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0567 - Barbaren in London

0567 - Barbaren in London

Titel: 0567 - Barbaren in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch nicht. Denk nur daran, daß die Barbaren über uns erschienen sind. Sie kamen wie eine Horde aus dem Jenseits. Wir haben sie gesehen. Vielleicht nur wir. Und das muß seinen Grund gehabt haben.«
    »Nur wir besitzen die Waffen, auf die es ihnen ankommt, Suko. Der Gral steht hier…«
    Da Sarah die Worte sehr langgezogen ausgesprochen hatte, war Suko mißtrauisch geworden. »Was meinst du damit? Glaubst du daran, daß wir Lockvögel sind?«
    »Genau. Sie wollten das Kreuz und den Gral. Ich weiß nicht, weshalb. Wenn der Wille dermaßen groß ist, werden sie alles daransetzen, um ihn zu rauben.«
    »Da kannst du recht haben.«
    »Ich habe sogar recht.«
    »Okay, Sarah, dann möchte ich dich bitten, im Haus zu bleiben. Derweil schaue ich mich draußen ein wenig um. Ich hoffe auch, daß wir bald den Strom zurückbekommen.«
    »Nein, nein, das kannst du dir abschminken. Wenn dieses kleine Kraftwerk von den Barbaren außer Betrieb gesetzt worden ist, werden sie auch dort bleiben und überwachen.«
    »Dann treffen sie auf John!«
    »Das ist ja das Schlimme.«
    »Ich bitte dich, Sarah.« Suko legte ihr die Hände auf die Schultern und lächelte. »So darfst du nicht denken, wirklich nicht. John Sinclair ist kein Kind mehr. Denk daran, was wir schon alles hinter uns haben, gegen wen wir gezwungen waren, zu kämpfen…«
    »Stimmt, Suko, doch diese Dacs aus Aibon bereiteten mir persönlich Angst und ein Unbehagen, wie ich es selten erlebt habe. Ja, ich fürchte mich vor ihnen, hast du den Anführer gesehen?«
    »Sicher.«
    »Wer soll ihn stoppen?«
    »Wahrscheinlich wir«, erwiderte der Inspektor trocken. »Oder kennst du andere?«
    »Nein.«
    Suko streichelte über ihre Wange. »Okay, Sarah, ich bin vor der Tür.«
    Sie ließ ihn gehen. Als Suko nach draußen trat, überkam ihn wieder der Eindruck, in ein Gebiet zu gehen, das überhaupt nicht zu einer pulsierenden Millionenstadt wie London gehörte. Es war die Insel ohne elektrisches Licht, aber die Menschen hatten trotzdem vorgesorgt, Kerzen angezündet und sie innen auf die Fensterbank gestellt sowie in den Räumen verteilt. Ein warmer Schein füllte die Scheiben und die Wohnungen der Mieter aus.
    Die Straße war nicht leer. An manchen Stellen standen die Menschen noch in Gruppen beisammen.
    Zwei Männer kamen auf Suko zu, nickten grüßend und hatten Fragen. »Wieso, Mister, ist es zu diesem Stromausfall gekommen?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Sie sind doch Polizist.« Der Sprecher strich über seinen Oberlippenbart.
    »Auch wir sind nicht allwissend.«
    Der Sprecher senkte den Kopf, um Suko nicht in die Augen sehen zu brauchen. »Das weiß ich alles. Nur habe ich das Gefühl, daß Sie mir etwas verschweigen.«
    »Was denn?«
    Der Mann lachte unecht. Er bewegte sich zudem etwas hektisch.
    »Es ist so. Ich sprach vorhin mit meinem Sohn. Der ist gerade zwölf Jahre alt. Sie wissen ja, Kinder in seinem Alter sind oft am späten Abend noch auf den Beinen.«
    »Natürlich. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Bitte, lachen Sie mich nicht aus, aber mein Sohn war der Ansicht, etwas entdeckt zu haben.«
    »Und was?«
    »Am Himmel, Mister. Von seinem Fenster aus hat er gesehen, daß sich über den Häusern etwas abzeichnete. Das waren keine Wolken, denn dieses Bild hatte eine Gestalt angenommen. Es muß sich dabei um Geister oder Menschen gehandelt haben. Riesige Wesen, die ungewöhnlich aussahen und auf Pferden hockten. Steinzeitwesen fast. So jedenfalls hat es mir mein Sohn erzählt. Was sagen Sie dazu? Ich will Ihre ehrliche Meinung hören. Ich habe ihn zunächst ausgelacht, dann fiel der Strom aus, und jetzt stecke ich voller Zweifel.«
    Suko wollte ihm nicht die Wahrheit sagen und formulierte eine Ausrede. »Es tut mir leid, daß ich da nicht mitreden kann, Mister. Aber ich kann Ihnen keine Erklärung geben.«
    »Haben Sie denn diese Reiter auch gesehen?« wollte der zweite wissen.
    »Ja und nein.«
    »Was heißt das?«
    »Es kann ein Spiel der Wolken gewesen sein, eine Halluzination. Sicherlich ist Ihr Sohn sehr phantasiereich und…«
    »Nein, er steht mehr auf Computer. Ich kann ihm trauen, zudem besitzt er gute Augen.«
    »Das will ich nicht bestreiten, aber sagen Sie selbst.« Suko lächelte etwas abwertend. »Können Sie daran glauben, Mister?«
    »Im Prinzip nicht.«
    »Dennoch zweifeln Sie jetzt?«
    »Ja.«
    »Ich würde Ihnen beiden vorschlagen, daß Sie sich zurück in ihre Wohnungen ziehen und abwarten, bis der Fehler im Umspannerwerk gefunden worden ist.

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