Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0574 - Das Himmelsmetall

Titel: 0574 - Das Himmelsmetall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
obwohl sie wahrscheinlich keine Erfahrung im Umgang mit fremden Völkern haben."
    „Wir bekommen ein Bild", sagte Mentro Kosum und deutete auf den Panoramaschirm. „Die Entfernung beträgt jetzt etwa drei Lichtminuten. Anpassung erfolgt, wir holen langsam auf."
    Ihr eigentliches Ziel, das System Rattley, lag nun hinter ihnen, und sie bewegten sich von ihm fort, um das andere Schiff einzuholen. Da sich die TIMOR ihm von der Seite her näherte, war es in seiner ganzen Länge deutlich zu erkennen.
    Scheinbar unbeweglich stand es vor dem Hintergrund der Sterne. Die ungewöhnliche Konstruktion erhärtete Rhodans Vermutungen. Es konnte sich nur um ein Schiff der Asporcos handeln, das in der Umlaufbahn zusammengebaut und dann erst gestartet worden war. Deutlich konnten die Männer auf dem Panoramaschirm die völlig frei aufgehängten Triebwerkseinheiten für den Photonenantrieb ausmachen, die das Heck kennzeichneten. Die Schubleistung war offenbar nur sehr gering, und es würde Jahrzehnte dauern, bis das Schiff auch nur annähernd die Lichtgeschwindigkeit erreichte.
    „Wenn die dorthin wollen, wo wir jetzt herkommen", meinte Kosum erstaunt, „benötigen sie insgesamt mehr als hundert Jahre."
    „Zwei oder drei Generationen", vermutete Rhodan.
    „Bewundernswert, in der Tat." Er beugte sich seitlich zu Kosum und drückte dann auf einen der vielen Rufknöpfe der Interkomanlage. Wenig später flackerte der kleine Monitorschirm darüber auf. Das verschlafene Gesicht Ras Tschubais wurde sichtbar.
    „Oh, Sie sind es, Perry?"
    „Ausgeschlafen, Ras? Wenn ja, würde ich Ihnen dankbar sein, wenn Sie sich das hier mal ansehen könnten. Bringen Sie Gucky gleich mit, falls er nicht schon Bescheid weiß."
    Der Bildschirm wurde wieder dunkel.
    Rhodan wandte seine ganze Aufmerksamkeit abermals dem großen Panoramaschirm zu, der nun fast vollständig von dem anderen Schiff ausgefüllt wurde. Hinter einigen der ovalen Sichtluken war Bewegung zu erkennen. Man hatte sie also bereits gesehen, war aber allem Anschein nach nicht in der Lage, Kurs oder Geschwindigkeit entsprechend zu ändern - oder man wollte es nicht tun.
    Ras Tschubai und der Mausbiber betraten den Kommandoraum. Rhodan unterrichtete sie in kurzen Worten und deutete dann auf den Panoramaschirm.
    „Ich möchte Kontakt mit ihnen aufnehmen, sie aber in keinem Fall erschrecken. Ich halte es für besser, wenn ihr beide hinüberteleportiert und euch umseht. Nehmt einen Translator mit, wir haben ja bereits umprogrammierte dabei. Bevor sie euch entdecken, solltet ihr schon alles über sie wissen. Zeigt euch also nicht gleich im ersten Augenblick. Wir bleiben mit der TIMOR in der jetzigen Position."
    „Warte hier", sagte Gucky zu Ras. „Ich bringe deinen Kampfanzug mit, wenn ich meinen hole..."
    Rhodan winkte ihm schnell zu.
    „Nein, Gucky, nicht nötig. Geht nur in der Uniform, das erleichtert die erste Kontaktaufnahme. Die Asporcos sind Sauerstoffatmer wie wir, also herrscht in ihrem Schiff eine für uns geeignete Atemluft. Obwohl ich auch Waffen für überflüssig halte, könnt ihr ja zur Sicherheit zwei kleine Nadler mitnehmen." Er deutete zur Wand. „Dort, im Wandschrank. Bedient euch."
    Sie nahmen die kleinen, handgroßen Pistolen aus dem Schrank, überprüften die Ladung und schoben sie in ihre Uniformtaschen.
    „Kannst du schon Gedankenimpulse empfangen?" erkundigte sich Roi Danton bei Gucky. „Beunruhigt sie unsere Gegenwart?"
    Gucky zuckte die Schultern.
    „Natürlich kann ich sie empfangen, aber es überrascht mich ein wenig, daß sie keine sonderliche Furcht empfinden. Sie sind, wenn ich ihren Zeitbegriff richtig interpretiere, knapp siebzig Jahre unterwegs. Sie haben immer damit gerechnet, fremden Schiffen zu begegnen und sind fast erleichtert, daß es nun endlich passiert. Keine Spur also von Angst oder gar Panik. Sie warten einfach und sind gespannt, wie wir aussehen." Er grinste.
    „Da werden sie aber mit Ras und mir eine Überraschung erleben."
    „Wohl kaum", meinte Rhodan ohne Ironie. „Sie müssen mit jeder nur denkbaren Erscheinungsform rechnen, und von diesem Standpunkt aus beurteilt, seid ihr beide nicht gerade ungewöhnlich. Ihr beide seid nur verschieden, und das könnte sie eventuell ein wenig verwirren."
    Ras blickte unentwegt auf den Bildschirm. Dann fragte er: „Wohin springen wir, Gucky? Kannst du telepathisch peilen, in welchem Teil des Vorderschiffes sich keine Asporcos aufhalten?"
    „Im hinteren", erwiderte Gucky ohne zu zögern. „Es

Weitere Kostenlose Bücher