0567 - Schwingen des Unheils
dann wird er gebraucht…«
Gerade wollte er aussteigen, um zu dem Mann neben dem ausbrennenden Auto zu eilen…
... als etwas Eigenartiges geschah!
Es war, als würde der Mann von etwas Unsichtbarem getroffen. Von einer Faust aus dem Nichts, die ihn niederstieß.
Er breitete die Arme aus, als suche er in der Luft nach einem Halt. Sein Mund war weit aufgerissen, aber den Schrei konnte Pratcher nicht hören; der Hubschrauber war dafür zu laut.
Der Mann stürzte.
Dann geschah etwas noch Seltsameres.
Sein Körper glühte auf!
Und als das Glühen wieder verlosch, war der Körper verschwunden!
Nur die Kleidung lag noch da…
Pratcher schnellte sich aus dem Hubschrauber und lief hinüber zu der Kleidung, tastete sie ab und glaubte zu träumen.
Der Mann war fort, hatte sich in Nichts aufgelöst!
»Ich werd’ noch verrückt hier«, murmelte Bill Pratcher. »Das kann doch alles nur ein böser Traum sein…«
Aber die Wirklichkeit ist manchmal fantastischer als alle Träume!
***
Texas:
Will Shackleton stellte sich Nicole und den Zwillingen in den Weg, als diese das Gebäude verlassen wollten.
»Ihre Story ist zu fantastisch, als daß ich sie glauben möchte - aber ich weiß mittlerweile, daß es eine Menge Dinge auf Erden gibt, die sich nicht rational erklären lassen, und wenn Ihre Geschichte von diesen Schmetterlingen stimmt, wäre es bodenloser Leichtsinn, nach draußen zu gehen und sich damit sofort wieder dem Einfluß dieser Insekten preiszugeben. Also… darf ich Sie nicht hinauslassen! Verstehen Sie das?«
Die Peters-Zwillinge verstanden es nicht. Sie konnten es nicht verstehen. Weil der Zwang, den die Schmetterlinge auf sie ausübten, immer noch anhielt.
Sie wollten auch nicht verstehen, warum die Fenster verdunkelt bleiben mußten und sie statt dessen am hellen Tag mit grellem Neonlicht vorliebnehmen sollten.
Nicole waren die Hintergründe klar, doch die konnte sie Uschi und Monica nicht begreiflich machen.
Der Skeptiker Shackieton war ihren Argumenten da schon wesentlich zugänglicher als die beiden manipulierten Telepathinnen.
Trotzdem saß Nicole auf glühenden Kohlen.
Tendyke war unterwegs zu dem Hotel, in dem die Ewigen residierten, und daß er nichts anderes beabsichtigte, als die Außerirdischen umzubringen, war Nicole völlig klar. Ob er sich von Shackletons Leuten stoppen lassen würde, stand in den Sternen, und genauso, ob es nicht wieder zu einem Konflikt mit Riker kam. Denn laut Shackieton war auch der zu einem Treffen mit den Ewigen unterwegs.
Sie hatten ihn aufgefordert, sie im Hotel zu besuchen.
»Ich denke, Riker hat fristlos gekündigt?« wunderte sich Nicole. »Warum geht er dann noch das Risiko eines solchen Treffens ein? Er muß doch damit rechnen, daß die Ewigen den Spieß umdrehen und ihm ihrerseits eine Falle stellen. Er fühlt sich der Firma doch nicht mehr verbunden, oder?«
»Da irren Sie sich, Miss Duval. Riker ist die Firma. Schon lange. Ich glaube kaum, daß er bei seiner Kündigung bleibt. Die war nur ein Bluff, darauf verwette ich die Filzpantoffeln meines Großvaters. Er wird retten wollen, was zu retten ist, denn wenn die Ewigen die geschäftlichen Verbindungen mit uns auflösen, ist das sehr, sehr ärgerlich. Ich weiß nicht genau, was für ein Spiel er wirklich treibt, aber es scheint eine Menge davon abzuhängen, daß diese Verbindungen bestehen bleiben.«
Nicole preßte die Lippen zusammen.
Zamorra hatte ihr einmal von einem Gespräch erzählt, das er mit Riker geführt hatte, und so wußte sie, was Riker beabsichtigte. Dieser Plan durfte nicht zunichte gemacht werden! Er war vielleicht die beste Rückversicherung für die Menschheit Auch wenn Rikers Pakt mit den Fremden für Uneingeweihte als Verrat an der Erde gelten mußte, es steckte viel mehr dahinter.
Nicole fragte sich, ob Shackieton Bescheid wußte, aber es schien ihr nicht so. Riker war ein Sicherheitsfanatiker, der kein überflüssiges Risiko einging. Je mehr Personen von seinem Plan wußten, desto mehr konnten ungewollt zu Verrätern werden.
Um so interessanter war es natürlich, daß Riker selbst jetzt ein Risiko einging, indem er der ultimativen Einladung der Ewigen folgte!
Zumal Tendyke keine Rücksicht auf ihn nehmen würde. Das hatte er schon einmal nicht getan.
Nicole konnte nur hoffen, daß Riker seinerseits noch so viel Einfluß auf Tendyke hatte, um ihn von seinem irrwitzigen Tun abzubringen.
Oder daß Shackletons Security-Leute es schafften…
Denn unter Umständen ging es
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