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0566 - Hexenreich

0566 - Hexenreich

Titel: 0566 - Hexenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
    »Was nun folgt«, sagte sie, »wirst du dir selbst zuzuschreiben haben, John Sinclair. Du hast gemerkt, daß diese Nacht eine besondere ist. Die warmen Winde streifen über Stadt und Land. Nicht allein das Wetter trägt daran die Schuld. Es ist möglich, daß sich die Grenzen des Reiches Aibon geöffnet haben. Ich bin gekommen und somit der Beweis für die Öffnung der Grenzen. Aber auch andere können es schaffen.« Auf ihrem Gesicht lag plötzlich ein harter Zug, als sie mir diese Worte sagte. Die Augen nahmen einen düsteren, stählernen Glanz an. Da kochten in ihr Emotionen hoch. Sie kam mir vor sie eine Frau, deren Pläne allmählich zusammenbrachen und sie dagegen nichts mehr tun konnte.
    »Von welchen Wesen sprichst du?«
    »Ich habe dir vorhin einen Namen gesagt. Es sind die Dacs, Barbaren, gefährliche Horden. Du wirst schon sehen…«
    Ich wollte ihr noch etwas zurufen, als sie ihr Reittier herumzog.
    Das geschah mit einer schnellen fließenden Bewegung. Sie war mit den Augen kaum zu verfolgen und auch schneller, als ich handeln konnte. Plötzlich huschte sie wieder auf das große Fenster zu. Die Scheibe bildete kein Hindernis. Sie glitt einfach hindurch, tauchte noch einmal im Licht der Terrassenleuchte auf und jagte einen Moment später hinein in den dunklen Nachthimmel.
    Wie ein Spuk war sie gekommen, wie ein Spuk war sie verschwunden. Zurückgelassen hatte sie zwei Menschen, deren Sorgen keinesfalls geringer geworden waren…
    ***
    Sheila Conolly ließ sich mit einer steifen Bewegung in einen nahestehenden Sessel fallen. Ihr Blick hatte eine gewisse Starrheit bekommen. Nadine trabte auf sie zu, ließ sich neben ihr nieder, und Sheila begann damit, das Tier zu streicheln. Es waren rein automatische Bewegungen, denn keine Freude trat dabei in ihre Augen.
    »Ich glaube, John«, sagte sie mit einer leisen Stimme. »Ich glaube, du hast alles falsch gemacht.«
    Ihre Worte trafen mich hart. Ich preßte die Lippen zusammen und war im ersten Augenblick nicht in der Lage, eine Antwort zu geben.
    Statt dessen schaute ich sie an.
    Sheila wirkte auf mich wie eine fremde Person. Sie hatte mir gegenüber eine Sitzhaltung eingenommen, die voll und ganz auf Abwehr oder Verachtung programmiert war. Sie wollte mit mir nichts zu tun haben. In ihren Augen war ich ein Verräter.
    Ich atmete tief ein. »Sheila«, begann ich. »Du mußt verstehen…«
    »John«, unterbrach sie mich. »Ich habe verstanden. Ich habe voll und ganz begriffen, daß du nicht bereit bist, Bill und Jane aus dieser verdammten Welt zurückzuholen. Nie hätte ich gedacht, daß du so reagieren würdest. Du hättest dieser Person dein Kreuz geben müssen, um Menschenleben zu retten. In der anderen Welt hätte es viel geholfen, das kannst du mir glauben.«
    »Ich weiß es nicht, Sheila. Der Gral und das Kreuz. Da kann auch ein Trick dahinterstecken. Diese Margareta hätte mich waffenlos gemacht, denk darüber nach.«
    »Nein, sie wollte nur das Gute!«
    »Das weiß ich eben nicht!« rief ich laut. »Ich erinnere mich an ihre letzten Worte. Sie hat von den Dacs gesprochen, diesen gefährlichen Barbaren. Sie wäre mit dem Kreuz in ihre Welt zurückgekehrt, hätte mich waffenlos zurückgelassen und hat auch von den Dacs gesprochen, die bald erscheinen sollen. Weißt du, was das bedeutet?«
    »Ja. Wenn die Barbaren erscheinen. Hättest du dich mit deinem Kreuz nicht gegen sie wehren können.«
    »So ist es.«
    »Du hast damit zwei andere Menschen geopfert!«
    »Moment!« erwiderte ich laut. »Das kannst du nicht behaupten, Sheila. Sorry, es gibt keinen Beweis dafür, daß Jane und Bill nicht mehr am Leben sind. Beide haben schon viel überstanden, und ich will einfach nicht daran glauben, daß Margareta sie so mir nichts dir nichts tötet oder anderen überläßt. Diese Hexe folgte anderen Gesetzen. Sie hat ihre eigenen Pläne, um an meine Waffen zu gelangen. Das war nur der erste Teil des Spiels. Ich weiß nicht, wie der zweite aussehen wird, bin mir jedoch fast sicher, daß die Dacs eine Rolle spielen.«
    Sheila hob die Schultern. »Vielleicht hast du recht«, sagte sie, stand auf und bat mich, sie allein zu lassen.
    Es war ein diplomatisch ausgesprochener Hinauswurf. »Bist du sicher, daß du allein bleiben willst?«
    »Hätte ich es dir sonst gesagt?«
    »Ja, schon gut. Ich möchte dich nur warnen, Sheila. Es gibt Mächte, gegen die du nicht ankommst. Ich denke dabei an die gewissen Dacs, diese Barbaren, und ich

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