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0567 - Barbaren in London

0567 - Barbaren in London

Titel: 0567 - Barbaren in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es dauert bestimmt nicht mehr lang.«
    »Tut mir leid, für mich sind das Lippenbekenntnisse, Mister.«
    »Eine andere Antwort können Sie leider von mir nicht bekommen, obwohl ich Sie Ihnen gern gegeben hätte.«
    »Schon gut. Komm, Ralph, wir werden die nächste Stunde abwarten.«
    »Machen Sie das.«
    Suko schaute den Männern nach, wie sie den Gehsteig hinabgingen und dabei heftig diskutierten. Er jedenfalls glaubte nicht, sie überzeugt zu haben, und der ihm unbekannte Zeuge hatte mit seiner Beobachtung auch recht behalten. Es waren schließlich die Gestalten am Nachthimmel zu sehen gewesen, nur würde Suko das niemals zugeben, und damit die Angst der Menschen schüren.
    Ob die Männer wieder in ihr Haus gegangen waren, konnte er nicht erkennen. Möglicherweise standen sie draußen vor der Haustür und behielten einen Teil der Straße unter Kontrolle, die nur hin und wieder von einem Fahrzeug befahren wurde.
    Suko trat an die Grenze des Vorgartens heran und schaute sich den Himmel genaueren. In den letzten Minuten hatte sich dort nichts verändert. Nach wie vor wirkte er blaugrau, trotzdem unnatürlich hell, als wollte der Glanz der Sterne noch einmal zeigen, wozu er vor dem Anbruch des neuen Tages fähig war.
    Der warme Wind fuhr in die Straße und fing sich zwischen den Hauswänden. Er wirkte erfrischend, roch anders, als wollte er eine Botschaft des Landes Aibon mitbringen.
    Darauf konnte Suko verzichten. Sosehr Aibon ihm oft genug entgegengekommen war und ihn auch mit offenen Armen empfangen hatte, so stark widerte ihn inzwischen die Botschaft dieses Landes an. Aibon hatte sein Tor zum anderen Teil hin geöffnet und das entlassen, was dort seine Wohnstatt gefunden hatte.
    Guywano?
    Der Name des mächtigen schwarzmagischen Druiden kam dem Inspektor automatisch in den Sinn. Wenn vom negativen Teil des Reiches die Rede war, mußte man auf ihn stoßen. Nun aber hatte sich eine Person dazwischengeschoben, die Hexe Margareta!
    Angeblich weißmagisch, auf irgendeine Art und Weise verwandt mit Jane Collins, wie sie behauptet hatte. Sollte man ihr das abnehmen? Suko wollte es nicht glauben, denn ihr Auftreten hatte das Erscheinen der Barbaren gefördert und möglich gemacht.
    Suko drehte sich um. Sein Blick streifte Lady Sarahs Haus. Die Tür war nicht wieder ins Schloß gefallen. Das Licht fand seinen Weg in die Freiheit.
    Der Schatten der alten Dame erschien innerhalb des kantigen Streifens. »Nun?« fragte sie. »Hat es etwas Neues gegeben?«
    »Nichts«, erwiderte Suko. »Nur die Menschen hier sind nach wie vor beunruhigt.«
    »Verständlich – oder?«
    »Sicher.«
    »Willst du nicht ins Haus kommen?« Sarah drehte sich, erzeugte einen Luftzug, so daß auch die Lichtinsel in Bewegung geriet und an den Rändern zerfaserte.
    »Nein, nein, Sarah. Bleib du in der Wohnung und gib acht, daß die Kerzen nicht verlöschen.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst.«
    Suko lächelte zu ihr hinüber und schlenderte einige Yards in die entgegengesetzte Richtung.
    Er nahm Straße, Gehsteige und die dort wachsenden Bäume sowie die Vorgärten und die Hausfassaden wie die Szenerie einer Bühne in sich auf. Bisher war sie kaum belegt. Die Akteure schienen hinter der Bühne auf den Auftritt zu warten.
    Würden sie kommen?
    Suko ging nicht mehr weiter, weil er sich von irgendeinem Ereignis abgelenkt und gestört fühlte. Er konnte nicht genau sagen, was es war, forschte nach, indem er sich suchend umblickte und nach Veränderungen Ausschau hielt.
    Nein, an den Hausfronten war alles gleich geblieben. Auch in den Vorgärten und den Kronen, der oft über den Dächern hervorwachsenden Bäumen.
    Trotzdem stimmte etwas nicht…
    Es war der Wind, der sich gelegt hatte. Nichts bewegte sich mehr.
    Kein Zweig und kein Blatt, das den Winter überdauert hatte. Starre war über diese in sich geschlossene Welt gekommen. Eine bedrückende Ruhe vor dem Sturm. Es rollte auch kein Fahrzeug mehr in diese Straße im Stadtteil Mayfair.
    Im Westen lag der Hyde Park wie eine Wand, die den Lärm der Straßen schluckte. Im Osten brodelte Soho.
    Die Bewegung war zunächst kaum zu erkennen. Suko wartete auch ab, was sich weit vor ihm auf der Straße tat. Es sah so aus, als wollten sich Wolken verschieben, aus denen sich immer stärker Gestalten hervorschälten.
    Zunächst noch wirkten sie plump und unförmig, was sich sehr bald änderte, als sich ihre Konturen scharf von der grau daliegenden Fahrbahn abhoben.
    Suko erkannte sie.
    Die Formation der näher

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