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0575 - Stadt im Lavameer

Titel: 0575 - Stadt im Lavameer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dünn auf massivem Felsen auflag. Das Gestein löste sich auf und drängte als Magmamasse aus den Glutzentren heraus.
    Jetzt endlich war der Supermutant zufrieden. Seine Augen funkelten. Wie gebannt starrte er auf die lodernde Flüssigkeit, die sich drohend heranwälzte.
    „Gucky, sieh doch", rief er.
    Ungeduldig hantierte er an der Steuerung seines Spezialrobots.
    Er wollte seinen Freund sehen, um sich davon zu überzeugen, daß auch er die neuerwachsene Macht gebührend bewunderte.
    Der Ilt schwebte noch immer neben Ras Tschubai. Er hielt die Augen geschlossen.
    Corello war enttäuscht. Er begriff nicht, warum Gucky nicht auch so aktiv war wie er.
    Telekinetisch öffnete er ein Auge des Mausbibers, doch dabei schlug ihm telepathisch eine so starke Abneigung entgegen, daß er erschrocken zurückfuhr.
    Derartige Gefühle kannte er von Gucky nicht.
    Der Schock löste ihn ein wenig aus der Beeinflussungswelle.
    Für kurze Zeit war er fast wieder er selbst. Zorn stieg in ihm auf.
    Wer wagte es, ihn mit Gucky zu entzweien?
    Corello stürzte erneut ins Chaos, aber jetzt wurde er gefährlicher als zuvor, denn jetzt vergaß er den Spieltrieb und entwickelte eine blinde Vernichtungswut. Er konzentrierte sich darauf, alle ihm erwachsene Macht gegen den Planeten einzusetzen.
    Er mußte sich rächen.
    Nichts war wichtiger als das.
     
    5.
     
    Alombo Troyd-Samare ging aufrecht und mit elastischen Schritten über einen Gang, auf den er überraschend gestoßen war, nachdem ihn der Fremde in der Felsspalte abgesetzt hatte. Zum erstenmal seit Jahren fühlte er sich völlig frei von dem Einfluß der Stimmen. Er konnte wieder unbeschwert und logisch denken.
    Diesen Tempelbezirk kannte er nicht, denn er gehörte in den Bereich der Offenbarungspriester. An den Wänden leuchteten zahlreiche Computergrafiken, deren mathematische Schönheit in lebhaftem Kontrast zu den alten Steinfiguren stand, die in Abständen von wenigen Schritten in Wandnischen untergebracht worden waren. Sie stellten fast alle legendäre Gestalten des Altertums dar, denen man eine wichtige Rolle in der Religionsgeschichte von Asporc zuschrieb.
    Der Priester der Vorstufe blieb stehen, als er das Flüstern von Computern hörte. Als er sich zur Seite wandte, glitt eine der Grafiken zurück und gab den Blick in ein Rechenzentrum frei.
    Samare trat ein und sah sich suchend um. Er war allein.
    Mit gedämpfter Stimme rief er das Erkennungswort, mit dem er zugleich energisch um Aufmerksamkeit bat und zugleich Ehrfurcht vor dem höheren Priesterrang erkennen ließ.
    Er bekam keine Antwort.
    Zögernd ging er zu den Computerbänken. Er kannte sich mit diesen Geräten aus und stellte daher mühelos fest, daß mit ihrer Hilfe die wichtigsten Versorgungsanlagen in den Heiligen Bereichen überwacht und gelenkt wurden. Bedenkenlos nutzte er die Möglichkeiten, die sich ihm boten, und schaltete die Überwachungseinrichtungen ein. Die Bildschirme über dem Steuer- und Kontrollpult leuchteten auf. Sie gaben wieder, was in den Hallen, Zimmern, Tempeln und Gängen des Offenbarungsbereiches geschah.
    Überall herrschte das Chaos!
    Schlagartig begriff Samare, daß er der einzige Asporco in diesem Bereich war, der nicht Amok lief. Auch die Offenbarungspriester waren nicht mehr Herr ihrer Sinne. Einige von ihnen liefen mit schweren Waffen durch die Gänge und Hallen und feuerten auf alles, was sie für bedrohlich hielten. Sie zerstörten Kunstschätze, Spiegel, in denen sie sich selbst sahen, und Stützsäulen. Samare beobachtete, daß einige von ihnen unter herabstürzenden Decken begraben wurden.
    Niemals zuvor waren die Auswirkungen der Stimmen der Qual so gefährlich gewesen wie jetzt.
    Er drückte einige Knöpfe und behielt dabei die Bildschirme im Auge. Überall bot sich ihm ein Bild der Zerstörung.
    Dann entdeckte er sieben Roboter, die sich in der Deckung von Energieschirmen gegen blindwütig angreifende Asporcos vorkämpften und dabei von ihren Lähmstrahlern Gebrauch machten. Die Priester und ihre Schüler brachen zusammen und blieben bewußtlos liegen.
    Samare wünschte, die Maschinen hätten diese Paralysewaffen noch viel intensiver eingesetzt, denn für die getroffenen Asporcos war die Bewußtlosigkeit eine Erlösung.
    Auf einem Kontrollschirm erschienen Lichtzeichen. Sie machten Samare sofort klar, daß die Fremden mit den Robotern in Funkkontakt standen, und ihre Helfer zu sich lenken wollten. Damit begriff der Priester, was ihm längst hätte bewußt werden müssen.
    Wenn

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