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0572 - Zarkahrs Braut

0572 - Zarkahrs Braut

Titel: 0572 - Zarkahrs Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gesehen! Und ihm hat keiner ein Injektionspflaster auf die Haut geklatscht!«
    »Da ist was dran«, murmelte Zamorra, aber er mußte plötzlich an den Insektenstich denken, den er gespürt hatte, als er aus dem BMW gestiegen war…
    War das wirklich ein Insektenstich gewesen?
    »Mathieu, können Sie auch mein Blut untersuchen?«
    Dr. Mathieu konnte.
    Und er stellte auch in Zamorras Blut Reste des Hypnotikums fest, das einen schier unaussprechlich komplizierten Namen trug, den zu merken sich Zamorras Unterbewußtsein einfach weigerte.
    »Habe ich einen Einstich in meinem Nacken?« war seine nächste Frage.
    Mit einer Lupe konnte Mathieu den Einstich feststellen, aber er fand selbst bei genauer Untersuchung nichts, das steckengeblieben war, um den Wirkstoff abzusondern.
    »Eine Eisnadel«, vermutete Nicole. »Sie hat sich rückstandsfrei aufgelöst und dabei das Gift abgegeben.«
    Zamorra runzelte die Stirn. »Du meinst, jemand hat mir eine Giftnadel unter die Haut geschossen?«
    »Sieht so aus, nicht wahr? Entweder war es eine Eisnadel oder ein anderer Stoff, der sich danach völlig auflöst, so daß er anschließend nicht mehr nachweisbar ist. Vielleicht eine Art Gelatine, die als Trägersubstanz dient und vom Körper restlos abgebaut wird.«
    »Ich könnte eine Gewebeprobe nehmen und das prüfen«, bot Dr. Mathieu an.
    »Haben Sie denn dafür Zeit?«
    »Meine Patienten laufen mir nicht weg. Jedenfalls normalerweise nicht«, schränkte er ein.
    Aber Zamorra verzichtete dann doch auf die Überprüfung. Zum einen war es ihm ziemlich egal, ob die sich auflösende Nadel aus Eis oder einer anderen Substanz bestanden hatte, und zum anderen gefiel ihm nicht, daß ein Pathologe an ihm herumwuselte. Schließlich war er noch quicklebendig. Die Menschen, mit denen Dr. Mathieu gemeinhin zu tun hatte, pflegten recht tot zu sein.
    Sein Widerwille war natürlich eher Aberglaube, dennoch kam er nicht dagegen an.
    Statt dessen testete er nun seinerseits Dr. Mathieu und setzte dazu Merlins Stern ein. Das Amulett konnte ihm besser verraten als jedes Frage- und Antwortspiel, ob Mathieu zeitweilig unter Hypnose gestanden hatte.
    Er hatte.
    Hundertprozentig sicher konnte Zamorra zwar nicht sein, doch alles deutete darauf hin. Jemand hatte ihnen allen vorgegaukelt, drei Tote zu sehen!
    »Dafür aber keine Patricia Saris«, fügte Nicole hinzu. »Und daß niemand Patricia gesehen hat, gehört mit zu der hypnotischen Beeinflussung. Aber ich habe im Wagen ihr Parfüm gerochen. Sie war im Auto!«
    »Warum hat sie sich dann nicht bemerkbar gemacht?« wandte Zamorra ein. »Daß sich die drei Kidnapper totenstill verhielten, kann ich nachvollziehen, aber Patricia dürfte kaum ein Interesse daran haben, sich entführen zu lassen!«
    »Sie wird so betäubt gewesen sein wie ich«, versuchte Nicole eine Lösung zu geben. »Das halte ich allerdings für weniger wichtig. Das eigentliche Problem lautet: Wer steckt hinter alldem?«
    »Wir sollten versuchen, Spuren zu finden«, schlug Zamorra vor.
    »Und wie? Willst du die Disco noch einmal mit dem Amulett und der Zeitschau durchforschen? Mittlerweile liegt die Aktion doch so viele Stunden zurück, daß der Aufwand an Kraft in keinem Verhältnis mehr zum Ergebnis steht.«
    »Mir schwebt da etwas anderes vor«, erklärte Zamorra und tastete nach seinem Nacken. »Wir müssen hinaus zur Autobahn, zu der Stelle, wo gestern Nacht der Wagen gestoppt wurde.«
    »Das liegt doch auch so lange zurück, daß…«
    Der Parapsychologe schmunzelte.
    »Ich will mir die Stelle noch einmal ansehen. Ich denke, ich weiß noch, wie ich gestanden habe, als mich der vermeintliche Insektenstich traf. Wenn wir uns dann die Flugrichtung der Nadel ansehen, werden wir die Stelle finden, von der sie abgeschossen wurde. Und da gibt es vielleicht noch Spuren, die sich verwerten lassen, Abdrücke im weichen Erdreich oder was auch immer.«
    »Dann los!« verlangte Nicole.
    »Sobald wir mit Robin gesprochen haben«, erwiderte Zamorra. »Wetten, daß Pierre nicht gerade erfreut über das sein wird, was wir vermuten?«
    ***
    Robin war erfreut.
    »Das ist doch ausgezeichnet«, versicherte er, streifte den Mantel ab und warf ihn halb über den Kleiderständer, statt ihn ordentlich aufzuhängen.
    Er kam gerade von einem neuen Mordfall zurück, zu dem er gerufen worden war, und schien nicht einmal erstaunt darüber zu sein, daß Zamorra und seine Gefährtin in seinem Büro auf ihn warteten.
    »Langweilt ihr euch schon lange?« erkundigte er

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