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0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen

0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen

Titel: 0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bewegen.
    »Du bist aber schnell«, entfuhr es Zamorra. »Willkommen im Château Montagne! Wir haben noch gar nicht mit dir gerechnet…«
    »Der Taxifahrer trainierte für die Formel-1-Weltmeisterschaft. Gegen den hat Michael Schuhmacher überhaupt keine Chance.«
    Shado grinste. Er kannte sich aus in der westlichen Zivilisation, obwohl sich sein Clan noch größtenteils die ursprüngliche Lebensweise bewahrte, wie sie bis vor etwa zweihundert Jahren an der Tagesordnung gewesen war; das einzige wirkliche Problem seines Volkes war der Alkohol, der mit all seinen negativen Begleiterscheinungen mittlerweile auch die Yolngu erreicht hatte.
    In Sydney, wenn er nicht bei seinem Clan war, trat der Aborigine als Geschäftsmann auf, im eleganten maßgeschneiderten Anzug, und er pilotierte sogar ein eigenes Flugzeug.
    Er hatte scheinbar wenig Probleme damit, zwischen den beiden Welten zu pendeln, und wenn er diese Probleme hatte, sprach er mit niemandem darüber.
    Seine Wohnung war mehr eine Räuberhöhle, in der er so lebte wie im Outback, aber außerhalb dieser Wohnung zeigte er sich »zivilisiert«. Auch jetzt trug er einen hellen Westenanzug, der zu seiner dunklen Haut einen kaum zu übertreffenden Kontrast bildete.
    Zamorra schlug ein in die ihm dargebotene Hand. »Komm mit ins Kaminzimmer. Da reden wir über Eysenbeiß.«
    »Ja«, sagte Shado knapp, und es war ihm anzumerken, daß er Ärger befürchtete.
    Großen Ärger…
    »Was ist nun mit Eysenbeiß?« wollte Nicole dann wissen, als sie mit Zamorra und dem Yolngu im Kaminzimmer saß. »Was hast du entdeckt, Shado? Wo befindet er sich?«
    Der Aborigine seufzte.
    »Ich habe ihn in der Zwischenzeit nicht näher lokalisieren können«, sagte er. »Aber ich habe ihn gespurt. Ganz deutlich. Es gibt keinen Zweifel. Er befindet sich in einem Raumschiff, das nicht weit von hier ist.«
    Zamorra schwieg.
    »Du mußt doch mehr wissen, als du bisher preisgegeben hast«, drängte Nicole. »Sonst hättest du kaum angerufen und wärst hergekommen…«
    »Zamorra hat bei mir angerufen«, korrigierte Shado gelassen.
    »Aber du hast auf mentaler Basis nach uns gerufen«, stellte Nicole fest.
    »Also bitte, Shado…«, richtete sich nun auch Zamorra an ihn. »Was weißt du?«
    »Recht wenig, Weißbursche. Aber ich denke, daß du interessiert daran bist, diesem Mann gegenüberzustehen. Das ahnte ich, seit der Kampf um den Kristallpalast gescheitert ist, wo wir ihn um ein Haar erledigt hätten.« [4]
    Zamorra nickte.
    »Du willst ihn immer noch vernichten.«
    Der Dämonenjäger schüttelte den Kopf.
    »Das stimmt nicht ganz«, sagte er. »Ich will ihn nicht vernichten. Ich will ihn unschädlich machen. Wenn ich Eysenbeiß vernichte, vernichte ich auch Yared Salem, denn Eysenbeiß selbst besitzt schon seit langer Zeit keinen eigenen Körper mehr. Er wurde getötet, aber sein Geist, sein Bewußtsein, überlebte und übernahm den Körper dieses Ewigen, indem er dessen Bewußtsein verdrängte. Mit Yared Salems Körper hat sich Eysenbeiß bei den Ewigen eingeschlichen und spielt jetzt die Rolle des ERHABENEN, aber ich möchte Salem nicht zusammen mit Eysenbeiß auslöschen. Ich hoffe, daß Salems eigentliches Bewußtsein immer noch existiert und irgendwann den eigenen Körper auch wieder übernehmen kann, wenn der Dybbuk ihn verläßt.«
    »Dybbuk?« fragte Shado.
    »Ein Begriff aus der jüdischen Mythologie«, erklärte Zamorra. »Als Dybbuk wird ein Geist bezeichnet, der in den Körper eines Menschen eindringt, ihn unter seine Kontrolle bringt und dabei den ursprünglichen Geist aus diesem Körper vertreibt.«
    Der Yolngu nickte. »Schön. Du willst also den Dybbuk nicht mit seinem Wirtskörper zusammen vernichten. Aber Eysenbeiß beherrscht ihn doch schon geraume Zeit. Bist du sicher, daß Salems Geist noch existiert?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Ich kann es nur hoffen«, sagte er.
    »Ich kann dich zu ihm bringen.«
    »Zu Salem?«
    »Zu Eysenbeiß. Zu dem ERHABENEN der DYNASTIE DER EWIGEN.«
    »Wie?«
    »Du weißt es, oder hast du es vergessen? Ich habe dich schon früher diesen Weg gehen lassen.«
    »Die Traumzeit«, murmelte Nicole.
    Der Aborigine schüttelte den Kopf.
    »Nein, du hast es nicht verstanden? Es ist nicht die Traumzeit. Es ist… vielleicht nur ein Teil davon. Ich kann diesen Teil nutzen, wenn es mir die Traumzeitwesen gestatten. Ich träume euch an euer Ziel, und ihr werdet dann dort sein und werdet dort handeln können, aber in Wirklichkeit befindet ihr euch

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