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0567 - Schwingen des Unheils

0567 - Schwingen des Unheils

Titel: 0567 - Schwingen des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eigentlich gedacht? Verdammt, wir sind hier nicht im Wilden Westen, und Sie sind weder die Clantons noch die Earps! Mal ganz abgesehen davon, daß wir mit den Leuten, auf die Sie das Feuer eröffneten, Verträge haben! Meinen Sie nicht, daß unser Kampf gegen die DYNASTIE DER EWIGEN etwas subtiler geführt werden sollte?«
    »Sie geben also zu, daß wir uns in einem Kampf befinden.«
    »Nach wie vor«, nickte Shackleton. »Das stand nie außer Frage. Aber wir versuchen, die Dynastie still und heimlich auszutricksen. Um sie bei ihrem nächsten großen Schlag wie ein Schiff auf ein Riff auflaufen zu lassen…« Tendyke runzelte die Stirn.
    »Mit Ihrer Billigung, Rob«, warf Riker ein. »Sie haben mir freie Hand gelassen. Wenn Sie jetzt das Ruder herumreißen und vom kalten zum heißen Krieg übergehen wollen, hätten Sie das mit mir absprechen müssen.«
    »Ich bestimme hier, was geschieht«, sagte Tendyke. »Die T.I. ist meine Firma - und keine Aktiengesellschaft oder sonst etwas, in der ich nichts zu sagen hätte. Ich bin der Alleineigentümer, vergessen Sie das nie, Rhet! Und Sie auch nicht, Shack!«
    Rhet Riker atmete tief durch.
    »Okay, Boß«, seufzte er. »Dann machen Sie Ihren Kram künftig allein! Hat mich gefreut, so lange für Sie arbeiten zu dürfen. Aber ich denke, daß ich meine Fähigkeiten auch Unternehmen zur Verfügung stellen kann, die sie besser zu schätzen wissen.«
    Er erhob sich.
    »Sie bleiben sitzen!« befahl Tendyke. »Ich akzeptiere Ihre Kündigung nicht!«
    Riker beugte sich vor.
    »Sie sind ein gottverdammtes, arrogantes Arschloch, Mister Tendyke, Sir. Und sollten Sie es wagen, noch einmal in meine Kompetenzen einzugreifen, schlage ich Ihnen die Zähne einzeln aus dem Gesicht, auch wenn Sie tausendmal der Alleineigner dieser Firma sind! -Reicht das für eine Beurlaubung bis zum Ende meiner Kündigungsfrist? Oder sogar viel besser für eine fristlose Kündigung?«
    »Ich sagte schon, daß ich Ihre Kündigung nicht akzeptiere, und Sie werden auch nicht beurlaubt«, sagte Tendyke. »Sie werden künftig hinnehmen müssen, daß ich immer wieder in Ihre Kompetenzen eingreife, wenn ich das für erforderlich halte. Diese Kompetenzen habe ich Ihnen übertragen, und ich kann sie jederzeit wieder zurücknehmen.«
    »Schön für Sie«, knurrte Riker. »Ich sehe den Dornbusch sehr deutlich brennen, aber Ihre Tontafeln schaue ich mir nicht mal mehr an. Die kann ein anderer ins Tal zum Volke tragen. Ich habe es nicht nötig, Sie zu vergöttern - Boß.«
    Damit wandte er sich um und ging zur Tür.
    »Wachdienst! Der Mann bleibt hier«, befahl Tendyke. »Unsere Unterredung ist noch nicht beendet!«
    Aber die zwei uniformierten Security-Mitarbeiter rechts und links neben der Tür zögerten.
    »Gentlemen, Ihre Anweisungen bekommen Sie ausschließlich von mir«, sagte Shaekleton, ohne sich umzudrehen, und sah Tendyke dabei an. »Sind wir jetzt schon so weit, daß Sie sich als Diktator aufspielen, Rob? Was ist in Sie gefahren? Ich kenne Sie so nicht. Niemand kennt Sie so! Sind Sie vielleicht krank, ohne es zu wissen?«
    Rhet Riker verließ ungehindert den Raum.
    Tendyke schwieg, aber sein Gesicht zeigte Verbitterung.
    »Sie verraten mich«, sagte er nach einer Weile des Schweigens. »Sie alle. Sie verkaufen die Firma, die ich erbaut habe, an den Feind. Sie erheben sich gegen mich. Sie widersetzen sich meinen Befehlen. Ich bin nicht bereit, das hinzunehmen!«
    »Wollt Ihr uns hinrichten lassen, Majestät?« fragte Shaekleton spöttisch.
    »Sie reden einen verdammten, hirnrissigen Unsinn daher!« bellte Tendyke ihn an.
    Nicole atmete tief durch. Sie hatte dem aberwitzigen Streit bisher nur stumm zugehört. Sie hatte nicht gewußt, was sie davon halten sollte.
    Auch die Zwillinge Uschi und Monica Peters, Tendykes Lebensgefährtinnen, hielten sich zurück, und was sie dachten, war ihnen nicht anzusehen. Nicole verzichtete auch darauf, telepathischen Kontakt mit ihnen aufzunehmen, um mit ihnen über Robs eigenartiges Verhalten zu ›reden‹.
    Nicole hielt es ja für völlig richtig, auf die Ewigen geschossen zu haben. Sie bedauerte nur, daß es offenbar nicht so funktioniert hatte, wie es geplant gewesen war. Die ›Männer in Schwarz‹ hatten zu schnell reagiert.
    Aber Tendyke redete sich jetzt geradewegs in die Psychiatrie!
    Seine Bemerkung über ›hirnrissigen Unsinn‹ weckte indessen eine Erinnerung in ihr.
    Plötzlich fielen ihr die prachtvollen, bunten Schmetterlinge wieder ein. Sie waren erstmals in

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