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0570 - Vampirpest

0570 - Vampirpest

Titel: 0570 - Vampirpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flüsterte sie ihm zu. »Dreh dich nach links.«
    Das tat Will Mallmann. Zuerst sagte er nichts, dann zuckten seine noch immer blutverschmierten Lippen. »Ein Sarg«, flüsterte er, »ein sehr großer Sarg.«
    »Richtig und schwarz wie die Nacht. Er lag versteckt im Boden eingegraben. Andere hatten Waffen in diesem Versteck vermutet, doch Bode fand den Sarg, und ich fand ihn. Ich machte ihn zum Vampir, wie ich auch dich dazu gemacht habe.«
    Mallmann nickte. Er ging hin und schaute sich die Scharniere an.
    Sie befanden sich nur an der Rückseite, vorn besaß die übergroße Totenkiste keine Schlösser.
    »Heb den Deckel ruhig an!« flüsterte Reva.
    Mallmann bückte sich. – Mit zwei Händen packte er zu. Sehr leicht schwang der Deckel hoch. Das Licht der einen Kerze reichte aus, um in das Innere der Totenkiste schauen zu können.
    Die makabre Vampir-Schlafstätte war sogar mit dunkelrotem Samt ausgepolstert worden.
    »Damit wir weich liegen«, sagte die Blutsaugerin. »Auch Vampire wollen es bequem haben.«
    »Darf ich?« fragte Will.
    »Sicher.«
    Er stieg in den Sarg. Dort hockte er sich nieder, bevor er sich auf den Rücken legte und sich streckte. Nur noch seine Augen glühten in dem blassen Gesicht.
    Reva beugte sich über den Rand. Sie lächelte und nickte gleichzeitig. »Wie fühlst du dich?«
    »Wunderbar…«
    »Danke. So und nicht anders hat es auch sein sollen. Wir alle werden uns wunderbar fühlen, das kann ich dir versprechen.«
    Will rückte etwas zur Seite, denn auch Reva stieg in den Sarg, um sich neben ihn zu legen. Gemeinsam warteten sie auf Bode, der auch sehr schnell kam.
    Sie hörten seine Schritte, die Kerzenflamme erlosch. In der absoluten Finsternis stieg Gerd Bode in den Sarg, hob noch den rechten Arm an und schloß den Deckel.
    Mit einem leisen Laut fiel er zu.
    Für die Vampire war die Zeit der Ruhe gekommen. Allerdings nicht lange. In der nächsten Nacht würden sie grausam zuschlagen.
    Wie hatte Reva noch gesagt?
    Hüte dich vor Dracula…
    ***
    Unser Pech begann bereits am Frankfurter Flughafen. Wir hatten die erste Maschine von London nach Frankfurt genommen. Eigentlich hätten wir von Will Mallmann abgeholt werden müssen, so jedenfalls war es stets gewesen, nur tat sich an diesem Vormittag nichts dergleichen.
    Der gute Kommissar stand nicht am Zoll.
    Man hielt uns auf, weil wir Waffen trugen. Bei einem höheren Beamten im Büro sprachen war über das Problem und auch über Kommissar Mallmanns Nichterscheinen.
    »Den Kollegen kenne ich«, sagte der schneidige Zollbeamte.
    »Haben Sie ihn heute schon gesehen?«
    »Nein.«
    Suko und ich schauten uns an. »Das verstehe ich nicht«, murmelte mein Freund. Will ist ansonsten die Pünktlichkeit in Person. Weshalb ist er nicht gekommen.
    »Das kann viele Gründe haben«, wiegelte der Zollbeamte ab und stellte zwei Tassen Kaffee vor uns hin. »Vielleicht ist es nur ein Stau. Sie glauben gar nicht, was im Berufsverkehr rund um Frankfurt los ist. Und heute schneit es außerdem noch.«
    »Schneit es im Spessart auch?« wollte ich wissen.
    »Komischerweise nicht. Dort ist der Himmel klar.« Er hob die Schultern. »Hier aber weint er.«
    Ich trank den Kaffee. Er schmeckte mir sogar. Dann schaute ich auf die Uhr. »Eine halbe Stunde wollen wir Will noch geben.«
    »Und dann?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern.
    »Wir könnten beim BKA anrufen.«
    Ich schaute Suko an. »Gar nicht so dumm, Alter. Die Idee hätte von mir sein können.«
    »Du wirst eben alt.«
    »Kann sein.«
    »Brauchen Sie die Telefonnummer?« fragte der Mann vom Zoll.
    »Nein, die habe ich notiert.« Aus der Brieftasche holte ich die Visitenkarte unseres Freundes und rief beim BKA an.
    Ich ließ es sehr lange klingeln. Ich wollte schon auflegen, als endlich abgehoben wurde. Den Namen verstand ich nicht, aber der Mann kannte mich.
    »Ach, Sie sind es, Sinclair.«
    »Mit wem habe ich das Vergnügen.«
    »König.«
    »Will Mallmanns Vorgesetzter?«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Wunderbar, ich hätte nämlich gern gewußt, wo unser Freund steckt?«
    König lachte. »Das wüßten wir auch gern.«
    Ich begriff nicht sofort. »Wo treibt er sich rum?«
    »Nein. Eigentlich müßte er in diesem Spessart-Kaff sein. Die Antiterror-Einheit ist eingetroffen, nur Mallmann nicht. Er wollte hinterherfahren, hat aber Ärger mit seinem Wagen bekommen.«
    »Dann werden wir ihn dort finden.«
    »Seien Sie nicht so optimistisch, Sinclair. Wir haben auch versucht, ihn telefonisch zu erreichen. Ein

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