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0572 - Die Stunde des Symbionten

Titel: 0572 - Die Stunde des Symbionten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie soeben."
    „Du verwendest ihn als Nachrichtenübermittler?" fragte der Emotionaut erstaunt.
    „O ja", antwortete Rarhai stolz. „Ich war schon seit langem überzeugt, daß es eine Möglichkeit geben müsse, Nachrichten schneller zu befördern als durch reitende Boten. Ein Freund und ich versuchten, ein paar Nackthälse zu zähmen... das sind Vögel von dieser Art, und es gelang uns wider Erwarten schnell. Die Nackthälse haben einen ausgeprägten Richtungssinn. Man kann sie daran gewöhnen, immer zwischen zwei bestimmten Punkten hin- und herzufliegen. Man bindet ihnen ein Stück Wachs, in das die Nachricht eingeritzt ist, um den Hals und läßt sie los. Die Nachricht kommt zehnmal schneller ans Ziel als durch Boten."
    Er zeigte Mentro ein rechteckiges Stück rotes Wachs.
    Fremdartige Zeichen waren darauf eingeritzt.
    „Was besagt die Nachricht?" wollte Mentro wissen.
    „Daß in Jawraichor der Teufel los ist", antwortete Rarhai. „Die Wachen des Morlch haben auf einen Fremden Jagd gemacht, dabei ist nahezu die Hälfte der Wachen umgekommen, aber den Fremden haben sie immer noch nicht. Der Morlch hat alle seine Truppen mobilisiert, um des gefährlichen Fremden habhaft zu werden, aber im Augenblick weiß man noch nicht einmal, wo er sich versteckt hält."
    Es bedurfte keinerlei Nachdenkens, um zu wissen, woran man war. Perry Rhodan war in Jawraichor. Sein blutiger Auftritt in Jarlalok schien sich in der Hauptstadt wiederholt zu haben. Es war Zeit, der unheiligen Symbiose zwischen dem Terraner und dem Khusaler Einheit zu gebieten.
    „Ich danke dir, Rarhai", versicherte er dem Asporco. „Deine Nachricht ist ungeheuer wichtig für mich!"
    Es war Mittag, zwei Tage nach Perry Rhodans unseligem Auftritt in Jarlalok. Er mußte sich ungeheuer schnell bewegt haben, um nach Jawraichor zu kommen. Mentro Kosum schritt zum Funkgerät.
    „Zentrale an alle Sucheinheiten! Formieren Sie sich zum Flug nach Jawraichor. Halten Sie zweihundert Meter Flughöhe und Kurs Nord, Geschwindigkeit zwo-vier-null. Ich schließe mich Ihnen unterwegs an!"
     
    *
     
    Das hämmernde Stakkato rennender Schritte war dicht hinter ihm. Er hörte Rufen und Schreien. Von einer Sekunde zur andern war er plötzlich wieder Herr seiner selbst und fand sich in einer verzweifelten Lage, umringt von Dutzenden speer- und keulenschwingender Asporcos, die es auf nicht weniger abgesehen hatten als sein Leben. Ein paar lagen reglos im Staub. Er mußte sie überwältigt haben, ohne zu wissen, was er tat, weil das Fremde seine Handlungen dirigierte.
    Hinter ihm war eine schmale Lücke - die Straße, aus der er gekommen war. Er wandte sich um und fing an zu rennen. Er hätte sich wehren können. Er trug Waffen, mit denen er einer Armee lanzenbewehrter Krieger die Stirn hätte bieten können.
    Aber er war verwirrt. Er sah die reglosen Gestalten im Staub und wußte, daß er schon getötet hatte. Das war genug.
    Er kam rasch vorwärts. Zwar nahmen die Wächter unverzüglich die Verfolgung auf. Aber sie waren so schwer bewaffnet, daß sie mit dem Fliehenden nicht Schritt halten konnten. Rhodan schwang um die Krümmung, die die Straße wenige Meter südlich des Platzes beschrieb, und verlor seine Häscher aus der Sicht.
    Ihre Schritte konnte er noch hören, aber das Geräusch wurde immer leiser, je länger er lief. Schließlich sah er zur Linken das große Gebäude mit dem Brett, auf dem GESCHIRRE WAFFEN WAGNEREI stand. Er erinnerte sich der linken Seitengasse, die unmittelbar vor dem klobigen Bauwerk von der Hauptstraße abführte. Er schwenkte nach links, und die Finsternis der Gasse nahm ihn schützend auf.
    Kurze Zeit später liefen die Verfolger draußen vorbei. Es waren ihrer noch sechs, die anderen hatten anscheinend aufgegeben.
    Perry Rhodan kauerte sich in eine kleine Nische in einer Hauswand und nahm sich Zeit zum Verschnaufen. Sie hatten auf ihn gewartet. Sie hatten ihm eine Falle gestellt. Der Morlch hatte gewußt, daß ein Fremder in die Stadt kommen würde, und anscheinend fürchtete er sich vor ihm. Vorläufig war es müßig zu spekulieren, woher der Morlch seine Kenntnis bezog und warum er glaubte, daß der Fremde für ihn gefährlich sei. Weitaus wichtiger war es zu erkennen, daß der Weg zu Morlch Vrakts Palast von Wachen besetzt war. Und daß es alles andere als leicht sein würde, ins Innere des Palastes zu gelangen.
    Eine halbe Stunde verging, dann sah Rhodan draußen, auf der Hauptstraße, die sechs Wächter wieder vorbeischreiten. Sie wirkten

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