Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0566 - Hexenreich

0566 - Hexenreich

Titel: 0566 - Hexenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
völlig von der Rolle, Junge. Was hast du?«
    Ich ließ mich in den Sessel fallen und schaute gegen den alten Schrank, an dessen glatter Oberfläche sich der Lichtschein widerspiegelte. Das Haus hatte nichts Weihnachtliches mehr an sich. Ich dachte unwillkürlich an unser letztes Weihnachtsessen, das durch einen grausamen Mord brutal gestört worden war.
    Sie kam mit dem Tee. Ich hatte mir eine Zigarette angezündet und schaute versonnen den Rauchwolken nach.
    Suko wartete ebenfalls gespannt. »Du warst also bei den Conollys?« begann er.
    »Ja. Und ich habe dort Janes und Bills Entführerin kennengelernt. Eine Hexe namens Margareta. Du hast dich nicht geirrt, Sarah. Sie saß tatsächlich auf einem weißen Hirsch.«
    Die Horror-Oma setzte sich. Da die Teetasse in ihrer Hand klapperte, nahm ich sie ihr hastig ab.
    »Und was wollte sie?«
    »Mein Kreuz, Suko. Und den Gral. Beide Dinge sollten Bill und Jane auslösen.«
    »Du hast sie nicht aus der Hand gegeben?«
    »Nein. Der Gral steht ja hier im Flur.«
    »Dann hast du Gründe gehabt?«
    »Sicher.« Ich klopfte Asche ab, trank Tee, ließ ihn in meinen Magen gleiten und erzählte den beiden diese unwahrscheinliche Geschichte, die mir widerfahren war.
    Sie konnten es kaum fassen. Immer wieder schüttelten sie den Kopf, atmeten tief ein, dachten nach, bis Sarah Goldwyn mit einer Bemerkung herausrückte.
    »Wie ich Sheila kenne, wird ihr deine Haltung nicht gefallen haben, John.«
    »So ist es leider. Sie hat mich praktisch hinausgeworfen. Tut mir leid, daß ich dies sagen muß.«
    Suko pfiff leise durch die Zähne. »Das ist allerdings hart«, gab er zu. »Damit hätte ich nicht gerechnet.«
    »Ich auch nicht.«
    »Verständlich ist es schon.« Lady Sarah stellte sich auf Sheilas Seite. »Sie liebt ihren Mann über alles. Ich glaube, ich hätte an ihrer Stelle ebenfalls so gehandelt. Aber du wirst einen Grund gehabt haben, John, so zu reagieren.«
    »Den habe ich tatsächlich gehabt.«
    »Und welchen?«
    »Er ist supereinfach. Ich traue dieser Hexe nicht. Das ist alles, Freunde.«
    Sarah sagte nichts, doch Suko nickte mir zu. »Ich hätte wahrscheinlich ebenso gehandelt.«
    »Danke.«
    »Aber Suko«, beschwerte sich Sarah. »Das sind zwei Menschenleben, die man nicht so einfach aufs Spiel setzt.«
    »Richtig, Sarah!« mischte ich mich ein. »Nur bin ich davon ausgegangen, daß mein Kreuz und auch der Gral wichtiger sein könnten.«
    Sie wollte widersprechen, ich redete schnell weiter. »Nicht wichtiger als Menschenleben, das auf keinen Fall. Aber ich gehe davon aus, daß Jane und Bill sich wehren können, auch wenn sie sich in einem Land wie Aibon befinden. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    Suko nickte.
    Nur Lady Sarah hob die Schultern. »John, da bleibt noch immer ein gewaltiges Risiko zurück.«
    »Ja, das weiß ich selbst. Aber ich kann nichts daran ändern. Wirklich nicht.«
    »Ja, ist gut.« Sarah nickte. »Wir wollen nur hoffen, daß die Warnung durch dein Kreuz recht behält.«
    »Das meine ich aber.« Ich griff wieder zur Teetasse, ließ sie allerdings stehen, denn kaum hatte ich den Henkel berührt, als ich wieder die Schmerzen auf meiner Brust spürte.
    Steif setzte ich mich hin.
    »Was ist los?«
    Ich schüttelte den Kopf, da ich Sukos Frage nicht beantworten konnte. Nur mehr ein Stöhnen drang aus meinem Mund. Ich beugte mich vor, Suko sprang hoch und stützte mich ab.
    »John, was hast du?«
    Ich mußte mir Mühe geben, um die folgenden Worte hervorzubringen. »Suko, bitte… nimm mein Kreuz! Ich selbst schaffe es nicht. Zieh es hervor, ich bitte dich.«
    »Okay.« Er faßte mit zwei Fingern in meinen Nacken und bekam die Kette zu fassen. Sacht hob er das Kreuz von meiner Brust weg.
    Der Schmerz ließ nach, ich schaute ebenso wie Suko und Sarah auf das Kreuz und sah, daß es »entflammt« war.
    Das heißt, ein silbriges Leuchten ging von verschiedenen Stellen des Talismans aus.
    Für einen Moment schloß ich die Augen, er hielt das Kreuz fest, ohne daß er sich »verbrannt« hätte.
    Unsere Blicke begegneten sich. »Es ist ernst«, flüsterte der Inspektor. »Verdammt noch mal, es ist ernst!«
    »Dann muß etwas passiert sein!« sagte Lady Sarah. Auch sie zeigte sich nervös.
    »Und wo?«
    Ich deutete auf die Tür. »Draußen, Suko, es gibt keine andere Möglichkeit. Vielleicht kehrt sie zurück. Es ist alles möglich.« Ich nahm das Kreuz wieder an mich, ließ es allerdings nicht unter meiner Kleidung verschwinden.
    Suko war als erster an der

Weitere Kostenlose Bücher