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0566 - Hexenreich

0566 - Hexenreich

Titel: 0566 - Hexenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entdeckten die Knochen!
    Jenseits der Feuerstelle bedeckten sie wie ein bleiches Omen den Boden. Sie waren auch nicht geordnet, lagen durcheinander und glänzten so blank, als wären sie abgenagt worden.
    Unwillkürlich dämpften beide ihren Schritt, als sie der Fundstätte entgegengingen. Bill mußte bei seiner Größe den Kopf einziehen, um nicht mit den Haaren am Deckenfell entlangzustreifen.
    Jane Collins bückte sich, um einen Knochen aufzuheben, den sie Bill zeigte. »Schau ihn dir an.«
    Mit spitzen Fingern nahm ihn der Reporter entgegen. Er betrachtete ihn von allen Seiten und konnte dabei einen Schauer nicht unterdrücken.
    »Was fällt dir auf?«
    Der Reporter räusperte sich. Es klang laut in der Stille. »Der Knochen ist sehr schmal, fast filigran.« Er versenkte seinen Blick in Janes Augen. »Ich glaube nicht, daß er von einem Menschen stammt.«
    »So sehe ich das auch.«
    »Von einem Tier?«
    »Bleibt eine andere Möglichkeit?«
    »Ich weiß nicht, Jane. Vielleicht doch. Wir wissen nicht, welche Wesen hier leben oder gelebt haben. Es können welche sein, die wir noch nie zuvor gesehen haben.«
    »Stimmt. Nur müssen sie auch Feinde gehabt haben. Alles deutete auf ein fürchterliches Gemetzel hin.«
    »Kannst du keinen Schädel entdecken?«
    »Nein, Bill. Hier hat jemand grausam und sinnlos zerstört. Das ist schlimm.«
    »Dann suchen wir woanders.« Diesmal verließ Bill als erster das Zelt. Er war auf der Hut, doch draußen hatte sich nichts verändert.
    Nach wie vor wirkte das Dorf trostlos und verlassen. Der Hauch der Vernichtung wehte über die Dächer der Hütten und Häuser hinweg.
    Bill hatte sich schon ein Ziel ausgesucht. Es war das größte der für ihn sichtbaren Häuser. Man hatte es auf vier Pfählen errichtet, die Wände und das Dach bestanden aus Holz. Lücken im Material waren mit Moos zugestopft worden.
    Um den Eingang zu erreichen, mußten sie eine schmale Stiege hochklettern. Unter Bills Gewicht brach eine der drei Stufen knackend durch. Auch hier war die Eingangstür nicht geschlossen.
    Sie stand sogar so weit offen, daß beide in das Haus hineinschauen konnten.
    Das Grauen sprang sie schockartig an!
    In diesem Haus fanden sie keine Knochen. Dafür aber Leichen wie in einer alten Friedhofsgruft.
    Über den Toten wehte der süßliche Geruch der Verwesung…
    ***
    Fast eine halbe Stunde war vergangen. Eine stille Zeit, nur unterbrochen von einem Telefongespräch. Suko hatte angerufen und sich erkundigt, wie es mir ginge.
    Ich hatte ihm geraten, zu Lady Sarah zu fahren und mit ihr zusammen zu warten.
    Mehr konnte ich nicht tun. Und das, verdammt noch mal, wurmte mich. Es war wie Säure, die sich immer tiefer in mein Innerstes fraß und auch die Seele nicht verschonte.
    Ich kam mir auf den Arm genommen vor. Um mich herum geschahen Dinge, die ich zwar nicht sah, die mir trotzdem bekannt waren und in mein Leben eingriffen.
    Hinzu kam noch Sheila. Sie saß stumm da. Kein Wort drang über ihre Lippen. Manchmal schaute sie mich an, dann wieder zur Seite, als wäre es ihr unangenehm, mir ins Gesicht blicken zu müssen.
    »Sheila, verflixt, sag doch was. Sitz bitte nicht so herum. Das macht mich verrückt.«
    »John, was soll ich sagen?«
    »Ja, du hast recht.« Ich ging zur Hausbar und kippte einen Whisky ins Glas, den ich mit Sodawasser verdünnte. Nadine, die Wölfin, hielt sich nicht im Wohnraum auf. Sie bewachte Johnny, ihren Schützling, der glücklicherweise schlief.
    »Bring mir ein Glas Saft mit, John.«
    Sheila bekam ihren Wunsch erfüllt. Sie trank und stellte das Glas vorsichtig zur Seite. All ihre Bewegungen besaßen etwas Zeitlupenhaftes, wurden langsamer, als würde sie bald einschlafen. »Ich wußte ja auch nicht, daß es so kommen würde«, murmelte sie. »Die Sache mit dem Sigill – wer kann so etwas voraussehen?«
    »Das hört sich an, als würdest du dir Vorwürfe machen.«
    »Müßte ich das?«
    »Auf keinen Fall. Du bist diejenige, die am wenigsten dazu kann. Außerdem weißt du selbst, daß wir alle nicht gerade das Leben eines Normalbürgers führen. Über uns hängt ständig ein Schwert, das zu jeder Zeit zuschlagen kann.«
    »Ausgerechnet heute.« Sheila stand auf. Ich fragte nicht, wohin sie wollte. Sie verschwand im Bad, wo wenig später das Wasser rauschte. Ich telefonierte mit Suko, der mittlerweile bei Lady Sarah eingetroffen und ebenso inaktiv war wie ich.
    »Nichts Neues, John. Still ruht der See.«
    »Nur äußerlich, Sportsfreund. Unter der Oberfläche gärt

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