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0573 - Die Lady und der Barbar

Titel: 0573 - Die Lady und der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Schließlich fragte Sandal: „Wann startet dieser Leichte Kreuzer mit Namen TOROSA?"
    „Übermorgen. Mittag oder früher Nachmittag, denke ich."
    Sandal stand auf und bemerkte: „Ich habe meiner Freundin versprochen, mit ihr einen Bummel durch Atlan Village zu machen. Wann und wo soll ich mich wieder in die Verfügungsgewalt der Terranischen Flotte überstellen?"
    Deighton brauchte keine Sekunde zu überlegen. Er erwiderte, ebenfalls aufstehend und Sandal die Hand entgegenstreckend: „Morgen, zwischen Frühstück und Mittagessen. Ich schicke Ihnen einen Gleiter, der Sie abholt. Sie müssen natürlich bei der Zeremonie dabei sein."
    Sandal verabschiedete sich mit Handkuß von der jungen Frau und ließ sich zurück in seine Wohnung fahren. Als er Chelifer erzählte, was geschehen war und welche Mission Orana und er hatten, atmete das Mädchen erleichtert auf: Sie hatte sich ein lebensgefährliches Abenteuer vorgestellt.
     
    3.
     
    Schon in den Morgennachrichten erschienen die Meldung und ein kurzer Filmausschnitt, in dem zu erkennen war, daß Orana Sestore und Reginald Bull einen exklusiven Nachtklub Terrania Citys besucht hatten. Sandal, der mit Chelifer beim Frühstück saß, grinste breit.
    „Alles Lüge!" sagte er und rührte im Kaffee herum. „Alles Erfindung dieses Deighton."
    Eine zweite Meldung wurde vorgelesen.
    „... wurde Frau Orana Sestore offiziell zur Kommandantin eines Schiffes und zum Major der Solaren Flotte ernannt. Wie gerüchteweise verlautet, soll sie an Bord eines Leichten Kreuzers eine Vorstellungsreise unternehmen, die sie an einige wichtige Punkte des Solaren Imperiums..."
    Sandal nickte.
    Er würde ebenfalls jene „wichtigen Punkte des Imperiums" besuchen. Er freute sich bereits auf die Mission. Er würde denjenigen Sandal Tolk spielen, der er war, ehe er Joaquin Cascal und seinen großen Freund Atlan traf.
    „Wann mußt du gehen?" fragte Chelifer. Sandal verschüttete etwas Kaffee auf den Unterteller und erwiderte: „In zwei oder drei Stunden. Ich bin freiwillig bei dieser Mission, und für mich gelten nicht die Regeln der Flotte."
    Sie beendeten ihr Essen in äußerster Ruhe und untermalt von alter Musik. Die Musik bewirkte bei Chelifer Freude und Erholung; bei Sandal hingegen rief sie Erinnerungen an Exota Alpha hervor, an die glückliche Zeit vor Ankunft des Schwarmes.
    Stunden später duschte sich Sandal heiß und kalt. Er bereitete sich bereits auf den Einsatz vor; seine Gedanken bewegten sich wie abgefeuerte Pfeile auf das Ziel zu. Er zog sich sorgfältig an.
    Als er wieder in den großen Wohnraum zurückkam, schien er ein ganz anderer Mann zu sein.
    Er trug statt des weißledernen ein chromfunkelndes Stahlband um die Stirn, mit dem er sein schulterlanges Haar nach hinten hielt. Seine Augen waren wie die eines unruhigen Raubtiers: aufmerksam und wachsam. Die Koralle in seinem Ohrläppchen schien zu glühen. Er trug das wildlederne Hemd, darüber den breiten Gürtel mit der leichten Hose und die halbhohen Stiefel. Über der dünnen, in Art der Flottenuniform geschnittenen Jacke hing schräg der Gurt mit den Ersatzmagazinen und der flachen Waffe in der Schutzhülle, die sich über seiner linken Brust befand.
    „Wenn man dich so sieht!" sagte Chelifer und sah zu, wie er das breite Messer in die Scheide schob und diese am Gürtel befestigte. „Man könnte Angst bekommen!"
    „Ich spiele die Rolle von Sandal dem Barbaren!" sagte er. „Und das alles gehört zur Rolle."
    Sie nickte. Noch immer war sie verblüfft über die konsequente Ausschließlichkeit, mit der Sandal alle Dinge betrieb. Wenn er liebte, so war dies ebenso eine Art Naturereignis wie die Zeit, in der er kämpfte. Und wenn er lernte, dann lernte er in rasender Schnelligkeit, als würde er ein Vakuum auffüllen. Schlief er, dann konnte ihn nichts mehr aufwecken - außer einem Geräusch, das Gefahr signalisierte. Und wenn ein Freund in Not war, dann wurde Sandal die Milchstraße von einem Ende zum anderen durcheilen, um ihm zu helfen. Dieses Wissen gab Chelifer die Sicherheit, zu diesem Mann zu gehören.
    „Soll ich dich begleiten?" fragte sie und kannte die Antwort schon im voraus.
    Er schüttelte den Kopf und nahm seinen Köcher von dem breiten Haken in der Diele. Er suchte aus seinem Sortiment jeweils zehn verschiedene Pfeile heraus, prüfte sie und schob sie nacheinander in den Köcher. Er nahm den Bogen und hielt ihn in der Hand.
    „Nein", erwiderte er. „Ich bin spätestens in

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