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0567 - Barbaren in London

0567 - Barbaren in London

Titel: 0567 - Barbaren in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dekoration aus mit Silberpapier umschmiegten, kleinen Aufbauten, die wiederum mit Jacken, Blusen und Schals dekoriert waren, hockte eine Gestalt.
    Klein, affenartig und zwischen den Zähnen den Griff eines langen Messers geklemmt.
    Ich hatte den Barbar gefunden!
    ***
    Suko wußte nicht, ob die Barbaren ihn entdeckt hatten oder nicht.
    Jedenfalls trafen sie keinerlei Anstalten, schneller zu gehen. Sie behielten das Tempo bei und wirkten dabei so, als würde ihnen die gesamte Straße gehören.
    Eine Straße, die glücklicherweise ebenso leer war wie die Gehsteige rechts und links.
    Menschen befanden sich also nicht in unmittelbarer Gefahr, was Suko beruhigte.
    Nur war ihm Sarah Goldwyn zu neugierig. Sie hatte sich nicht zurück in das Haus verzogen, stand noch an der Tür und flüsterte so laut, daß Suko es gerade verstehen konnte: »Was ist denn los?«
    Der Inspektor drehte den Kopf. »Sie kommen!«
    »Meine Güte, aber…«
    »Geh zurück, Verflixt!«
    »Und du?«
    »Geh!«
    Suko blieb noch etwas Zeit. Wer sich um diese Zeit noch im Freien befand, mußte zurück ins Haus. Dort, wo diese Armee des Schreckens herkam, sah Suko keinen Menschen. Zur anderen Richtung hin war ebenfalls niemand zu sehen.
    Auch das kam ihm nicht geheuer vor. Menschen waren von Natur aus neugierig. Er empfand es als ungewöhnlich, daß sich niemand am Fenster zeigte.
    Er schaute zu den Barbaren hinüber, und drehte sich dann um.
    Dort bewegte sich ebenfalls jemand mitten auf der Fahrbahn. Zuerst hielt Suko die Gestalt für einen Reiter, bis er erkannte, daß sie nicht auf einem Pferd hockte, sondern sich als Reittier einen weißen Hirsch ausgesucht hatte.
    Margareta, die Hexe war wieder zurückgekehrt. Sie stand inmitten eines blassen Scheins, der sich um ihre Gestalt herum ausgebreitet hatte. Wortlos hockte sie auf dem Hirsch, vorerst nicht bereit, sich auch nur um einen Millimeter zu bewegen.
    Suko zog sich zurück. Er kam sich vor wie jemand, dessen Chancen immer tiefer sanken. Auf der einen Seite die Barbaren, auf der anderen die Hexe.
    Das war eine tödliche Klammer geworden.
    Normalerweise sind es Barbaren gewohnt, Dinge zu zerstören.
    Diese hier taten es nicht. Sie bewegten sich weiter, ohne daß etwas zu Bruch ging. Es gab bei ihnen auch keinen Richtungswechsel, sie blieben als geschlossene Formation auf der Straßenmitte.
    Suko war durch den Vorgarten gelaufen und stand an der Haustür. Spaltbreit war sie jetzt geöffnet. Nur mehr ein sehr schmaler Schein des Kerzenlichts fand seinen Weg ins Freie.
    Während sich die Hexe auf ihrem weißen Hirschen nicht bewegte, verkürzte die Rotte der Barbaren die Entfernung zu Suko immer mehr. Sie waren viel deutlicher zu erkennen und wirkten nur auf den ersten Blick gleich. Auch unter ihnen gab es größere und kleinere Krieger, doch sie alle reichten nicht an den massigen Anführer heran.
    Er überragte sie, er strahlte das Grauen und den Haß ab. Ihn begleitete eine Aura von Tod und Verderben. Bleich leuchtete der Schädel, der von einem Fell, ähnlich dem des Lendenschurzes, umweht wurde.
    Auch die mächtige Keule hätte sicherlich von grausamen Taten berichten können. Dieser namenslose Anführer sah aus, als könnte er mit seiner Waffe Häuser einschlagen.
    Suko drückte die Tür nach innen. Sein Blick fiel auf den Dunklen Gral. Innerhalb der Kugel blitzte es auf. Von den Punkten liefen Streifen in alle Richtungen weg.
    Eine Warnung des Grals…
    Sehr schnell betrat Suko den Flur. Er rief nach Sarah Goldwyn und warteten vergebens auf eine Antwort.
    Befand sie sich oben?
    Bevor Suko losging, um dort nachzuschauen, warf er einen Blick durch die offene Tür in den Wohnraum.
    Sie lag über dem Sessel, war nach vorn gekippt, hatte die Arme ausgestreckt und Glück gehabt, daß sie nicht zu Boden gerutscht war. Sie wirkte wie tot. Ihr Körper war starr. Suko, der zwei Schritte brauchte, um neben ihr zu sein, merkte, als er sich niederkniete, daß ihn Schwindel überkam.
    Der Sessel mit der querliegenden Lady Sarah darauf drehte sich vor seinen Augen. Er verwandelte sich in ein Karussell, dessen Drehungen Tempo bekamen, sich immer weiter ausdehnten und Suko mit hinein in diesen Strudel rissen.
    Er kämpfte hart dagegen an, konnte seine Gedanken richten, wobei ihm die Lösung im letzten Augenblick einfiel.
    Nun wußte er, weshalb sich keiner der Anwohner auf der Straße blicken ließ.
    Die Barbaren, möglicherweise auch die Hexe, hatten die Straße mit ihrem magischen Fluch belegt, dem keiner

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