0575 - Stadt im Lavameer
enthielt.
Diese halbrunden, weißen Gebilde schufen Lichtkegel und -inseln, die eine gewisse Orientierung erlaubten.
„Die Kugeln leben", stellte Gucky fest, aber keiner der anderen achtete auf seine Worte. Sie blickten alle auf den rotglühenden Magmastrom, der sich träge durch die Höhle wälzte. Er quoll weit von ihnen entfernt aus dem Boden hervor und verschwand irgendwo in der Ferne. Der Strom aus glutflüssiger Materie war fast einen Kilometer breit.
„Wir müssen hinüber", sagte Atlan. „Vielleicht gibt es auf der anderen Seite keine Asporcos, so daß wir dort die Roboter in aller Ruhe erwarten können."
„Vorausgesetzt, die Mutanten spielen nicht wieder verrückt", ergänzte Roi Danton.
„Das grenzt an Beleidigung", empörte sich Gucky.
„Spiele nicht den Beleidigten, sondern nimm Takvorian und verschwinde mit ihm", empfahl Atlan.
Während Ribald Corello das Flugaggregat seines Trageroboters einschaltete und auf die Lava hinausschwebte, nahmen Ras Tschubai und der Mausbiber den Zentauren in die Mitte und teleportierten mit ihm. Atlan blickte dem Supermutanten beunruhigt nach. Er hoffte, daß Corello sich inzwischen wirklich ausreichend erholt hatte.
„Hoffentlich dauert die Ruhepause noch ein wenig an", sagte Roi Danton.
„Im Augenblick macht mir etwas anderes Sorge", entgegnete Atlan und deutete auf einige Öffnungen zwischen den Stalagmiten.
Dort erschienen zahlreiche Asporcos. Sie schrien wütend und richteten ihre Waffen auf die kleine Gruppe am Rande des Lavastroms. Als die ersten Laserblitze zu ihnen herüberzuckten, erschien Gucky wieder, nahm Roi Danton bei der Hand und verschwand mit ihm.
Icho Tolot ergriff Atlan und rannte mit ihm auf die glühende Lava hinaus. Er schnellte sich von Ascheklumpen zu Ascheklumpen, sackte jedoch immer wieder tief in der Glut ein. Immer wieder zuckten Laserstrahlen an ihnen vorbei. Mehrere Priester feuerten mit Explosivgeschossen auf die beiden Flüchtenden, verfehlten sie und versuchten, ihnen zu folgen. Am Rande des Lavastroms mußten sie umkehren. Die Hitze trieb sie zurück.
Atlan sah Gucky, der mitten zwischen den Asporcos rematerialisierte und sich suchend umblickte. Unmittelbar darauf verschwand der Ilt wieder und tauchte neben dem Haluter auf.
„Schnell", rief er. „Es geht wieder los. Bei mir dreht sich schon wieder alles."
Icho Tolot gab Atlan frei. Gucky ergriff die Hand des Arkoniden und floh mit ihm. Der Haluter rutschte von einer Aschescholle ab und stürzte in die Glut. Nur sein Energieschirm schützte ihn jetzt noch, während er schnell tiefer sank.
Die Asporcos schossen auf ihn. Sie glaubten, ein leichtes Opfer gefunden zu haben.
Da erschien Ras Tschubai neben dem Haluter. Er streckte ihm die Hand entgegen. Sein dunkles Gesicht war schweißüberströmt.
„Schnell, bitte", rief er, „Ich halte es nicht mehr lange aus."
Icho Tolot schnellte sich hoch. Die Glut tröpfelte von ihm ab. Im gleichen Augenblick teleportierte der Mutant mit ihm zu den anderen, die am Rande des Lavastroms auf sie warteten. Von hier aus konnten sie in eine Seitenhöhle sehen, die ihnen bis dahin verborgen geblieben war. Die Decke wich hier weit zurück. In einer Entfernung von etwa zwei Kilometern quoll rotglühende Magmamasse aus einer türkisfarbenen Wand und stürzte fast zweihundert Meter in die Tiefe. Hier spritzte sie tosend auseinander.
Ribald Corello erreichte die Gruppe erst jetzt. Sanft schwebte er über die Ausläufer des Stromes hinweg.
„Achtung", rief er. „Es geht wieder los. Ich spüre es deutlich."
Atlan wartete auf ihn, während die anderen über die Felsen tiefer in die Höhle hineinliefen. Er überprüfte, ob die Funkpeilgeräte am Helm des Raumanzuges wirklich einwandfrei arbeiteten, und stellte beruhigt fest, daß sie auch jetzt ständig Orientierungsimpulse an die Roboter aussandten.
„Seltsam - jetzt ist alles ruhig", sagte Ribald Corello, als er Atlan erreichte und neben ihm landete.
„Keine Hypnostrahlung mehr?"
„Nichts, absolut nichts", antwortete der Mutant. „Hier herrscht wirklich Ruhe."
„Gucky?" fragte Atlan. „Ist bei euch auch alles in Ordnung?"
Die Stimme des Ilts klang in seinen Kopfhörern auf, Gucky teilte ihm mit, daß auch er nichts von einer Beeinflussungswelle verspürte.
„Aber bei den Asporcos ist der Teufel los", teilt er mit.
„Die Priester können mir leid tun", erwiderte Atlan, während er neben Corello über die Felsen ging.
„Der Teufel ist mitten unter sie gefahren", sagte der
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