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057 - Der Teufel führt Regie

057 - Der Teufel führt Regie

Titel: 057 - Der Teufel führt Regie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verständnislos. »Und trotzdem starb es nicht. Erst als Sie feuerten, krepierte der Wolf. Ist Ihr Revolver mit einer Spezialmunition geladen?«
    »Das ist er. Ich verwende im Kampf gegen solche Höllenwesen geweihte Silberkugeln.«
    Ein Cop hob in diesem Augenblick mein Silberfeuerzeug auf. Ich rief ihm zu, daß es mir gehöre, und der Captain verlangte, daß der Mann es mir gab.
    Brewster staunte, als ich ihm erklärte, daß das Feuerzeug auch eine Waffe wäre.
    »Darauf muß man erst mal kommen«, sagte Al Brewster bewundernd. »Erlauben Sie mir, diesen ganzen Fall noch einmal wie ein Rindvieh wiederzukäuen. Irgendwann muß ich das Ganze doch auch verstehen, aber ich muß Sie um Geduld bitten… Ein Horrorfilm wird hier gezeigt, und plötzlich wird die ganze Angelegenheit blutiger Ernst. Haben Sie dafür eine Erklärung? Wußten Sie, daß diese Katastrophe passieren würde?«
    »Nein, Captain, davon hatte ich keine Ahnung.«
    »Aber Sie waren zur Stelle, als es losging. Mr. Milt Jennings, ein Angestellter des Kinocenters, sagte uns, Sie wollten während der Vorstellung zu Larry Bloom, dem Filmvorführer…«
    Bloom! Das war ein Stichwort, das mich aus den Startlöchern flitzen ließ. Ohne ein Wort zu sagen, rannte ich los.
    Der Captain mußte denken, ich hätte den Verstand verloren. Oder wunderte ihn in dieser Nacht überhaupt nichts mehr?
    »Mr. Ballard!« rief er mir nach. »Mr. Ballard, wohin wollen Sie?«
    Ich rannte aus dem Kinosaal. Links gab es einen schmalen nüchternen Gang, an dessen Ende ich mehrere Stufen sah, die zu einer Tür hinaufführten, die die Aufschrift UNBEFUGTEN ZUTRITT VERBOTEN trug.
    Der Colt Diamondback lag schußbereit in meiner Hand. Ich befürchtete, zu spät zu kommen, aber vielleicht fühlte sich Bloom so sicher, daß er keine Notwendigkeit sah, das Kino zu verlassen.
    Außer mir kam ja auch keiner auf die Idee, ihn hinter dem wahr gewordenen Horror zu vermuten, ihn, einen harmlosen Filmvorführer.
    Von wegen harmlos! In mir verdichtete sich der Verdacht, daß sich in Larry Blooms Gestalt Atax, die Seele des Teufels, verbarg.
    Der Dämon hatte mit seiner starken Höllenkraft grausam Regie geführt.
    Ich erreichte die Stufen, jagte sie hinauf und riß die Tür auf. Mit einem kraftvollen Satz sprang ich in den Vorführraum.
    Er war leer. Ich sah weder einen Menschen noch einen Dämon.
    Die Wut hämmerte schmerzhaft zwischen meinen Schläfen. Durch den erbitterten Kampf mit der Bestie und die Ablenkung von Captain Brewster und Lieutenant Holmes hatte ich vergessen, mich rechtzeitig um den mysteriösen Filmvorführer zu kümmern.
    Er konnte bei günstigem Wind das Kinocenter verlassen. Niemand hatte ihn daran gehindert.
    Ich rannte durch den engen Raum, wollte es nicht ganz wahrhaben, daß der Mann sich abgesetzt hatte.
    Hinter jeden der großen Vorführapparate schaute ich, in jeden Winkel warf ich einen Blick, und sogar die Tür eines Hochschranks öffnete ich.
    Nichts.
    Larry Bloom glänzte durch Abwesenheit. Ich machte kehrt, verließ den Vorführraum in großer Eile, entdeckte Milt Jennings und fragte diesen nervös: »Wo ist Bloom?«
    Der Mann hob die Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Verdammt, Sie hätten mich zu ihm lassen sollen.«
    »Es ist gegen die Vorschriften…«
    »Zum Teufel damit!« schrie ich den Mann an, sah aber dann ein, daß ich ihm Unrecht tat und ließ Dampf ab. »Entschuldigen Sie. Mir gingen eben die Nerven durch.«
    »Das ist kein Wunder - nach dem, was hier vorgefallen ist«, sagte Milt Jennings verständnisvoll.
    Er konnte nicht wissen, wie wichtig es gewesen wäre, Larry Bloom unschädlich zu machen. Kein Mensch hier wußte, wer Atax war. Niemand kannte die Gefährlichkeit dieses Dämons.
    »Mr. Ballard«, sagte Captain Brewster verwirrt hinter mir. »Sagen Sie mal, was war das eben?«
    »Ich dachte, ich könnte Bloom noch im Vorführraum erwischen«, erklärte ich.
    »Ist er nicht mehr da?«
    »Leider nein.«
    »Warum sind Sie so scharf auf Larry Bloom?« wollte Milt Jennings wissen.
    »Würden Sie mir glauben, wenn ich Ihnen sagte, daß er für das ganze Grauen hier verantwortlich ist?« fragte ich.
    Jennings riß die Augen auf. Er starrte mich entgeistert an, und bestimmt hielt er mich für verrückt.
    »Larry? Unmöglich…«
    »Sagen Sie nicht unmöglich, Mr. Jennings«, riet ich ihm. »Ist es Ihrer Ansicht nach nicht auch unmöglich, daß ein Film zur blutigen Wirklichkeit wird?«
    ***
    Helle Panik herrschte auch im Fernsehstudio, denn Pino Genoffrio,

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