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0570 - Vampirpest

0570 - Vampirpest

Titel: 0570 - Vampirpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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strich ich darüber hinweg. Ich hatte es schon mit lebenden Bildern zu tun bekommen und rechnete hier auch damit, doch das war nicht der Fall.
    Auf der Leinwand spürte ich keinerlei Wärme oder Kälte, sie war völlig neutral.
    Tief atmete ich durch. Als ich mich umdrehte, brannten meine Augen, als hätte jemand Säure hineingekippt.
    Auch Suko stand geschockt und irgendwie hilflos wirkend vor mir. Wir wußten beide nicht, was wir sagen sollten. »Es ist nur ein Bild, John, nur ein Bild.«
    Schwerfällig nickte ich. »Das weiß ich. Noch ist es nur ein Bild. Weshalb hat man ihn gemalt – weshalb?«
    »Das müßten wir die Künstlerin selbst fragen.«
    »Falls sie sich im Schloß aufhält. Es sieht mir ganz danach aus, als wäre sie verschwunden.«
    »Das glaube ich nicht!« widersprach Suko. »Gehen wir doch einmal davon aus, daß es sich bei ihr um eine Blutsaugerin handelt, um ein gefährliches Vampirweib. Sie heißt Reva, das wissen wir auch. Vampire halten sich tagsüber versteckt, sie erwachen in der Nacht. Wenn ich mir die zahlreichen Kerzenständer und Leuchter so anschaue, möchte ich fast meinen, daß sie nur in der Nacht arbeitet.«
    Ich war seinen Gedanken gefolgt und ging mit der Antwort noch einen Schritt weiter. »Jetzt glaubst du, daß sie irgendwo in diesem Schloß liegt.«
    »Ja, sie verschläft den Tag. Wenn ich Vampir wäre und hier leben würde, käme für mich nur der Keller in Frage. Ich glaube, daß wir uns dort einmal umschauen sollten.«
    »Richtig, Suko, richtig«, erwiderte ich schwer atmend. »Der Meinung bin ich auch. Irgendwie habe ich einen Horror davor, mich in diese Regionen hineinzutrauen.«
    »Rechnest du mit der verdammten Wahrheit?« Er deutete dabei auf das Bild.
    »Ja, es könnte sein, daß wir Mallmann finden. Und nicht so, wie wir ihn in Erinnerung haben.«
    »Mal den Teufel…«
    Etwas störte uns. Die Schloßmauern waren zwar dick, dennoch konnten sie das Geräusch des startenden Wagens nicht völlig abschirmen. Der Motor eines BMW war es nicht.
    Unabhängig dachten wir das gleiche. Da wollte jemand mit dem Mercedes verschwinden.
    Wir starteten wie die Sprinter, erreichten die Fenster und rissen Vorhänge zur Seite.
    Eine weiße Auspuffwolke quoll aus dem Rohr des davonfahrenden Wagens. Wer hinter dem Lenkrad saß, sahen weder Suko noch ich. Wir rechneten jedoch mit einer weiblichen Person.
    »Ein BMW ist schneller!« rief mein Freund und jagte bereits auf die Tür zu.
    Ich blieb hinter ihm, was in diesem Fall lebenswichtig für uns war, denn im Hintergrund der Halle erschien eine Gestalt, die noch ihren Kampfanzug trug.
    Leider auch eine MPi, die im gleichen Augenblick Tod und Verderben ausspie…
    ***
    Das Knattern der Mechanik, das Pfeifen der Kugeln, ihr Hacken in den Boden, dies alles vereinigte sich zu einem mörderischen Inferno, dem wir nicht entwischen konnten.
    Suko reagierte ebenso schnell wie ich.
    Er lag am Boden, entging so den ersten Kugeln, sprang dann auf und hechtete schräg in Deckung, um neben der Tür in den toten Winkel zu gelangen.
    Ich war zur anderen Seite hin weggehechtet, riß die Staffelei mit Mallmanns Bild um, rollte weiter und feuerte dorthin, wo die Gestalt im Kampfanzug geduckt stand und mit der Waffe streute.
    Die Geschosse lagen gefährlich gut. Sie würden uns erwischen, auch wenn sie jetzt noch die Bilder zertrümmerten, den Boden aufhackten und Putz von den Wänden schlugen.
    Der Kerl kannte sich aus. Auf seine MPi vertrauend, ging er weiter und verkürzte somit den Winkel.
    Er würde uns erwischen, aber wir feuerten gezielter.
    Sukos Beretta »bellte«. Auch meine Waffe peitschte auf. Ich streute leicht und hielt dicht über das nicht abreißende Mündungsfeuer.
    Der Mann zuckte zusammen.
    Wir hörten ihn nicht einmal schreien, als er die Arme hob und seine MPi fortschleuderte wie einen Gegenstand, der zu nichts mehr taugte. Dabei drehte er sich um die eigene Achse und stierte uns an, als wir wieder in die Höhe kamen, noch gezeichnet vom Schock des wahnsinnigen Überfalls.
    Er hielt sich noch auf den Beinen.
    Es war ein fürchterliches Bild, das wir geboten bekamen. Durch die zurückgezogenen Vorhänge drang mehr Helligkeit als zuvor in das Atelier, wir konnten ihn besser erkennen und merkten, wie er mit seinen Sohlen bei jedem Schritt über den Boden schleifte.
    Unsere geweihten Kugeln hatten ihn in der Brust getroffen, aber er hielt sich und knickte nur nach rechts weg, wobei er seinen Arm langmachte und auch die Hand

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