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0570 - Satans Schergen

0570 - Satans Schergen

Titel: 0570 - Satans Schergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Robespierre.«
    »Das ist Ihr kataphile-Name?«
    Berenger nickte.
    »Warum Robespierre?«
    »Seine Lebensgeschichte gefällt mir. Deshalb habe ich mich nach ihm benannt. Ich bin kein Revolutionär, falls Sie das meinen. Aber es gibt ein paar kleine Dinge, die ihn und mich verbinden. Bei den anderen ist es ähnlich. Der skelettierte Tote wurde Anguille genannt, und der Mann, der ihn fand, heißt Cormoran. Wir haben auch einen John Wayne, einen Gorbatschow, einen Luke Skywalker und einen Batman. Andere geben sich einfach ganz normale Namen, weil die eigenen ihnen nicht gefallen.«
    Er machte eine kleine Pause, bevor er weitersprach.
    »Wie auch immer - in den Katakomben sind wir ganz andere Persönlichkeiten als hier oben. Es gibt Einzelgänger, es gibt Gruppen. Auch politische Gruppen. Aber während die sich hier oben gegenseitig die Schädel einschlagen, diskutieren wir unten nur, zwar hitzig, aber friedlich. Rechtsradikale und Ausländer bringen sich nicht gegenseitig um, sondern argumentieren. Aber sobald sie wieder oben sind, zücken sie seltsamerweise die Messer. Es ist schon eine seltsame Welt, aber die bessere Seite findet sich in den Katakomben.«
    Nicole hob die Brauen.
    »Sie gehen also dort hinunter, obgleich es verboten ist?«
    Berenger lächelte. »Wir müssen einfach dorthin«, gestand er. »Wenn ich eine Woche oder länger nicht unten war, fühle ich mich unwohl. Ich bin dann einfach nicht mehr ich selbst. In den Katakomben können wir sein, was wir gern sein möchten: Menschen, keine zweibeinigen Maschinen, die gefälligst zu funktionieren haben, damit sie in diese Gesellschaft passen. Und was das Verbotene angeht: Es ist nicht nur verboten, sondern sogar gefährlich, da hinunter zu gehen. Die wenigsten Stollen sind sicher. Viele können von heute auf morgen einstürzen. In den sechziger Jahren sind ganze Straßenzeilen in die Tiefe gerutscht, weil der Boden zwischen den Häusern und den Steinbrüchen nachgab.«
    Zamorra nickte.
    »Ich weiß«, sagte er. »Es passiert auch heute immer noch.«
    »Aber wir sind vorsichtig«, fuhr Berenger fort. »Wir bemühen uns, die Gänge zu sichern, so gut es möglich ist. Schon in eigenem Interesse. Die Stadt dagegen betoniert die Eingänge zu und versperrt uns immer wieder die Wege. Aber wir müssen hinunter. Verstehen Sie? Es ist eine eigene Welt. Unsere Welt. Eine Lebensweise.«
    »In ein paar tausend Jahren«, sagte Nicole, »werden Archäologen das dann antike Paris ausgraben und feststellen, daß es in unserer Zeit parallel mit modernster Computerzivilisation immer noch fossile Höhlenmenschen gegeben hat.«
    Berenger ging darauf nicht ein und wandte sich wieder an Zamorra. »Verstehen Sie jetzt, warum wir etwas gegen den mörderischen Dämon unternehmen müssen? Wir leben in den Katakomben. Auch die Polizei sucht den Mörder, aber sie belästigt uns gleichzeitig und versucht uns aus unserem Paradies zu vertreiben. Das wollen und werden wir nicht zulassen. Unterstützen Sie uns, Professor!«
    »Wenn es sich wirklich um ein dämonisches Wesen handelt, werde ich das tun«, sagte Zamorra mit Bestimmtheit. »Aber nicht, weil Sie kataphiles sind. Und auch nicht, um zu verhindern, daß Sie Schwierigkeiten mit der Polizei bekommen. Sondern um eine Gefahr zu entschärfen, die vielleicht auch andere bedroht.«
    Der kataphile lächelte.
    »Ich danke Ihnen, Professor.«
    »Und hören Sie verdammt noch mal auf, mich ständig Professor zu nennen! Das habe ich schon meinen Studenten verboten - oder haben Sie das damals nicht mitbekommen? Das spricht dann sicher nicht für Ihre Aufmerksamkeit.« Er grinste.
    Berenger grinste zurück.
    »Also gut, Euer Ehren…«
    ***
    Der Mann war unheimlich.
    Er trug einen schwarzen Overall und einen roten Gürtel.
    Breitbeinig stand er mitten in dem niedrigen Gang. Seine Haarspitzen berührten die Decke.
    Jeder andere Mensch hätte sich vermutlich ein wenig geduckt, um nicht mit dem Kopf anzustoßen. Der Schwarzgekleidete aber stand aufrecht da.
    Griveton hatte den Eindruck, daß der Mann sogar größer sein müßte, als der Gang hoch war. Irgend etwas stimmte jedenfalls nicht.
    Der Fremde trug keine Lampe bei sich. Dennoch war es um ihn herum nicht völlig dunkel. Aber es war auch kein Licht im eigentlichen Sinne…
    Es war etwas, das sich Grivetons Begreifen völlig entzog.
    Caligula räusperte sich. Ein paar Meter hinter ihnen stoppte auch Catalyst, der den unheimlichen Fremden ebenso bemerkt hatte und nun zu seinen Kameraden

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