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0573 - Die Lady und der Barbar

Titel: 0573 - Die Lady und der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verstand Sandal.
    Die Meldung entsprach keineswegs den Tatsachen. Aber für alle Welt galten jetzt Rhodan und die Frau hier neben ihm nicht mehr als eng befreundet. Rhodan war ins All gestartet und hatte Orana allein zurückgelassen.
    „Was soll ich auf Plophos, Sir?" fragte Sandal langsam.
    „Sie sollen Orana Sestores Leibwächter spielen. Als exotischer Barbar. Einverstanden?"
    „Ja", sagte Sandal. „Und was soll Frau Sestore auf Plophos?"
    „Nachsehen, ob die Vorwürfe gegen Munisho Aerce zu Recht bestehen, und ob es Marschall Terhera war, der den neuen Obmann erpreßt."
    „Warum gerade Orana Sestore?" fragte Sandal hartnäckig weiter.
    „Weil sie den intergalaktischen Großmächten völlig unbekannt ist."
    „Und in welcher Mission soll ich Plophos besuchen? Ich kann mir keine Rolle vorstellen, die plausibel klingt."
    Deighton grinste Orana an und erklärte: „Keine Sorge. Die Solare Abwehr wird genau das Richtige treffen. Sie werden einen Höflichkeitsbesuch abstatten. Ich habe Sie beide richtig verstanden? Sie beide haben eingewilligt?"
    „Ja, natürlich!" erwiderte Orana.
    „Ich sagte es bereits!" wiederholte Sandal. Er hob das Glas, nickte über den Rand hinweg Orana zu und starrte dann in Deightons Gesicht. Der Gefühlsmechanist schien genau zu spüren, daß beide bereit waren und neugierig.
    „Sie waren einmal Kommandantin eines leichten Kreuzers des Plejaden-Flottenverbandes, Orana?" fragte er, obwohl er es längst genau wußte.
    „So ist es, ja", sagte sie.
    „Trauen Sie sich zu, zusammen mit Sandal und der Unterstützung meines Büros auf Plophos herauszufinden, in welcher aberwitzigen Lage sich der Obmann wirklich befindet?"
    Orana und Deighton musterten sich eine Weile, dann sagte sie entschlossen: „Ja, ich denke schon."
    Er ist verdammt klug und gerissen, dachte Sandal und rief sich seinen Großvater ins Gedächtnis zurück. Deighton und Großvater gingen ähnlich vor: Sie legten das Problem in kleinen Schritten vor. Und je weiter der betreffende Kandidat in den bewußten kleinen Schritten ging, desto weniger merkte er, daß er im Begriff war, eine gewaltige Strecke zurückzulegen. Sandal mußte grinsen.
    Deighton führte weiter aus: „Wir werden diesen Einsatz sorgfältig vorbereiten, trotzdem muß es schnell gehen. Wir sind deswegen so über die Ereignisse auf Plophos besorgt, weil wir hier einen Modellfall haben.
    So oder ähnlich kann von irgendwelchen finsteren Gegnern gearbeitet werden, wenn es gilt, einen politischen Gegner auf hinterlistige Art und Weise zu stürzen. Mit dieser Methode können Menschen an die Macht kommen, die ihren verantwortungsvollen Posten tatsächlich nicht verdienen."
    „Ich verstehe!"
    Das Eugaul-System war seit Jahrhunderten absolut autark. Das System gehörte aber nach wie vor zum Solaren Imperium, das auf Wunsch der plophosischen Bevölkerung die außenpolitischen Belange des Planeten und des Sonnensystems vertrat. Diese Regelung entsprach den Absätzen des alten, aber noch immer gültigen Vertragswerkes. Deighton und die einzelnen Abteilungen der Solaren Abwehr mußten für diese Mission schnell ein Programm in mehreren Punkten entwickeln und starten.
    Die Nachrichten, die man darüber auffangen würde, besaßen dann genau jenen Grad von Wichtigkeit, der gewisse Kreise aufmerksam werden lassen würde.
    Deighton sagte: „Sie finden Reginald Bull sicher sehr sympathisch?"
    „Ziemlich!" sagte Orana. „Was soll das?"
    Deighton lachte wie ein kleiner Junge, der einen Streich ausgeheckt hatte.
    „Es wird in der nächsten Zeit bekannt werden, daß Rhodan Ihre Lieblichkeit schroff zurückgewiesen hat. Das gibt zwar den Leuten, die Rhodan Weltfremdheit vorwerfen, neue Argumente, aber es belebt die Szene."
    Orana sagte halblaut: „Ihr Humor, Galbraith, ist wie Champagner - der trockene ist der beste. Und ich soll mich an Bullys breite Brust werfen?"
    „Nicht gerade werfen... Bully wird mit Blumen und gezierter Rede um Sie werben."
    „Wie apart. Und das in meinem Alter!" sagte Orana.
    Sandal folgte der Unterhaltung mit sichtlichem Vergnügen und gesteigerter Aufmerksamkeit.
    Die nächste Meldung, die von der Abwehr lanciert werden würde, hieß demnach, daß Reginald Bull heftig um Orana buhlte.
    Das würde, wie sich Deighton respektlos ausdrückte, sicherlich die Szene beleben.
    Deighton fuhr fort, seinen Plan zu entwickeln. Wie Sandal und Orana diesen Mann kannten und einschätzten, waren die einzelnen Fakten hundertfach gesiebt und auf ihre

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