespalten ist. Auf der einen Seite das herrlich grüne Land, das friedliche, auf der anderen die Welt des Druiden-Fürsten Guywano.«
    »Und die Hexenwelt oder das Hexenreich!« sinnierte Jane.
    »Wobei es nicht unbedingt ein drittes Gebiet sein muß. Die Hexenwelt kann sich innerhalb des grünen Landes befinden. Niemand kennt die Größe, Jane. Hat ein Mensch Aibon je vermessen? Wo fängt es an, wo hört es auf? Hat es überhaupt Grenzen?«
    »Keine Ahnung. Es entstand nach dem ersten großen Kampf zwischen Gut und Böse. Es hat all die gefallenen Engel und Individuen aufgenommen, die nicht in die Hölle abgerutscht sind. Deshalb könnte an unserer Theorie von den neutralen Hexen etwas daran sein.«
    Bill schlug die Faust in seine Handfläche. »Nehmen wir es einfach hin oder an. Wie könnte es weitergehen? Was ist hier passiert? Welche Horden sind eingefallen?«
    »Guywanos Schergen! Du weißt selbst, daß er die Macht über beide Teile will. Bisher ist es ihm nicht gelungen. Er wird stets versuchen, neue Wege zu finden.«
    »Die einzige, die uns hätte Auskunft geben können, ist Margareta.« Bill drehte sich. »Wo steckt sie? Irgendwo in diesem Land, das dermaßen…«
    »Sei ruhig!« zischte Jane.
    Bill hielt den Mund. Die Detektivin war einige Schritte vorgegangen, stellte sich lauschend hin und legte sich dann hin, um das Ohr auf die Erde zu pressen. Hastig richtete sie sich wieder auf.
    »Was hast du gehört?«
    »Ein Donnern, Bill. Einen gewaltigen Sturm.« Sie sprach mit dumpfer Stimme. »Er nähert sich diesem Ort. Ich kann mir auch vorstellen, wer da ankommt.«
    »Da bin ich gespannt.«
    »Reiter, Bill. Schergen, Todesboten, was immer du willst. Sie nähern sich.«
    »Verdammt! Hauen wir ab?«
    »Nein.«
    »Wir sind waffenlos.«
    »Klar, aber wir können uns auch verstecken. Komm mit!« Sie lief vor. Kopfschüttelnd folgte ihr der Reporter. Erst am Brunnen blieb er stehen.
    »Da hinein«, sagte Jane.
    Bill wunderte sich. »Meinst du, daß wir dort sicher sind? Wenn die kommen, werden sie alles zerstören.«
    »Aber keinen Brunnen.«
    Da mußte Bill der Detektivin recht geben. Das Donnern der Hufe auf dem harten Boden war angeschwollen. Noch war von den Reitern nichts zu sehen, aber dort, wo die Berge begannen, quoll eine Staubwolke in die Höhe, die an Breite zunahm und davon zeugte, welche Reitermassen da herandonnerten. In der Wolke entdeckten sie schwach die Umrisse der Reiter, konnten allerdings nicht erkennen, womit sich die Todesboten bewaffnet hatten.
    Jane drängte und preßte dem Reporter ihre flache Hand gegen den Rücken. »Los, Bill, rein in den Brunnen!«
    Er stöhnte. »Mir bleibt auch nichts erspart.« Rasch rutschte er über den Rand hinweg, ließ sich fallen, bekam einen Schreck, als er nach unten glitt und dann mit beiden Füßen auf die weiche Sandmasse prallte, wo er bis zu den Knöcheln einsackte.
    Er schaute hoch und sah Janes Gesicht. »Alles klar?« fragte sie.
    »In Ordnung.«
    Sie setzte sich auf den Rand, schwang die Beine herum und sprang. Bill fing sie ab und sah, wie Jane unbehaglich die Schultern in die Höhe drückte. »Was hast du?«
    »Ich weiß auch nicht, ob die Idee so gut war. Wohl fühle ich mich nicht. Der Brunnen kommt mir vor wie ein Gefängnis. Wenn sie uns hier erwischen…«
    »Können wir einpacken.«
    »Wenn

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