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0567 - Schwingen des Unheils

0567 - Schwingen des Unheils

Titel: 0567 - Schwingen des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sein.
    ***
    New Mexico:
    Zamorra fuhr der Staatsgrenze nach Texas entgegen, und neben ihm über dem Beifahrersitz flatterten wieder die Schmetterlinge. Seit das Raumschiff der Ewigen explodiert war, schien sich ihre Anzahl vermehrt zu haben, aber sie wirbelten so schnell durcheinander, daß Zamorra nicht in der Lage war, sie zu zählen. Er mußte sich auch auf den Verkehr konzentrieren, der in den letzten Stunden dichter geworden war.
    Einmal, als er in den Rückspiegel sah, glaubte er ein Gesicht darin zu sehen, gerade so, als säße jemand auf der Rückbank des Cadillac.
    Aber nach dem nächsten Lidschlag war das Gesicht nicht mehr zu sehen!
    Natürlich saß auch niemand im Fond, wie Zamorra sich sofort vergewisserte, indem er einmal kurz nach hinten blickte.
    Dennoch… Es war so unglaublich deutlich gewesen!
    Ein Gesicht, von einer breiten Hutkrempe überschattet, in dem ein Auge von einer schwarzen Augenklappe verdeckt wurde.
    Odin?
    Kaum gedacht, war der Gedanke schon wieder aus Zamorras Bewußtsein verschwunden. So, wie er auch vergessen hatte, daß er im Rückspiegel überhaupt ein Gesicht gesehen hatte.
    Wieder dachte er nur an das Ziel, das er erreichen mußte.
    Um seine Aufgabe zu erfüllen!
    Über ihm lärmte ein Hubschrauber.
    Je näher Zamorra der Staatsgrenze kam, desto tiefer ging die stählerne Libelle.
    Das bedeutete nichts Gutes.
    Zamorra lauschte dem Geplapper der Schmetterlinge.
    »Könnte sein, daß man mich stoppen will«, nickte er dann. »Aber dann werden die sich wundern! Stoppen können sie mich nur mit einem Crash-Versuch, und den Hubschrauberpiloten will ich sehen, der sein Leben riskiert, um ein Auto aufzuhalten!«
    Die Schmetterlinge antworteten.
    »Das versteht ihr nicht?« staunte Zamorra. »Ihr wißt nicht, was Leben bedeutet?«
    Jede Kreatur, die auch nur halbwegs denken konnte, hing an ihrem Leben! Selbsterhaltungstrieb gab es bei praktisch jedem höheren Tier.
    Wenn aber die Schmetterlinge diesen Trieb nicht kannten… plazierten sie sich damit außerhalb der normalen Evolution!
    »Ja, schon gut, es geht mich nichts an, und ich werde den Teufel tun, länger darüber nachzugrübeln…«
    Es gab ja auch genug andere Dinge, mit denen er sich befassen mußte. Da war der dichte Verkehr, da war der Hubschrauber über ihm…
    Und da war das Funktelefon, das summte und blinkte.
    Gleichzeitig fahren und telefonieren soll man eigentlich nicht, aber Zamorra nahm den Anruf dennoch entgegen. Ihm war der emotionale Ausnahmezustand nicht klar, in dem er sich befand und der ihn dazu brachte, Dinge zu tun, die er normalerweise weit von sich gewiesen hätte.
    »Chef, wo steckst du?« hörte er Nicoles Stimme. »Von Shaekleton habe ich die Nummer deines Autotelefons… Sind Schmetterlinge in deiner Nähe?«
    »Sicher! Sie sehen fantastisch aus, wie sie neben mir flattern und schwirren! Wenn du sie sehen könntest, wärst du begeistert!«
    »Chef…«
    Wenn sie ihn Chef nannte, war etwas faul, doch Zamorra achtete nicht darauf, er hörte nur weiter zu.
    »… sieh nicht hin! Versuch sie loszuwerden! Du wirst von ihnen manipuliert! Wir alle! Ich habe es als einzige geschafft, mich vorübergehend aus ihrem Bann zu befreien, nur weiß ich nicht, für wie lange! Sobald mir so ein Biest wieder vor die Augen flattert, falle ich sicher…«
    »Jetzt redest du ja noch viel größeren Blödsinn als diese Schmetterlinge!« hielt Zamorra ihr vor. »Manipuliert? Wir können nicht manipuliert werden. Wir sind immun gegen Hypnose und ich sogar in noch stärkerem Maße als du! Hast du das vergessen?«
    »Es ist keine Hypnose! Es wirkt anders, Chef! Es korrespondiert mit deinen Para-Fähigkeiten!«
    »So ein Quatsch!« unterbrach er sie erneut. »Hast du mir sonst noch etwas zu erzählen?«
    »Ja! Shaekleton sagte, daß es eben eine Anfrage aus dem Büro eines County-Sheriffs in Newmex gegeben hat. Dem Sheriff ist der Wagen aufgefallen, mit dem du unterwegs bist. Man wollte wissen, wer ihn fährt und warum. Da scheinen ein paar Dinge passiert zu sein, die sich jemand nicht erklären kann!«
    »Hat Shaekleton Auskunft erteilt?«
    »Natürlich nicht. Niemand in der T.I. ist zu solchen Auskünften verpflichtet, da müßte schon ein Amtshilfeersuchen vorliegen und der hiesige Sheriff vorsprechen. Oder das FBI auftauchen. Sei trotzdem vorsichtig. Was war los? Kannst du mir das sagen? Zamorra…«
    Er hörte den Hubschrauber wieder.
    In den USA patrouillierte die Polizei gern über den Straßen, weil die Überwachung des

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