Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0573 - Tanzplatz des Teufels

0573 - Tanzplatz des Teufels

Titel: 0573 - Tanzplatz des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
erreichte die Rückseite des Lokals. Hier gab es eine kleine Aussichtsterrasse, unmittelbar daneben ging es steil in die Tiefe. Münzfernrohre und mehrsprachige Münz-Informationsautomaten standen vor dem schützenden Eisengeländer.
    Doch nicht das war es, was Zamorras unmittelbares Interesse weckte, auch nicht der Blick über die tiefe Schlucht des Bode-Tales hinweg zu den gegenüberliegenden, dicht bewaldeten Berghängen.
    Vielmehr interessierte ihn ein dunkler Fleck am Boden, unmittelbar vor den Abstufungen, die zu einem kleinen, holperigen Platz führten. Er bückte sich und fuhr mit dem Finger über das Dunkle.
    »Was ist das?« fragte Nicole, die ihm gefolgt war.
    »Blut«, sagte er. »Getrocknetes Blut.«
    »Dann«, vermutete Nicole, »sind wir hier genau richtig!«
    ***
    Polizeiobermeister Senkamp schüttelte fassungslos den Kopf. »Sieht so aus, als würde es ein Fall für die Kripo«, murmelte er. »Schade um Feldmann. Wie ist das nur möglich? Der Mann war doch immer vorsichtig. Mir will es nicht in den Kopf, daß er sich in ein unsicheres Auto setzt und dabei umkommt, das paßt nicht zu ihm.«
    »Vielleicht wollte er es ausprobieren«, überlegte Rendsberger.
    »Das wäre überflüssig, wenn er den Wagen vorher als sicher erkannt hätte. Und es wäre lebensgefährlich beim Gegenteil. Zum Teufel, es gibt doch genug andere Methoden, um Selbstmord zu begehen.«
    »Vielleicht wurde er ja ermordet? Möglicherweise, um seine Erkenntnisse nicht weitergeben zu können?«
    »Kann ich mir nicht vorstellen. Wer sollte ein Interesse daran haben? Der alte Mann, dem der Wagen gehört? Jetzt ist jedenfalls kaum noch feststellbar, was mit dem Wagen nicht gestimmt hat. Wir geben die Angelegenheit an die Kripo weiter, immerhin ist die Sache jetzt kein Verkehrsdelikt mehr, sondern ein Unfall mit Todesfolge oder unter Umständen sogar Mord.«
    Rendsberger seufzte.
    »Nichts gegen einzuwenden, schließlich haben wir auch so genug zu tun.«
    »Meinen Sie, bei der Kripo wäre Däumchendrehen die häufigste Beschäftigung? Na, die werden sich freuen, jetzt auch noch diese Sache ans Bein gekettet zu bekommen…«
    Als Prophet war Senkamp erste Wahl.
    Und wie man sich freute!
    Kommissar Werrenhoff machte gleich Nägel mit Köpfen.
    Er beantragte einen Haftbefehl gegen Walter Brass!
    ***
    »Das war der Werwolf«, sagte jemand hinter Zamorra und Nicole.
    Sie wandten sich um. Zamorra erhob sich und schnipste Krümel des getrockneten Blutes fort, die an seiner Fingerkuppe haften geblieben waren.
    Ein Mädchen mit halblangem blonden Haar, in hautengen Jeans, Turnschuhen und - trotz des kalten Windes, der um das Restaurant fegte - nur mit T-Shirt bekleidet, stand hinter ihnen.
    »Der Werwolf?« echote Zamorra.
    »Unser Hund. Wir nannten ihn so. Heute nacht hat ihn jemand umgebracht. Werwolf heulte so jämmerlich, also ging Josch 'raus, und dann fand er Werwolf hier. Irgendein Mistkerl hat ihm die Kehle durchgeschnitten, und als Josch das erkannte, wurde er auch noch von einem Unbekannten niedergeschlagen. Wir haben natürlich die Polizei informiert, aber die tut doch nichts. Früher haben sie Gesinnungsfeinde gejagt und jetzt Parksünder. Muß beides so unheimlich wichtig sein, daß keiner sich um Überfälle auf Mensch und Tier kümmert.«
    »He, du kannst nicht erwarten, daß sie auf meine vage Aussage hin schon zwei Sekunden später den Täter festnehmen«, sagte ein junger Mann, der sich zu ihnen gesellte. »Du bist ungerecht, Gaby. Du verlangst von der Polizei mehr, als sie leisten kann. Nur weil du neulich im Halteverbot ein Knöllchen kassiert hast…«
    »Es geht hier nicht um Halteverbote, sondern darum, daß jemand unseren Werwolf abgemurkst hat!« protestierte die blonde Gaby.
    »Sind Sie auch Polizisten?« wandte sich der Mann an Zamorra und Nicole.
    Zamorra schüttelte den Kopf. Sie stellten sich gegenseitig vor. »Wir suchen etwas anderes. Sie werden's vielleicht nicht für möglich halten, aber es soll hier Hexen geben.«
    »Stimmt, sogar ’ne ganze Menge«, sagte Behrendt. »Aber für die Show sind Sie über eine Woche zu spät dran. Da hätten Sie zur Walpurgisnacht kommen müssen, jetzt sind die Hexen alle wieder brave Hausfrauen oder Schülerinnen, und auch der Teufel geht wieder seiner geregelten Arbeit nach.«
    »Von diesen Hexen rede ich nicht«, sagte Zamorra, »sondern von denen, die tatsächlich nachts fliegen…«
    Gaby tippte sich an die Stirn. »Glauben Sie etwa wirklich an diesen Quatsch?«
    Zamorra

Weitere Kostenlose Bücher