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0566 - Planet im Hyperraum

Titel: 0566 - Planet im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Volkes."
    „Ich bin Imago I", erwiderte Schmitt. „Außer mir gibt es nur noch Imago II. Ich werde meinen Bruder zur rechten Zeit rufen. Wir beide waren und sind die beiden einzigen Vertrauten der neun Imaginären."
    Ein Verdacht stieg in Alaska auf.
    „Sie sprachen schon oft von neun Mumien! Sind diese neun Mumien mit den neun Imaginären identisch?"
    „Ja", antwortete Schmitt. „Sie können sich vorstellen, daß es für ein so sorgfältiges Riesengebilde wie den Schwarm nicht nur eine zentrale Schaltwelt geben kann. Für Stato gibt es eine gleichwertige Ersatzstation."
    Er war noch immer schwach und mußte eine erneute Pause einlegen, ehe er seinen Bericht fortsetzen konnte.
    „Die Erbauer des Schwarms haben für eine solche Ersatzstation gesorgt", dachte er dann.
    „Und wer waren die Erbauer des Schwarms?" erkundigte sich Ras Tschubai gespannt. „Etwa die Cynos?"
    Die vier Terraner konnten deutlich sehen, daß Schmitts trauriges Gesicht sich zu einem Lächeln verzog.
    „Wir Cynos sind nicht die Erbauer des Schwarms. Aber unsere Aufgabe bleibt für ewig bestehen."
    Mehr war von Schmitt oder Imago I, wie er sich nach seinen eigenen Worten in Wirklichkeit nannte, nicht zu erfahren. Auf Alaskas Fragen bestätigte er noch einmal, daß die Cynos nicht identisch mit den Schöpfern des Schwarmes waren. Diese Erbauer hatten den Cynos jedoch eine Aufgabe übertragen, die im Zusammenhang mit dem Schwarm stand.
    Die neun Imaginären waren nach Alaskas Ansicht führende Cynos, die eine besondere Zustandsform erreicht hatten und von Imago Iund Imago II betreut wurden. Doch die Karduuhls hatten die Lebensweise der Cynos empfindlich gestört. Seit einer Million Jahre konnten Schmitt und sein Volk ihrer Aufgabe nicht mehr nachgehen.
    „Viele Menschen sehen in uns bösartige Gegner", dachte Schmitt unvermittelt. „Das sind wir ganz bestimmt nicht. Wir müssen jedoch zur Erreichung unseres Zieles alles riskieren.
    Rücksicht können wir gegenüber keinem Volk üben, denn die Aufgabe, die wir zu bewältigen haben, ist wichtig für die gesamte Galaxis." Sein Körper schien plötzlich innerhalb der Energieblase zu erschlaffen. Alaska hatte den Eindruck, daß er ein uraltes Wesen beobachtete. Vielleicht, so dachte er erschüttert, war Schmitt wirklich uralt - eine Million Jahre alt!
    „Ich befürchte", fuhr Schmitt fort, „daß viele Cynos, die heute auf den Welten dieser Galaxis leben, vergessen haben, welche Aufgabe sie haben. Sie werden nicht in den Schwarm zurückkehren wollen, wenn sich eine Gelegenheit dazu ergibt."
    Er gab sich einen Ruck.
    „Doch das sind Probleme, mit denen wir fertig werden müssen.
    Jetzt kommt es darauf an, daß wir die zweite Schaltwelt und die neun Imaginären finden."
    „Glauben Sie, daß diese neun Imaginären uns helfen können?"
    erkundigte sich Corello.
    Schmitts Gesicht schien zu zerfallen. Er machte eine hilflos wirkende Bewegung.
    „Ich werde sie ermorden", dachte er dann.
     
    *
     
    Danach begann bei Imago eine Phase völliger Stille.
    Bewegungslos hing er in der Energieblase und reagierte auf keinen Gedankenimpuls.
    „Er erholt sich", vermutete Alaska. „Sobald er sich kräftig genug fühlt, werden wir nach der zweiten Schaltwelt suchen."
    „Er hat ziemlich wirres Zeug zusammengedacht", erinnerte Irmina Kotschistowa.
    „Trotzdem sind die Zusammenhänge klar", meinte Corello.
    „Was ich jedoch nicht verstehe, sind die Mordabsichten, die Schmitt offenbar hegt. Warum will er diese neun Imaginären ermorden? Dafür muß es doch einen Grund geben."
    Sie diskutierten über Schmitts Informationen und vergaßen dabei fast ihre eigenen Probleme. Alaska spürte deutlich die Hoffnung seiner Begleiter, die jetzige Zustandsform bald aufgeben zu können. Irmina und die beiden anderen Männer sehnten sich in ihre Körper zurück.
    Anders Alaska.
    Für ihn bedeutete eine Existenz als Bewußtsein eine Erleichterung, denn er war auf diese Weise von seinem Cappin-Fragment erlöst und fühlte sich den anderen gegenüber gleichwertig. Eine Wiederverstofflichung bedeutete für Alaska die Rückkehr des Cappin-Fragments.
    Er wußte jedoch, daß er sich den Wünschen der anderen nicht widersetzen konnte.
    Seine Gedanken suchten die mentalen Strömungen von Irminas Bewußtsein.
    „Wahrscheinlich werden wir jetzt bald in die reale Welt zurückkehren", dachte der Transmittergeschädigte.
    „Ich hoffe es", gab sie zurück.
    Er unterdrückte eine heftige Regung.
    „Alles wird uns wie ein Traum

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