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0572 - Die Stunde des Symbionten

Titel: 0572 - Die Stunde des Symbionten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufgerissen hatten, als er sich ihnen näherte. Waren die Leute in Jawraichor einfach blasiert? Waren schon mehr Fremde nach Jawraichor gekommen, so daß die Städter sich an den Anblick Fremdartiger gewöhnt hatten?
    Das erschien kaum denkbar. Nichts an den primitiven Kuppelbauten, die rechts und links der Straße standen, nichts an der ungepflegten, von Räderspuren zerfurchten Straße vermittelte ein anderes Bild als das der geistigen Einfachheit, die beim Anblick alles Fremdartigen in unverhohlenes Staunen verfallen würde. Wenn es aber das nicht war, dann, schloß Perry Rhodan, konnte das seltsame Verhalten des Wächters nur damit erklärt werden, daß er auf die Ankunft des Fremden vorbereitet worden war. War es möglich, daß man Rhodan in Jawraichor erwartete?
    Warum...?
    Das wußte er nicht. Aber er nahm sich vor, die Augen offenzuhalten.
    Weiter vorne in der Straße erblickte er einen rötlichen Lichtpunkt. Als er näherkam, entpuppte sich dieser Lichtpunkt schließlich als eine Pechfackel, die in einer Hauswand stak und als Straßenbeleuchtung diente. Rhodan sah sich um. Die Straße war leer. Die Bürger von Jawraichor schliefen. Die Häuser zu beiden Seiten der Straße waren von verschiedener Größe - von der einfachen, kuppelförmigen Wohnhütte bis zu einem hallenähnlichen Bauwerk mit flachem Dach, über dessen Haupteingang ein windschiefes Brett mit der Aufschrift GESCHIRRE WAFFEN WAGNEREI hing. Die Häuser waren dicht aneinander gebaut. In den Zwischenräumen wuchs hohes Unkraut. Gärten gab es nirgendwo. Hinter der Wagnerei führte eine Seitengasse nach rechts von der Hauptstraße ab. Sie war unbeleuchtet und verlor sich in der Finsternis. Perry Rhodan schritt weiter. Nach einiger Zeit gewann er den Eindruck, daß es vor ihm heller wurde, ohne daß er jedoch die Quelle der Helligkeit erkennen konnte. Dabei mußte es sich um denselben Schimmer handeln, den er schon vor der Stadtmauer wahrgenommen hatte.
    Es gab jetzt in regelmäßigen Abständen, alle fünf oder sechs Häuser weit, Fackeln, die einen rötlichen Lichtkreis verbreiteten.
    Dadurch wurde ihm die Aussicht erschwert. Erst als die Straße eine leichte Krümmung vollführte und sich schräg nach links wandte, öffnete sich ihm der Blick auf den Ort, von dem der rätselhafte Lichtschein ausging. Überrascht blieb er stehen.
    Hundert Meter vor ihm mündete die Straße auf einen großen Platz. In der Mitte des Platzes erhob sich ein ineinander verschachteltes Durcheinander von Kuppelbauten, Flachbauten, Türmen und Mauerstücken - und auf jeder Zinne, auf jedem Dach, auf jeder Turmspitze brannte eine Fackel. Der Platz war nahezu taghell erleuchtet. Von seinem Standort aus hatte Rhodan keine Mühe, die zahllosen Wagenspuren zu erkennen, die einander im Staub kreuzten. Der Mündung der Straße gegenüber führte ein mächtiges Portal durch eine der Mauern, die den eigenartigen Gebäudekomplex gegen die Außenwelt abschirmten. Die beiden Torflügel standen weit offen. Durch die Öffnung hindurch sah Rhodan in einen dämmrig beleuchteten Hof, über den sich schweren Schrittes ein lanzenbewehrter Wächter bewegte.
    Fieberhafte Erregung bemächtigte sich des Terraners. Er war am Ziel. Vor ihm lag der Palast des Morlch Vrakt. Das Tor stand offen. Er brauchte nur hindurchzugehen. Er brauchte nur nach dem Morlch zu fragen und vor ihn hinzutreten. Dann...
    Was dann?
    Er hatte nie versucht, sich auszumalen, was geschehen würde, wenn er das Ziel erreichte. Die dumpfe Gewißheit, daß der Bann des Unheimlichen von ihm genommen würde, sobald er vor den Morlch trat, war bisher seine einzige Triebkraft gewesen. Wie die Erlösung sich im einzelnen abspielen würde, das kümmerte ihn nicht. Zweihundert, vielleicht dreihundert Meter trennten ihn noch vom Ziel. Er wollte keine Sekunde verlieren. In der Nacht würde es einfacher sein, den Morlch zu überraschen als am Tage. Der Wächter auf dem Hof schien halb zu schlafen. An ihm vorbeizukommen, konnte nicht schwierig sein, selbst wenn er ihn aufhalten wollte.
    Eine leise innere Stimme versuchte Perry Rhodan zu warnen - versuchte, ihm Mißtrauen einzuflößen ob der Leichtigkeit, mit der sein Vorhaben bislang vonstatten gegangen war. Er jedoch hörte nicht darauf. Das Ziel lag so nahe, und seine Begierde, von der Macht des Fremden erlöst zu werden, war so groß.
    Er trat aus der Straße auf den Platz hinaus. Plötzlich wurde es im Schatten der Häuser zur Rechten und zur Linken lebendig.
    Hastige Schritte

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