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0566 - Hexenreich

0566 - Hexenreich

Titel: 0566 - Hexenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Haustür und zog sie auf. Lady Sarah folgte mir und sagte: »Drei Minuten vor Mitternacht – ob die Tageswende das Omen sein wird?«
    »Möglich.« Ich trat über die Schwelle und blieb neben meinem Freund stehen.
    Der ging sofort weiter, durchquerte den Vorgarten und blieb auf dem Gehsteig stehen. Dort hob er die Schultern, als er zu uns hinschaute.
    »Nichts?« rief die Horror-Oma.
    »So ist es. Jedenfalls sehe ich keine Margareta auf der Straße und auf ihrem Hirschen sitzend.«
    »Und doch muß da etwas sein«, sagte ich beim Näherkommen.
    »Das spüre ich. Wir stehen dicht vor einer…«
    Wind fegte durch die Straße. Eine plötzliche Bö, die noch altes Laub in die Höhe riß.
    Um diese Zeit herrschte kaum noch Verkehr. Ein Wagen rollte zur linken Seite hin weg.
    Ich blieb neben meinem Freund stehen. Lady Sarah hielt sich zurück und verließ ihren Platz an der Haustür nicht. Sie konnte auch nicht sehen, was wir sahen.
    Das Bild, das sich uns bot, war überwältigend schrecklich. Eine alte Prophezeiung schien sich zu erfüllen. Selbst wir, die einiges gewohnt waren, bekamen Furcht vor dieser Invasion des Schreckens.
    Margareta hatte von den Dacs gesprochen. Dieser Horde von Barbaren, die Aibon beherrschen wollte.
    Und sie waren es, die kamen!
    Aber nicht auf der Straße hielten sie sich auf. Vor und hoch über uns hatte sich der Himmel geöffnet. Die graublaue Fläche war dort durchbrochen und die Steine wirkten, als hätte man sie zur Seite geschleudert.
    Genau in dieser Lücke zeichneten sie sich wie ein Projektion ab.
    Die Horde der mordgierigen Barbaren, mit einem Anführer, gegen den Arnold Schwarzenegger als Conan wie ein Schwächling wirkte…
    ***
    Sheila Conolly stand da und weinte lautlos. Nicht einen Blick mehr hatte sie dem scheidenden Geisterjäger gegönnt. Statt dessen starrte sie ins Leere und hörte noch, wie vor dem Haus der Motor des Rover angelassen wurde.
    Dann fuhr John weg…
    Einige Male zog Sheila ihre Nase hoch, holte dann ein Taschentuch und schneuzte sich. Ihre Augen wirkten wie blasse Seen, in denen sich das Wasser immer mehr ausbreitete und an den Seiten hervorschwemmte.
    Sie dachte an Bill, an Jane und an ihre eigene Reaktion. Hatte sie richtig gehandelt? War ihr Reaktion nicht zu gefühlsbetont gewesen? John gehörte zu den Menschen, die nicht unverantwortlich handelten. Sollte sie sich in ihm so getäuscht haben?
    Sheila liebte ihren Mann. Johns Reaktion war ihr vorgekommen wie die eines Mannes, der seinen besten Freund schon abgeschrieben hatte und sich nicht mehr um ihn kümmern wollte.
    Sie kannten sich jahrelang. Zum erstenmal hatte sie ihm die Tür gewiesen, aber sie hatte nicht anders handeln können. Nicht in dieser Situation.
    Jetzt, wo er nicht mehr da war, kam sie sich so unheimlich verlassen vor. Sie stand in ihren eigenen vier Wänden, in der vertrauten Umgebung, dennoch fühlte sie sich wie eine Fremde in diesem großen, so leer wirkenden Haus.
    Furcht floß in ihr hoch. Das Herz schlug schneller. Es ging ja nicht nur um sie, auch Johnny war noch da. Er schlief glücklicherweise, hatte nichts mitbekommen.
    Sheila ging mit zitternden Schritten zur Tür, legte ihre Hand um den Griff und drückte ihn zur Seite. Die Tür und das Fenster konnten manuell als auch elektrisch bewegt werden, dafür sorgte ein starker, eingebauter Motor.
    Kühle und gleichzeitig unnatürlich warme Luft schlug ihr entgegen und fächerte die Haare hoch. Nadine war plötzlich neben ihr und ging auch mit ihr hinaus in den Garten, wo beide den Weg zur Terrasse einschlugen, denn dort hatte sie die Frau zum letztenmal gesehen.
    Nun war diese Stelle leer, aber etwas von ihrer Magie mußte sie einfach zurückgelassen haben, denn Nadine benahm sich ungewöhnlich. Sie konnte nicht auf einem Platz stehenbleiben, sondern bewegte sich unruhig hin und her.
    »Was hast du?«
    Die Wölfin »antwortete« nicht. Normalerweise hätte sie geschnauft oder ein etwas flaches Bellen ausgestoßen, in diesen Augenblicken aber wirkte sie wie eine Kreatur, die Angst hatte. Das Fell war gesträubt, der Schwanz wirkte eingezogen und verkniffen, und sie bewegte zudem unruhig den Kopf.
    Sheila beugte sich zur ihr herab. »Siehst du etwas?« fragte sie leise und strich durch das Fell. »Ist etwas geschehen? Spürst du es?«
    Nadine legte den Kopf hoch, damit sie gegen den Himmel schauen konnte.
    Auch Sheila blickte hin.
    Erkennen konnte sie nichts. Nach wie vor hatte er seine graublaue Farbe behalten, und auch die Sterne

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