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0570 - Vampirpest

0570 - Vampirpest

Titel: 0570 - Vampirpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fuhr.«
    »Ja, verdammt. Sie braucht nicht unbedingt den gleichen Weg zu nehmen. Zum Teufel auch.«
    Draußen schauten wir uns den Leihwagen an. Es war durchaus möglich, daß jemand daran manipuliert hatte, um ihn fahruntüchtig zu machen. Es wäre ja nicht der erste Wagen gewesen.
    Wir konnten nichts feststellen. Suko übernahm wieder das Lenkrad. »Eines sage ich dir, John. In Wiesbaden wird man sich freuen, wenn die dort die neuesten Nachrichten erhalten.«
    Ich schnallte mich an. »Nur werde ich die ganze Wahrheit für mich behalten.«
    »Und wie lautet die?«
    »Kannst du dir das nicht denken?«
    Suko hob die Schultern. »Solange ich es nicht mit eigenen Augen gesehen habe, werde ich es auch nicht glauben. Für mich bleibt Will noch der alte Freund und Kommissar…«
    Ich ließ mir Zeit mit der Antwort und schaute gegen die Stämme der vorbeihuschenden Bäume. »Ich wünsche mir, daß es so wäre. Aber stell dir vor, es ist anders.«
    »Dann müssen wir ihn jagen«, erwiderte Suko mit tonloser Stimme.
    »Und nicht nur das«, sagte ich. Alles weitere sprach ich nicht aus, weil es für mich einfach unvorstellbar war…
    ***
    Wenn es so etwas wie Freude gab, so spürte Reva dieses Gefühl in ihrem seelenlosen Körper aufsteigen. Es war ihr gelungen, auch noch das Bild zu holen, denn es diente ihr als Beweis. Ihn mußte sie einfach haben.
    Jetzt lag es auf dem Rücksitz. Den Blicken Fremder durch eine dunkle Decke verborgen.
    Das Sonnenlicht schmerzte nicht nur in den Augen, die Stiche jagten durch den Kopf, als würde er im Innern von glühenden Messerklingen zerschnitten.
    Es war für sie einfach furchtbar durch das helle Sonnenlicht zu fahren. Nur das alte Blut sorgte für die nötige Kraft, daß sie es überhaupt noch aushielt.
    Den Wald hatte sie hinter sich gelassen, aber nicht mehr den Weg zum Ort eingeschlagen. Sie wollte ihn weiträumig umfahren, damit sie an einer anderen Stelle auf die Autobahn in Richtung Frankfurt rollen konnte. Von dort ging es dann weiter.
    Der Plan stand fest, sie dachte auch nicht daran, ihn zu ändern.
    Wenn nur nicht dieses verfluchte Sonnenlicht gewesen wäre. Je mehr Zeit verging, um so stärker machte es ihr zu schaffen. Zum Glück war die Straße breit genug. Sie nahm es hin, daß sie ab und zu in etwas unkontrollierten Schlangenlinien fuhr.
    Mit einer Polizeistreife rechnete sie nicht. Und wenn, dann würde sie den Beamten eine blutige Überraschung bereiten. In Gedanken daran, öffnete sie ihren Mund, zeigte die Zähne, drehte sich dabei und hätte auch in den Innenspiegel sehen können, aber ihr Gesicht zeichnete sich dort nicht ab. Nicht einmal ein schwacher Fleck. Es war überhaupt nichts zu sehen. Der Spiegel blieb blank.
    Rechts der Straße erschien ein Schatten. Dort wuchs der Wald ziemlich dicht. Seine Bäume filterten auch einen Teil des Sonnenlichts, was der Blutsaugerin guttat.
    Außerdem besaß die Sonne nicht mehr die gleiche Kraft wie zur Mittagszeit. Je mehr Zeit verstrich, um so schwächer würde sie werden, was der Vampirin zugute kam.
    Sie dachte auch darüber nach, bis zum Einbruch der Dämmerung abzuwarten und sich innerhalb eines Waldstücks ein gutes Versteck zu suchen. Zu versäumen hatte sie nichts. Der Plan stand, er würde immer erfüllt werden.
    Ihr Blick glitt über die Kuppe eines Hügels hinweg. Ein Wagen erschien auf der Gegenfahrbahn. Schnell war er heran und auch vorbei. Sie hatte trotz der kurzen Zeit die menschliche Ausstrahlung genau gespürt, und damit war auch ihre Gier erwacht.
    Blut…
    Sie brauchte einfach Blut. Das getrunkene würde zwar noch für eine Weile vorhalten, aber ihr fehlte einfach der tägliche Tiefschlaf, um zu regenerieren.
    Der Wald trat zurück. Wiesen lagen da wie hingemalt. In den tiefen Regionen bildete sich bereits der erste Dunst, der lautlos über das winterliche Gras hinwegstrich.
    Die Sonne stand verdammt tief. Reva war froh, eine andere Richtung eingeschlagen zu haben, so schien ihr die Sonne wenigstens nicht ins Gesicht. Schräg drang sie durch das hintere Seitenfenster, wo die Wärme Revas Rücken traf.
    Die Schwäche schoß erneut wie eine Welle in ihr hoch. Sie mußte anhalten, zuerst aber einen dunkleren Platz finden.
    Lange brauchte sie nicht zu warten. Diesmal sah sie den Saum des Waldes an der linken Seite. Je tiefer sie fuhr, um so mehr schob er sich an den Straßenrand heran, säumte ihn bald jenseits des schmalen Grabens, und Reva verringerte das Tempo, denn sie suchten nach einem schmalen Weg, der

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