Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
057 - Der Teufel führt Regie

057 - Der Teufel führt Regie

Titel: 057 - Der Teufel führt Regie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
konnte.
    Mr. Silver hoffte, daß Tony bald anrief. Bis dahin wollte er hierbleiben und warten.
    ***
    Die Pranke des Werwolfs traf mich und schleuderte mich zwischen die Sitzreihen. Ich stieß mit der Schulter gegen eine hochgeklappte Sitzfläche und mit dem Kopf gegen eine Armlehne.
    Das Monster fauchte und knurrte. Es setzte augenblicklich nach. Ich war benommen und sah die Bestie wie durch einen trüben Schleier, der jedoch zum Glück rechtzeitig zerriß.
    Das Scheusal warf sich mir entgegen, als ich mich hochkämpfte. Ich richtete den magischen Flammenwerfer auf das Biest, doch ehe ich das Feuerzeug mittels Knopfdruck Feuer speien lassen konnte, traf ein brutaler Tritt mein Handgelenk.
    Mein Gesicht verzerrte sich, und ich stöhnte vor Schmerz. Das wertvolle Feuerzeug flog in hohem Bogen durch den Kinosaal.
    Ich war entwaffnet!
    Aber ich ergriff nicht die Flucht. Bestimmt erwartete das die Bestie. Wenn ich mich umgewandt hätte, hätte sie mir ihre Krallen in den Rücken geschlagen.
    Mein Angriff überraschte das Untier und brachte es für Sekunden aus der Fassung. Ich schlug mit den Handkanten zu.
    Das Monster schnappte nach meinem Arm, ich sah die Zähne blitzen, konnte einer Verletzung aber entgehen.
    Hart klappten die Kiefer zusammen, und meine Faust traf die Wolfsschnauze. Dann flankte ich über die Lehnen, stürmte aus der Sitzreihe, und als der Werwolf mich attackierte, empfing ich ihn mit einem harten Karatetritt. Der Stoß kam aus der Hüfte. Ich neigte den Oberkörper zur Seite und feuerte den Tritt auf meinen Höllengegner ab.
    Er taumelte zurück und stürzte. Dieses geringe Zeitgeschenk wollte ich nützen, um meinen Colt Diamondback zu ziehen, aber als meine Hand in die Jacke stieß, schnellte der Wolf auf dem Boden liegend herum und schnappte nach meinem Bein.
    Ich war gezwungen, zur Seite zu springen, stolperte und fiel gegen eine Logenwand.
    Um das Gleichgewicht wiederzuerlangen, ruderte ich mit den Armen durch die Luft, und als ich wieder sicher stand, war der Werwolf auf den Beinen und griff mich an.
    Das Monster wuchtete sich gegen mich. Wir fielen beide in die Ecke, in der vorhin die Kinobesucher um ihr Leben gezittert hatten.
    Jetzt geriet der Kampf für mich in eine kritische Phase. Ich konnte nicht verhindern, daß mich drei, vier schmerzhafte Treffer erwischten.
    Es war mir nicht möglich, auszuweichen. Links eine Wand, rechts eine Wand, hinter mir eine Ecke. Ich war in meiner Bewegungsfreiheit erheblich beeinträchtigt.
    Jeder Boxer weiß, was es bedeutet, von seinem Gegner in einer Ecke des Seilgevierts festgenagelt zu werden.
    Wer nicht zusieht, da schnell wieder herauszukommen, ist erledigt, und erledigt hieß in meinem Fall - tot!
    Jetzt hämmerte mir der Wolf die Luft aus den Lungen. Mein Brustkorb schien in Flammen zu stehen. Ich wehrte mich mit zäher Verbissenheit, aber die Bestie kontrollierte den Kampf.
    Bevor der Werwolf mich zu Boden schlagen konnte, ließ ich mich selbst fallen und versuchte eine Etage tiefer den Gefahrenbereich zu verlassen.
    Der Versuch mißglückte, und der Werwolf riß sein Maul auf, um mir mit seinen Zähnen den Hals aufzureißen.
    Vielleicht hätte er es geschafft, aber da waren plötzlich zwei Männer. Der eine schlug ihm die Hand auf die Schulter, riß ihn von mir weg und herum. Der andere hieb dem Monster seinen Revolver auf den Schädel.
    Ein Mensch wäre auf der Stelle zusammengesackt. Der Werwolf brüllte nur und schüttelte wütend seinen Monsterkopf.
    Und dann griff er die beiden Männer an. Er drosch den einen nieder und schleuderte den anderen gegen die Wand, daß ihm beinahe Hören und Sehen verging.
    Der Mann, der auf dem Boden gelandet war, richtete seine Waffe auf den breiten Rücken der Bestie und drückte ab.
    Die Kugel hieb zwischen die Schulterblätter des Werwolfs, vermochte ihn aber nicht niederzustrecken.
    Der Treffer reizte das Untier, und nun ging es auf den Schützen los, aber inzwischen war ich aufgesprungen und hatte meinen Revolver aus der Halfter gerissen.
    Die Bestie warf sich mit vorgestreckten Pranken auf den Mann, und ich zog den Stecher durch.
    Ohrenbetäubend laut krachte der Schuß. Die geweihte Silberkugel traf den Schädel der blutrünstigen Bestie, stieß das Monster vom Opfer weg und warf es auf den Boden.
    Hechelnd und zuckend lag der Werwolf neben den Sitzreihen. Er starrte mich mit langsam brechenden Lichtern haßerfüllt an.
    Dann verendete das Scheusal, und mit dem Tod des Werwolfs setzte eine Verwandlung ein.

Weitere Kostenlose Bücher