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0575 - Stadt im Lavameer

Titel: 0575 - Stadt im Lavameer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ilt kichernd.
    „Ich glaube, alle Priester werden verrückt, wenn sie so unmittelbar mit dem Leibhaftigen zu tun haben."
    „Da vorn ist etwas", sagte Icho Tolot.
    „Das sieht aus wie eine Stadt", stellte der Mausbiber fest.
    Atlan schloß zu den anderen der Gruppe auf. Alle blickten zu den skurrilen Gebilden hinüber, die sich schwach vom erhellten Hintergrund abhoben.
    „Dann haben wir doch den richtigen Weg eingeschlagen, alter Arkonidenhäuptling."
    Der Lordadmiral gab keine Antwort Er ging langsam weiter, die Blicke ständig auf das ferne Ziel gerichtet. Ihm wie allen anderen lag die Frage auf der Zunge, ob die hypnosuggestiven Beeinflussungswellen von dieser Stadt im Lavameer gekommen waren.
    Gucky stieß einen schrillen Pfiff aus.
    Atlan blieb stehen und drehte sich beunruhigt nach ihm um.
    „Ich kann nicht mehr teleportieren", sagte der Mausbiber. „Es ist ganz leer bei mir hier oben!"
    Er deutete auf seinen Kopf.
    „Bei mir klappt auch nichts mehr", berichtete Ras Tschubai.
    Atlan wandte sich zu Ribald Corello um. Er brauchte nicht zu fragen. Die Blicke des Mutanten sagten ihm alles. Sie befanden sich nicht nur in einem Bereich, der von der hypnosuggestiven Strahlung ausgenommen war, sondern der auch parapsychische Eigenschaften lahm legte.
    „Daran glaube ich nicht", entgegnete Corello, als Atlan diesen Gedanken aussprach. „Es ist ebensogut möglich, daß nach einer Phase parapsychischer Überleistung nun ein glatter Ausfall folgt.
    Vorhin verfügten wir über Fähigkeiten, die wir sonst überhaupt nicht beherrschen. Die Leere kann eine Art Gegenreaktion sein und muß nicht unbedingt etwas mit dieser Stadt vor uns zu tun haben."
    Atlan nickte zustimmend.
    „Ich war vielleicht etwas zu voreilig", sagte er.
    Er ging weiter auf die geheimnisvolle Stadt zu und hing schweigend seinen Gedanken nach.
    Der Meteor, in dem sie sich bewegten, war vermutlich schon vor Jahrtausenden auf Asporc herabgestürzt. Die hypnosuggestiven Beeinflussungswellen oder die Stimmen der Qual, wie die Bewohner dieses Planeten sie nannten, existierten aber erst seit einigen Jahren. Das deutete darauf hin, daß ihre Quelle nicht mit dem Meteor, sondern erst später gekommen war. Wenn man so etwas wie einen Sender annahm, dann mußte dieser auch nicht auf Asporc sein. Er konnte weit von hier entfernt sein.
    Hatte Icho Tolot nicht vermutet, das PEW-Metall sei eine Art Verstärker, vielleicht auch nur ein Antennenspiegel, der die einfallende Strahlung sammelte und gebündelt weiterleitete?
    Von woher stammten die Beeinflussungswellen?
    Je näher sie der Stadt kamen, desto weiter schob Atlan den Gedanken von sich, daß hier der Ursprung der hypnosuggestiven Wellen war. Er erinnerte sich an den Asporco, der mit dem terranischen Schiff EX-887-VRT zur Erde gekommen war und dort zu toben begonnen hatte. Terra aber war 81.076 Lichtjahre von Asporc entfernt. Atlan hielt es jedoch für unwahrscheinlich, daß ein hypnosuggestiver Beeinflussungssender über eine solche Distanz hinweg genauso wirksam sein konnte wie hier auf diesem Planeten.
    „Diese Höhle ist mindestens zehn Kilometer lang", sagte Gucky und blickte sich auffordernd nach den anderen um. Er hatte Pech.
    Niemand hatte Lust, mit ihm zu diskutieren. Der Marsch über den mit Felsen übersäten und durch zahlreiche Spalten aufgerissenen Boden war anstrengend und kostete die volle Aufmerksamkeit des Kommandos.
    Lediglich Ribald Corello hatte einen mühelosen Weg. Er ließ sich von seinem Spezialroboter tragen. Wenn die Hindernisse zu groß wurden, dann schaltete er um und glitt auf Prallfeldern weiter.
    Als sie bis auf fünfhundert Meter an die Gebäude der Höhlenstadt herangekommen waren, blieb Atlan stehen.
    „Die Stadt sieht nicht so aus, als ob sie noch bewohnt wäre", sagte er.
     
    *
     
    Alombo Troyd-Samare sprang in eine Türnische und spähte vorsichtig aus seiner Deckung heraus auf die Gruppe der Offenbarungspriester, die gemeinsam einen mächtigen Laserstrahler mit sich schleppten. Das Gerät befand sich noch im Experimentierstadium.
    Samare erriet, was die Priester in ihrem Wahn planten. Mit diesem Hochleistungsstrahler konnten sie wahrscheinlich die Roboter vernichtend schlagen.
    Er zögerte.
    Durfte er eingreifen? Er verstieß schon dadurch gegen die Gesetze, daß er diese Mariner überhaupt anstarrte. Trat er ihnen entgegen, dann konnte das vielleicht sein Leben kosten. Samare entschied sich dafür, sich zurückzuhalten. Es wäre sinnlos gewesen, die Priester

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