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0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen

0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen

Titel: 0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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McGaff stieß ihn an. »Hör mal, John, das mit den UFOs, das wär doch ‘ne tolle Sache für eine Spionage-Story! Vielleicht wollen die Außerirdischen uns heimlich beobachten, damit sie später…«
    »Damit sie anschließend hübsche Mädchen entführen können? Vergiß es, das haben Leute, die sich für SF-Autoren gehalten haben, schon in den fünfziger Jahren beschrieben. Außerdem will heute eh kein Schwein mehr irgendwelche Geschichten über glibberige Tentakelmonster aus dem All lesen!«
    »Ich schreibe ja auch nicht für Schweine!« fuhr McGaff auf. »Und was meinst du eigentlich damit, das hätten andere Autoren schon in den fünfziger Jahren geschrieben? He, Mann, das ist aber meine Idee! Ich werde diese Leute verklagen! Die können doch nicht einfach meine Ideen vorwegnehmen…«
    Parker schaltete seine Ohren auf Durchzug und betrachtete intensiv seinen Radarschirm.
    Der zeigte keine unnormalen Reflexe mehr an.
    Der blauschimmernde Ring, der über England schwebte, blieb fortan unbemerkt…
    ***
    Der Tod geleitet dich aus dem großen, nüchtern-kalten Raum. Der Sarg bleibt hinter dir zurück, und du weißt nicht mehr, ob es ihn jemals wirklich gegeben hat.
    Alles verschwimmt…
    Du trittst durch eine Tür und gerätst in eine seltsame Landschaft. Ein düsterer, rötlicher Himmel droht über dir, das Land signalisiert Sterben und Ödnis. Was hier einst lebte, ist längst verloschen…
    Der Tod mit den zwei Gesichtern, die sich so gleichen, läßt deine Hand los. Du stehst in der fremden Landschaft, und du frierst.
    »Nicht mehr lange«, sagt der Tod.
    Warum er zwei Gesichter hat, fragst du dich, aber es sind nicht nur zwei Gesichter, es sind zwei ganze Köpfe, die nebeneinander aus seinem Körper emporwachsen.
    »Fürchte dich nicht«, sagt der rechte Kopf. »Denn du wirst ewig leben.«
    Aber weshalb? Dir ist das Sterben bestimmt!
    »Laß es uns endlich vollbringen«, sagt der linke Kopf. »Ich will nicht mehr warten.«
    Es ist dir gleich, was sie von dir wollen, die beiden Köpfe. Auch du willst, daß es endlich ein Ende findet. Du bist bereit.
    Bereit dafür, daß der zweiköpfige Tod dein Leben trinkt…
    ***
    Der ERHABENE betrat wieder die Zentrale, und Rangor informierte ihn über die Kurskorrektur.
    »Über Ihre Eigenmächtigkeit werden wir uns noch unterhalten«, sagte der ERHABENE. »Ich bestrafe Sie nur jetzt dafür nicht, weil Ihr Handeln zufällig in meine Pläne paßt. Aber Sie werden mir einen triftigen Grund nennen müssen, daß Sie dieses Flugmanöver durchführen. Vor allem, was es mit der fremden Lebensform auf sich hat, die Sie scannten.«
    Er beugte sich drohend zu seinem Untergebenen vor.
    »Warum ließen Sie den Scanner überhaupt aktivieren? Könnte es sein, daß Sie etwas vor mir verbergen wollen? Handeln Sie in jemandes Auftrag?«
    Rangor senkte den Kopf.
    »Sie werden mir antworten«, sagte der ERHABENE. »Und Sie werden den Gefangenen genau dort absetzen, wo Sie ihn aufgenommen haben. Ihre jüngste Kurskorrektur führt das Jagdboot ja augenscheinlich wieder dorthin.«
    Der Ewige nickte.
    »Wann erreichen wir die Position?« wollte der ERHABENE wissen.
    »Unter Beibehaltung der Momentangeschwindigkeit in neunzehn Mini-Einheiten«, meldete A-l.
    Das Facettenband, das die Augen des ERHABENEN verdeckte, schien leicht zu glühen.
    Eine behandschuhte Pranke stieß gegen die Brust des Kommandanten.
    »Sie haben achtzehn Mini-Einheiten, mir Ihre Erklärung zu geben, Epsilon Rangor. Sollte sie mich nicht zufriedenstellen, verfeuere ich Sie als Stützmassenzusatz im Antriebsreaktor.«
    Epsilon Rangor sah den ERHABENEN überrascht an, aber dann hatte er sich sofort wieder unter Kontrolle und ließ sich nichts anmerken.
    …als Stützmassenzusatz im Antriebsreaktor, hatte der ERHABENE gesagt.
    Epsilon Rangor fand diese Formulierung mehr als ein wenig seltsam. Schon seit Jahrtausenden bezogen die Raumschiffe der DYNASTIE DER EWIGEN ihre Energie aus Schwarzkristallen. So etwas wie Reaktoren gab es schon lange nicht mehr, und Stützmasse, die verbrannt wurde, um größere Rückstoßkraft in einem Explosionstriebwerk zu erzeugen, wie es in den Anfängen der Raumfahrt üblich gewesen war, gab es auch längst nicht mehr.
    Wie also kam der ERHABENE auf diese doch recht eigenartigen Begriffe?
    Er mußte doch über den Stand der Technologie informiert sein! Und einen Scherz hatte er mit Sicherheit nicht machen wollen…
    Epsilon Rangors Mißtrauen erwachte. Etwas stimmte mit dem ERHABENEN

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