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0572 - Zarkahrs Braut

0572 - Zarkahrs Braut

Titel: 0572 - Zarkahrs Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entführen und hat seine menschlichen Helfer umgebracht, damit sie nicht mehr plaudern können. Vielleicht kommen wir über diesen Toten an ihn heran.«
    »Wie meinst du das?« fragte Robin stirnrunzelnd.
    »Der Dämon hat schon einmal einen Fehler gemacht. Wenn er bei der ganzen Aktion dabei war und bei dem Unternehmen im Hintergrund die Fäden zog - vielleicht hat er auch selbst die Hypnose durchgeführt -, dann hat er sich sauber abgeschirmt. So sauber, daß wir nichts von ihm wahrnehmen konnten. Das paßt zu einem sehr starken und sehr mächtigen Dämon, wie Zarkahr es ist…«
    Nicole wollte etwas sagen, doch Zamorra brachte sie mit einer Geste seiner Hand zum Schweigen, damit er den begonnenen Faden weiterspinnen konnte.
    »Als er das Auto mit den vier Kidnappern zerstörte, denen er vorher vielleicht sogar noch Geld gegeben hat, um sie in Sicherheit zu wiegen…« - er entsann sich an die verkohlten Fetzen der Scheine und an den Koffer - »… hat er seine Abschirmung vernachlässigt, deshalb konnte Merlins Stern die Schwarze Magie auch spüren. Vielleicht wurde er auch schwächer durch die Dauer-Anstrengung, oder er hat nicht damit gerechnet, daß wir eine Verbindung zwischen diesem Wagen und den Kidnappern hersteilen.«
    »Ist ja auch ziemlich weit hergeholt«, gestand Nicole.
    »Und wenn er jetzt auch noch den letzten Mann der Bande umgebracht hat, diesen Greaux oder wie er hieß, wird er bestimmt auch dort eine Spur hinterlassen haben. Zumindest hoffe ich das…«
    »Und was nun?«
    »Wir fahren zu der Wohnung. Ich werde eine Beschwörung durchführen. Einen Höllenzwang, den ich direkt an Zarkahr richte. Über die Verbindung zu dem Toten bekomme ich ihn. Kommt er nicht, versuche ich es bei den Corr allgemein. Aber ich bin jetzt sicher, daß wir es mit Zarkahr zu tun haben. Nur er kann so brutal und bösartig vorgehen. Die anderen Corr sind auch böse, aber wesentlich harmloser in ihrem Vorgehen.«
    »Für einen Höllenzwang benötigst du sein Sigill«, sagte Nicole.
    »Ich kenne es inzwischen. Ich kriege ihn in die Finger, und wenn wir ihn haben, haben wir auch Patricia!«
    ***
    Zarkahr beugte sich grinsend über Patricia.
    »Was hast du mit mir vor?« keuchte sie. »Was… Was willst du von mir?«
    Der Corr lachte heiser.
    »Es ist eine Ehre für dich«, zischte er. »Du wirst die alte, ursprüngliche Art der Corr neu beleben! Du wirst einen Wechselbalg ins Château Montagne tragen! Er wird immun sein gegen die Abschirmung, und er wird schnell heranwachsen und Macht gewinnen. Ein Trojanisches Pferd, so nennt ihr Menschlein es doch!«
    Wieder lachte er.
    Patricia aber schrie und wünschte sich, bewußtlos zu werden.
    Langsam schwanden ihr die Sinne…
    Dann aber spürte sie den Hauch, den fauligen Atem des Dämons, der über sie glitt, als die Welt um sie herum in Schwärze versank.
    Seinen höllischen Atem, der mehr war als der Gestank der Schwefelklüfte…
    Er strich über ihren Körper, über ihre nackte Haut.
    Es war der Odem des Bösen…
    Eine Saat des Unheils, die durch all ihre Poren in sie eindringen wollte…
    ***
    Zamorra traf seine Vorbereitungen schnell und sicher. Während er mit Robin zu Greaux’ Wohnung fuhr, eilte Nicole mittels Regenbogenblumen zurück zum Château Montagne, um magische Hilfsmittel zu beschaffen. Sie kehrte zurück und fuhr vom Park, in dem die Blumen standen, direkt zu der Lyoner Adresse.
    Dort hatte Zamorra schon alles vorbereitet. Mit der magischen Kreide zeichnete er jetzt das Sigill des Zarkahr und die Beschwörungsformeln hinzu, dann begann das zeitraubende, umständliche Ritual der Anrufung.
    Er rezitierte die magischen Zaubersprüche einer uralten, dämonischen Sprache, die es schon gegeben hatte, als die Erde noch ein glutflüssiger Feuerball im All war.
    Er selbst und Nicole befanden sich in schützenden Zauberkreisen. Ein weiterer Kreis war um die Stelle gezogen, an welcher der gerufene Dämon erscheinen mußte.
    Robin und der Polizeibeamte, der den Toten bei der Wohnungsprüfung gefunden hatte, warteten draußen im Wagen. Dort war es für sie sicherer.
    Während Zamorra die Anrufung durchzog, hielt sich Nicole kampfbereit.
    Wenn es sich wirklich um Zarkahr handelte, mit dem sie es zu tun hatten, durften sie ihn nicht unterschätzen. Ob das Amulett und der Dhyarra-Kristall eine wirksame Hilfe gegen ihn darstellten, war nicht sicher.
    Plötzlich flimmerte die Luft.
    Umrisse schälten sich aus dem Nichts, verdichteten sich. Ein ohrenbetäubendes, wütendes

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