0566 - Planet im Hyperraum
Umgebung. Am Ende des Ganges, über den sich das grüne Energiedach spannte, erkannte er eine hell bestrahlte Landschaft mit langgezogenen grasbewachsenen Hügeln.
Das konnte nur bedeuten, daß sie auf einem Planeten herausgekommen waren.
Befanden sie sich wieder im Normalraum innerhalb des Schwarmes?
„Ich glaube nicht, daß wir uns um Schmitt Sorgen zu machen brauchen", drang Corellos Stimme in Saedelaeres Bewußtsein.
„Er vollzieht irgendeinen Ritus."
„Er nannte diesen Transmitter ARYSZO", erinnerte sich Alaska.
„Das Tor der Wachsamkeit", übersetzte Ras Tschubai. „Das kann nur bedeuten, daß dieser Transmitter gleichzeitig eine Art Kontroll- und Eingangsstation ist."
„Sehen wir uns draußen um!" schlug Irmina vor.
Alaska deutete auf Schmitt.
„Ohne ihn können wir nicht gehen!" Seine Blicke wanderten über den Boden. In einer Ecke sah er den Paradimschlüssel liegen. Der Behälter verstrahlte goldenes Licht. Alaska konnte die Augen nicht von dem Zylinder wenden, in dem sich jetzt das Tabora aufhielt.
Er ging langsam darauf zu.
„Alaska!" rief Corello warnend. „Lassen Sie die Hände von diesem Ding. Wir wissen nicht, was geschieht, wenn es von einem Fremden berührt wird."
Doch der Maskenträger reagierte nicht. Er spürte, daß sein Cappin-Fragment sich regte, als er sich nach dem Behälter bückte. Ehe er jedoch den Paradimschlüssel aufheben konnte, stand Schmitt plötzlich neben ihm und stieß ihn mühelos zur Seite.
„Das sollten Sie besser nicht tun!" rief der Cyno ärgerlich.
Alaska sah ihn an.
„Ich bin froh, daß Sie wieder bei Sinnen sind."
„Wer durch das Tor der Wachsamkeit geht, muß Hesze Goort verfluchen", sagte Schmitt ruhig. „Sie brauchen sich deshalb keine Sorgen zu machen."
Schmitt trat durch die Energiesäulen und näherte sich dem Ende des Ganges. Er winkte den Terranern, daß sie ihm folgen sollten. Den Paradimschlüssel hielt er in seiner Hand.
Alaska verließ den Gang und sah, daß sie sich am Rande einer großen Station befanden. Gebäude waren nicht zu erkennen.
Dafür gab es unzählige Energieblasen verschiedenster Form und Größe. Darin waren Maschinenanlagen eingebettet. Der gesamte Komplex wurde von grünfarbenem Licht eingehüllt. Alaska mußte unwillkürlich an einen Riesenberg aus Seifenblasen denken.
Diese seltsame Station lag inmitten einer Savanne. Warmer Wind bewegte das fußhohe Gras. Auf den Hügeln wuchsen vereinzelte Bäume. Am Horizont waren die Umrisse von Bergen zu erkennen.
Trotz dieser phantastischen Station machte das Land einen unberührten, paradiesischen Eindruck.
Es war ungewöhnlich hell.
Alaska hob den Kopf. Der gewölbte Himmel war überraschend nahe. Er war eine einzige Lichtglocke.
„Es sind zahllose Kunstsonnen, die aufgrund ihrer Entfernung zur Oberfläche miteinander zu verschmelzen scheinen", sagte Corello, der ebenfalls den Himmel beobachtete.
„Wir befinden uns auf Stato II", eröffnete Schmitt seinen Begleitern.
Die vier Terraner starrten ihn ungläubig an.
Tschubai faßte sich als erster.
„Das kann unmöglich ein zentraler Schaltplanet sein", widersprach er. „Ich erinnere mich noch genau an Stato. Dort war jeder Fußbreit Boden von technischen Anlagen bedeckt. Hier sehe ich nur unberührtes Land und eine einsame Station."
„Es gibt noch mehr Stationen", erklärte Schmitt. „Wenn Sie aufmerksame Beobachter sind, werden Sie feststellen, daß auch Stato II eine vollkommen technifizierte Welt ist. Der Planet hat sieben Hauptkontinente. Auf ihnen sind die wichtigsten Stationen verteilt."
Alaska entfernte sich ein paar Schritte vom Tor der Wachsamkeit und blickte an der Station empor.
Er konnte weder Lebewesen noch Roboter erkennen.
Schmitt schien seine Gedanken zu erraten.
„Hier lebt niemand", erklärte er. „Nur das Energiegrab der neun Imaginären befindet sich auf der zweiten Zentralen Rechenwelt.
Hier ruhen die neun Imaginären seit einer Million Jahren."
„In diesem seltsamen Gebäude?"
Der Cyno verneinte.
„Nicht in dieser Station! Sie ist nur der Eingang zu Stato II."
Sie bewegten sich langsam über den weichen Boden. Alaska ließ die Blicke über die Energieblasen wandern, die miteinander verwachsen waren.
„Vor einer Million Jahren", ergänzte Schmitt, „herrschten die neun Imaginären über das Volk der Cynos. Sie waren gerechte und anständige Herrscher. Sie allein waren in der Lage, beim Eintritt des Todes eine Versteinerung zu verhindern. Sie konnten als Energieballung
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