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0572 - Zarkahrs Braut

0572 - Zarkahrs Braut

Titel: 0572 - Zarkahrs Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der Ladefläche eines Autotransporters und wurde festgezurrt. Zamorra gesellte sich hinzu und kletterte, ohne jemanden zu fragen, hinauf. Niemand hinderte ihn daran. Da er aus einem Einsatzwagen der Polizei ausgestiegen war, hielt man ihn wohl für einen der Ermittler.
    Er berührte das rußige Metall des Wagens, dessen Lack restlos weggebrannt war. Kunststoffverkleidungen waren weggeschmolzen, Sitzpolster zu Asche verbrannt. Vor dem Beifahrersitz entdeckte Zamorra verkohlte Reste von Geldscheinen und etwas, das einmal ein Koffer gewesen sein konnte. Zumindest das verbogene Metallgestell und die Schlösser existierten noch.
    Aus irgendeinem Grund hatte man den verbrannten Koffer im Wagen gelassen, als die Toten geborgen worden waren.
    Ein Koffer, Geldscheine…
    War das denn niemandem aufgefallen?
    Wer transportierte schon Geld in Aktenkoffern? Meistens ging es dabei um illegale Geschäfte!
    »Blutgeld…« murmelte Zamorra nachdenklich. »Beziehungsweise das Honorar für eine Entführung…«
    Er nahm das Amulett aus der Jackentasche, in der er es diesmal mitgenommen hatte. Um es wie früher an der Halskette vor der Brust zu tragen, war die Linse immer noch zu stark gewölbt. Aber der Moment ließ sich absehen, an dem Merlins Stern seine alte Scheibenform wieder zurückerlangen würde.
    Als das Amulett die Kofferreste berührte, glomm es ganz leicht auf.
    »Bingo«, murmelte Zamorra.
    Er erhob sich wieder, steckte Merlins Stern ein und sprang vom Transporter.
    »Schwarze Magie«, erklärte er. »Etwas an diesem Wagen ist mit Sicherheit schwarzmagisch manipuliert worden. Wir sollten uns die vier Leichen ansehen…«
    ***
    Die Leichen sahen scheußlich aus, und Robin verzichtete auf diesen Anblick, aber sie erwiesen sich als männlich. Zwei der Toten ließen sich sogar noch identifizieren. Sie trugen Ausweiskarten bei sich, die aus irgendwelchen Gründen nicht verbrannt waren. Ein Name lautete Antoine Mayenne, der andere Ahmad Fajidah.
    Erschauernd betrachtete Nicole das Paßfoto des Algeriers.
    »Das ist der Mann, mit dem ich getanzt habe«, sagte sie leise.
    »Drei der Leichen sahen so aus, als wären sie schon tot gewesen, ehe sie verbrannten«, hieß es.
    »Halsverletzungen?« fragte Robin.
    »Ja…«
    »Das ist die Spur«, bemerkte Zamorra. »Aber wie kommen wir jetzt weiter?«
    Sie fuhren nach Lyon zurück. Dort bemühte Robin den Polizeicomputer.
    »Mayenne wird verdächtigt, einem Menschenhändlerring anzugehören«, erklärte der Chefinspektor wenig später. »Er arbeitete oft mit Männern namens Fajidah, Malinaire, Greaux, Alphonse, Redon und Couffé zusammen. Redon und Couffé wurden vor ein paar Tagen tot aufgefunden. Unser famoser Dr. Mathieu diagnostizierte Herz- und Kreislaufversagen. Er äußerte die Vermutung, die beiden Männer müßten an ihrem eigenen Gewicht gestorben sein. Kannst du dir so was Verrücktes vorstellen, Zamorra? Die Jungs hatten Normalgewicht. Seit wann stirbt man daran?«
    »An ihrem eigenen Gewicht?« überlegte Zamorra. »Das heißt, sie waren zu schwer für ihren Kreislauf?«
    »Ja, so ähnlich hat sich Mathieu ausgedrückt. In die Akten hat er’s nicht geschrieben, weil das ja doch keiner glaubt.«
    »Ich glaub’s«, sagte Zamorra leise. »Es würde zu den Corr passen. Zorak zum Beispiel ist in der Lage, mit seiner Magie Überschwerkraft zu erzeugen. Stell dir vor, Pierre, daß du plötzlich das Zehnfache wiegst, ohne daß sich dein Körper dabei verändert. Dein gesamter Organismus würde zusammenbrechen. Entweder macht dein Herz nicht mehr mit, weil es das Blut gegen diese Überschwerkraft nicht mehr pumpen kann, oder deine Lunge wird so schwer, daß die Atmung versagt.«
    »Das ist ja verrückt.«
    »Es paßt zu Zorak. Und was ein Corr kann, können auch die anderen.«
    »Ich tippe auf Zarkahr«, sagte Nicole. »Dem haben wir eine Menge Ärger bereitet. Ich hab’s im Gefühl.«
    Das Telefon auf Robins Schreibtisch schlug an. Er meldete sich.
    »Ja?« bellte er dann. »Danke. Bleiben Sie vor Ort. Wir sehen uns das an.«
    Er legte auf und sah Zamorra und Nicole an.
    »Vorhin, als die Computerdaten kamen, habe ich Beamte zu den gemeldeten Wohnsitzen von Malinaire, Greaux und Alphonse geschickt, Mayenne und Fajidah haben wir ja identifiziert. Malinaires und Alphonses Wohnungen sind leer, aber in der von Greaux liegt ein Toter, schrecklich zugerichtet.« Er schüttelte sich. »Ich spare mir die Einzelheiten…«
    »Das war der Dämon«, vermutete Zamorra. »Er ließ Patricia

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