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0567 - Schwingen des Unheils

0567 - Schwingen des Unheils

Titel: 0567 - Schwingen des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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    Ceroni winkte ab. »Was schlagen Sie vor, Gamma?«
    »Einen Doppelgänger installieren. Wir könnten ihn«, er wies auf einen der beiden Cyborgs, »mit einer entsprechenden Maske versehen. Oder Brins, Groo oder ich könnten mit einer Ganzkörpermaske als Riker auftreten. Das wäre wesentlich unauffälliger.«
    »Aber auch schwieriger. Sie müßten die Gesamtpersönlichkeit Rikers kopieren, und trotzdem käme es immer wieder zu Abweichungen von seinem Normalverhalten…«
    »… die sich durch die Schockwirkung des heutigen Vorfalls erklären ließen…«
    »… die aber dafür sorgen würden, daß man sich ganz besonders um den Mann, der Riker darstellt, kümmern würde, um ihm zu helfen. Wir sind hier in Nordamerika, hier gibt es bösen Zungen zufolge mehr Rechtsanwälte und Psychiater als Angehörige aller anderen Berufsgruppen zusammen. Ein Amerikaner hat nur zwei Vertrauenspersonen: seinen Psychiater und seinen Friseur.«
    »Das meinen Sie doch nicht ernst, Beta!«
    »Was ich meine, ist unerheblich. Fest steht, daß Riker und auch die anderen, die diesem Vorfall beiwohnten, mit Sicherheit psychiatrisch betreut werden. Jemand in Rikers Maske würde unweigerlich auffallen.«
    »Und wenn wir ihn unter Bewußtseinskontrolle nehmen?«
    »Wir könnten es versuchen, doch um wirklich alle Unwägbarkeiten auszuschließen und ihn so perfekt auf unsere Seite zu ziehen, daß es nicht einmal seine engsten Angehörigen bemerkten, müßten wir ihn auf dem Kristallplaneten behandeln. Ohne Raumschiff kommen wir dort aber so schnell nicht wieder hin, und ich befürchte, daß es zerstört worden ist. Aber selbst wenn es noch existiert, brauchen wir für eine solche Behandlung etwas Zeit. Ein solches Vorhaben muß viel sorgfältiger vorbereitet und durchgeführt werden, als es uns hier und jetzt möglich ist.« Yhor zuckte mit den Schultern.
    »Es bleibt bei meiner Anweisung«, sagte Ceroni. »Rhet Riker wird sterben! Heute nacht!«
    ***
    Der Sanitätsraum im Verwaltungsgebäude der Tendyke Industries erwies sich als eine technisch und personell erstklassig ausgestattete High-Tech-Arztpraxis. Rob Tendyke, Nicole Duval und die Peters-Zwillinge wurden innerhalb weniger Minuten aus ihrem Paralyse-Zustand geholt, und auch Rhet Riker hatte mit seinem Arm keine Probleme mehr.
    Daß so etwas möglich war, hatte Nicole bisher nicht für möglich gehalten.
    »Das verdanken wir dem Technologie-Transfer mit den Ewigen«, erklärte Riker nüchtern. »Die haben diesen medizinischen Trick schon vor über tausend Jahren entwickelt.«
    »Nur hat dieser Trick das kleine Handicap, daß er innerhalb kurzer Zeiträume nicht beliebig oft wiederholbar ist«, sagte ein hochgewachsener farbiger Arzt, dessen Alter Nicole auf höchstens fünfundzwanzig schätzte. »Wenn nicht eine entsprechend lange Pause - am besten mehrere Tage - dazwischen liegt, kann es zu irreparablen zerebralen Störungen kommen. Sie sollten sich also in der nächsten Zeit nicht wieder paralysieren lassen. Ich kann es nicht riskieren, Sie abermals vorzeitig aufzuwecken. Gleiche Probleme gibt es übrigens auch, wenn die Dosis zu stark war. Wenn Sie einen Schockstrahl aus allernächster Nähe abbekommen, etwa bei aufgesetzter Waffe und maximaler Dosierung, führt ein künstliches Aufwecken unweigerlich zu Hirnschädigungen.«
    »Ganz abgesehen von Herzkammerflimmern und infarktähnlichen Symptomen schon bei der Paralyse selbst«, brummte Rob Tendyke. »Darf ich vorstellen? Das ist Dr. Berenga, unser Fachmann für extraterrestrische Medizin.«
    Der Arzt schmunzelte. »Übertreiben Sie nicht, Boß. Ich mache mir nur zu eigen, was uns die Ewigen an medizinischem Wissen zur Verfügung stellen, und das wird nicht das Modernste sein. Ich wette, daß sie selbst schon tausend Jahre weiter sind, aber dieses Wissen nicht rausrücken, um ihren Vorsprung uns gegenüber wenigstens auf einem Gebiet zu halten.«
    Aus ihm sprach der Mediziner und Forscher, der begeisterte Wissens-Sucher, doch im nächsten Moment drängte er seine Begeisterung zurück, um sich dem Gesundheitszustand seiner Patienten zu widmen.
    Der war bestens.
    Als nächster war Will Shackleton an der Reihe, der mit ihnen sprechen wollte. Der Sicherheitsmanager der T.I. hatte mehrere seiner Leute zu dem Gespräch mitgebracht, und nun saßen sie sich an einem langen Tisch gegenüber.
    »Soll das ein Verhör werden, Shack?« fragte Tendyke aggressiv.
    Shackleton nickte. »Klar erkannt, Boß. Was haben Sie - und die anderen -sich

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