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057 - Der Teufel führt Regie

057 - Der Teufel führt Regie

Titel: 057 - Der Teufel führt Regie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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der Weltstar, hatte sich vor aller Augen in ein Ungeheuer verwandelt.
    Das war kein launischer Partygag. Da war kein Trick dabei. Es war tatsächlich passiert, und Gena Gardner fiel vor Schreck beinahe in Ohnmacht.
    Sie konnten sich alle nicht erklären, wie es zu solch einem Horror kommen konnte. Es blieb ihnen auch keine Zeit, darüber nachzudenken.
    Sie mußten sehen, sich schnellstens vor dem schrecklichen Ungeheuer in Sicherheit zu bringen.
    Nach allen Seiten wichen die Menschen, die bis vor wenigen Augenblicken noch ausgelassen, fröhlich und vergnügt gewesen waren, zurück.
    Jenen, die bereits zuviel getrunken hatten, fiel es noch schwerer, sich mit den gefährlichen, entsetzlichen Tatsachen abzufinden.
    Ein Stuntman - Archie Mace war sein Name - war so blau, daß er nicht begriff, wie kritisch die Lage war.
    Er war ein großer, kräftiger Kerl, griff nach seinem Gürtel, zog die Hose hoch, blies den Brustkorb auf und tönte: »Laßt Archie mal ran. Ich leg' den Knaben für euch aufs Kreuz.«
    »Bleiben Sie, wo Sie sind, Mace!« rief Wayne Morris, der Produktionschef.
    »Keine Sorge, Mr. Morris, ich weiß, wie man kämpft.«
    »Das ist zu gefährlich, Mace!«
    »Gefahr ist mein Leben«, sagte der Stuntman grinsend. »Ich kassiere Geld dafür, daß ich für andere meinen Hals riskiere. Sie können inzwischen Ihr Scheckheft zücken und Ihre Dankbarkeit in Zahlen ausdrücken.«
    Pino Genoffrio wandte sich dem Stuntman zu. Die Menschen im Atelier hielten den Atem an.
    Keiner konnte Archie Mace verstehen. Der Stuntman nahm Ringerhaltung ein. Seine Schultern rollten, und seine Arme bewegten sich auf und ab, hin und her. Der Whisky rann ihm fast aus den Augen, so voll war er.
    Es war sträflichster Leichtsinn, sich in diesem Zustand der Bestie zu nähern. Der Alkohol lähmte Maces Reflexe.
    Er würde zu langsam reagieren, wenn das Monster ihn attackierte, aber das wollte Archie Mace in seinem Zustand nicht wahrhaben.
    Er hielt sich für stark, für unbezwingbar, für unverwundbar. Daß ihm der Tod gewiß war, wenn er noch drei Schritte weiterging, glaubte er nicht.
    Sekundenlang herrschte absolute Stille im Studio. Mensch und Monster starrten einander in die Augen.
    Jetzt knurrte das Ungeheuer aggressiv, und Archie Mace machte den nächsten Schritt.
    Es gab ein Starlet, dem er imponieren wollte. Die Kleine würde zu ihm wie zu einem Gott aufblicken, wenn es ihm gelang, den Werwolf fertigzumachen.
    Diese Chance, sich in Szene zu setzen, wollte sich der Stuntman nicht entgehen lassen. Sein Name würde nach dieser Heldentat in aller Munde sein. Eine bessere Reklame konnte es für einen Stuntman nicht geben.
    »Archie Mace?« würde es von nun an heißen. »Das ist doch der Teufelskerl, der mit diesem Wolf gekämpft hat.«
    Und jeder Produzent würde ihn haben wollen. Ein Grund mehr, dem Werwolf mutig entgegenzutreten.
    Das Starlet stand im Hintergrund des Studios und drückte Archie Mace ganz fest die Daumen. Sie war blaß und zitterte.
    »Okay, Junge«, sagte Mace, als hätte er einen Mann vor sich. »Nun zeig mal, was du auf dem Kasten hast!«
    Der Werwolf spannte die Muskeln. Als Abe Croner, der Manager des Schauspielers, das sah, konnte er nicht länger stillstehen.
    Er wollte nicht, daß Pino Genoffrio etwas passierte. Er war so verrückt, in ihm immer noch seinen Schützling zu sehen.
    Daß er den Schauspieler an das Böse verloren hatte, begriff er nicht. Er trat einen Schritt vor.
    »Zurück, Croner!« zischte der Stuntman. »Der Bursche gehört mir!«
    »Lassen Sie die Finger von ihm, Mace!«
    »Jemand muß ihn unschädlich machen.«
    »Ich lasse nicht zu, daß ihn jemand anfaßt!«
    »Abe, was soll das?« rief der Produktionschef. »Wieso nehmen Sie ihn in Schutz? Sie sehen doch, was mit ihm los ist.«
    »Niemand darf ihm ein Leid zufügen!« sagte Croner leidenschaftlich.
    »Aber Abe, begreifen Sie den tödlichen Ernst dieser Situation nicht?« fragte Wayne Morris.
    »Der Typ ist gleich entschärft«, versprach Archie Mace. »Bevor ich zum Film ging, war ich Boxer, Ringer und Catcher. Ich möchte den sehen, der es schafft, mich fertigzumachen!«
    Abe Croner sprang zwischen den Stuntman und das Monster. » Ich mach' das!«
    »Verdammt, Croner, verderben Sie mir nicht meinen Auftritt.«
    Der Manager ließ ihn nicht an den Werwolf heran. Er bangte nicht um das Leben des Stuntman, sondern um das seines Stars.
    Wenn es Archie Mace gelang, den Werwolf niederzuringen, würden andere Männer den Mut aufbringen, Pino

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