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0567 - Barbaren in London

0567 - Barbaren in London

Titel: 0567 - Barbaren in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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liegen.
    Ich erhob mich. Der Tritt hatte mein linkes Schienbein erwischt.
    Wenn ich den Fuß belastete, knickte ich ein. Die Schmerzen erreichten sogar meinen Oberschenkel.
    Humpelnd schritt ich auf den Wagen zu, in dessen Führerhaus der zweite Handwerker hockte, als hätte man dort eine Figur hineingesetzt. Er rührte sich nicht.
    Ich riß die Tür auf. »Hören Sie, Mister, ich werde einen Krankenwagen alarmieren.«
    Er nickte nur.
    Ob er mich verstanden hatte, wußte ich nicht. Ich knallte die Tür zu und lief zum Rover rüber.
    Über Autotelefon alarmierte ich die Ambulanz. Dann tätigte ich einen weiteren Anruf.
    Sir James saß in seinem Büro im Yard Building. »Endlich, John, ich warte bereits…«
    »Sir, es hat sich zugespitzt. In Mayfair gibt es den absoluten Stromausfall. Barbaren haben dafür gesorgt und wollten auch die Männer des Reparaturtrupps töten. Das ist ihnen nicht gelungen. Sir, ich möchte, daß Sie die Gegend, in der Sarah Goldwyn lebt, absperren lassen. Sie brauchen meiner Ansicht nach den Ring nicht einmal zu groß zu ziehen. Ich werde den Eindruck nicht los, daß sich das gesamte Geschehen eben auf Mayfair konzentrieren wird.«
    »Sind Sie dort?«
    »Ja, ich fahre wieder hin. Ich muß zu Suko und Sarah Goldwyn. Nur dort kann ich etwas erreichen.«
    »Verstanden! Ich werde die Aktion persönlich überwachen. Viel Glück, John. Ach so, noch etwas. Kennen Sie inzwischen die genauen Zusammenhänge?«
    »Noch nicht ganz. Hoffe jedoch, sie erfahren zu können. Ich danke Ihnen, Sir.«
    So, das war geschafft. Ich steckte voll innerlicher Hektik, schwitzte auch und lief zu dem Mann zurück, den die Lanze erwischt hatte. Er war bewußtlos. Ich schaute mir seine Wunde an, die sehr böse aussah. Sein Kollege verließ den Wagen und reichte mir einen Verbandskasten, bevor ich meinen aus dem Wagen holen konnte.
    »Danke sehr.«
    »Ist er tot?«
    »Nein, er lebt.« Ich umwickelte den Arm und die Schulter mit einem blütenweißen Verband, um wenigstens die Blutung einigermaßen zu stoppen. Hoffentlich kam der Krankenwagen schnell durch.
    Lange durfte ich nicht hier bleiben.
    »Wie geht es Ihnen?« fragte ich den zweiten Elektriker.
    »Ich lebe und habe trotzdem das Gefühl, inmitten eines wilden Traums zu stehen.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen. Hören Sie zu! Ich habe nicht die nötige Zeit, um länger zu bleiben.« Ich zeigte ihm meinen Ausweis.
    »Behalten Sie meinen Namen gut und sorgen Sie dafür, daß Ihr Kollege abtransportiert wird. Sollten die Sanis irgendwelche Fragen haben, müssen Sie sich an mich wenden.«
    »Scotland Yard, was?«
    »Genau.«
    »Und was ist mit diesen Toten?«
    »Die sollen ebenfalls weggeschafft werden. Es gibt noch einen dritten. Er liegt in dem Haus. Ich kann nicht länger bleiben.«
    »Sind das alle gewesen?«
    »Ja, sonst hätten sie sich gezeigt.« Ich wollte gehen, als der Wagen auf das Grundstück preschte.
    Innerhalb der folgenden drei Minuten hatte ich alles geregelt. Die Männer kannten mich, sie wußten, daß es immer Action gab, wo ich mich aufhielt. Sie versprachen, sich mit der Mordkommission in Verbindung zu setzen. Die Kollegen würden die Reste des Dacs abtransportieren.
    Für mich wurde es höchste Eisenbahn.
    Suko, der BMW-Fan, hätte seine reine Freude daran gehabt, wie ich mit dem Rover umging. Ich mußte ihn rangieren, um in Richtung Ausgang zu gelangen.
    Sehr dicht an beiden Fahrzeugen rollte ich vorbei. Die Männer starrten mir nach. Ihre Gesichter wirkten im Dämmerlicht wie blasse Flecken.
    Angespannt saß ich hinter dem Lenkrad und rollte hinein in die trügerische Ruhe.
    Maifair wirkte nach Mitternacht oftmals wie ausgestorben. Ein relativ ruhiger Platz inmitten der gewaltigen Stadt London.
    In diesen Stunden des Stromausfalls allerdings überdeckte die trügerische Ruhe alles.
    Ich kannte den Weg im Schlaf, fuhr dennoch vorsichtig und hatte meine Augen überall.
    Wo lauerten die Dacs? Daß sie sich nicht auf eine Straße beschränkten, war klar. Sie hielten Mayfair umklammert, vielleicht unter Kontrolle und mußten sich die entsprechenden Plätze ausgesucht haben.
    Ich steckte in einer innerlichen Zwickmühle. Sosehr mir die Zeit auch im Nacken hockte, ich mußte noch weiter mit der Geschwindigkeit herunter, damit mir nichts entging. Sehr nahe hielt ich mich am Rand der Gehsteige. Zwei Streifenwagen überholten mich und fuhren in die Richtung, in die ich ebenfalls wollte.
    An einer Kreuzung bog ich rechts ab. Vor mir lag eine Straße, in

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