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0576 - Ein Mutant verschwindet

Titel: 0576 - Ein Mutant verschwindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stadt angriff, solange Kytoma in der Nähe war. Aber allein die Gefühle, die sie in ihm auslöste, genügten, um ihn zu zerstören. Die Stadt wollte ihn ausschalten, ohne von ihren eigentlichen Abwehrmöglichkeiten Gebrauch zu machen. Wenn Alaska wahnsinnig wurde und Selbstmord beging, besaß die Stadt gegenüber Kytoma ein Alibi.
    Alaska erkannte entsetzt, daß es gerade diese Gedanken waren, die die Stadt in ihm erzeugen wollte.
    Er konzentrierte sich auf die Umgebung und zwang sich dazu, an etwas anderes zu denken. Doch die Stadt ließ sich nicht irritieren. Sie konnte sein Inneres kontrollieren. Keiner seiner Gedanken blieb ihr verborgen. Für die Stadt war Alaska Saedelaere ein gefährlicher Fremder, der ausgeschaltet werden mußte.
    „Unsinn!" stieß Alaska hervor. „Das bilde ich mir alles nur ein."
    Der dumpfe Klang seiner eigenen Stimme brachte ihn zur Besinnung.
    Er durfte die Stadt nicht überschätzen und sich selbst verrückt machen.
    Plötzlich tauchte Kytoma wieder auf.
    Sie erschien vor dem dunklen Gebilde, das weit im Hintergrund zu liegen schien, das aber ebenso gut nur ein paar Meter von Alaska entfernt sein konnte.
    Wieder überschritt das Mädchen ein paar Grenzen, dann stand sie vor dem Terraner.
    Alaska merkte sofort, daß eine Veränderung mit ihr vorgegangen war.
    „Mein Volk hat mir eine Nachricht hinterlassen", sagte sie mit kaum hörbarer Stimme. „Ich weiß jetzt, wo ich es finden kann."
    „Das bedeutet, daß du diese Stadt wieder verlassen wirst?
    Auch diese Welt?"
    Sie nickte.
    „Dorthin, wo mein Volk ist, kannst du mich nicht begleiten. Eine solche Reise würdest du nicht überleben." Sie zögerte. Alaska ahnte, was sie nun sagen würde. „Du kannst zusammen mit dem anderen Mann auf dieser Welt bleiben."
    „Du weißt, daß das unmöglich ist", gab er zurück. „Rakkells und ich könnten auf diesem Planeten nicht überleben. Hier, wo dein Volk seine Spuren hinterlassen hat, ist für uns alles zu fremdartig."
    „Ich kann dich nicht mitnehmen", sagte sie traurig.
    „Es gibt eine andere Möglichkeit", sagte Alaska. „Du kannst Rakkells und mich zur Erde zurückbringen."
    Danach trat Schweigen ein. Alaska versuchte zu erraten, was in diesem fremden Wesen vorging. Jetzt, da Kytoma einen Anhaltspunkt gefunden hatte, wo sie ihr Volk finden konnte, wollte sie offenbar keine Zeit verlieren. Sie sehnte sich nach ihren Artgenossen, denn sie war lange Zeit von ihnen getrennt gewesen.
    „Es ist deine Pflicht", fuhr Alaska fort. „Du hast uns hierher gebracht, weil du nicht allein sein wolltest. Jetzt kannst du uns nicht allein hier zurücklassen. Das wäre unmoralisch."
    „Du hast recht", erwiderte sie nachdenklich. „Ich hätte im Überschwang meiner Freude fast einen Fehler begangen.
    Bestimmt gibt es eine Möglichkeit, euch zurückzubringen."
    Der Transmittergeschädigte wußte, daß er sich auf ihre Zusage verlassen konnte.
    „Wie sehen die Anhaltspunkte aus, die du gefunden hast?"
    erkundigte sich Alaska Saedelaere. „Hat dein Volk dir eine Nachricht hinterlassen?"
    Sie deutete auf das verschwommene Gebilde, das irgendwo im Hintergrund zu liegen schien.
    „Dort ist die Stadtseele manifestiert", berichtete sie. „Dort habe ich auch die Hinweise gefunden, die ich brauche."
    „Und wo ist dein Volk jetzt?"
    „Jenseits des Universums", gab sie zurück. „Es hat eine weitere Schranke niedergerissen und wurde mit Dingen konfrontiert, die wir nicht einmal erahnen können. Die Zeit, da wir anderen Völkern Intelligenz brachten, ist jetzt vorüber. Jemand anderes wird bald an unsere Stelle treten. Wir nähern uns dem Punkt der Absoluten Bewegung."
    Plötzlich empfand Alaska einen dumpfen Schmerz. Er wurde ausgelöst durch die Trauer über seine Unfähigkeit, Kytoma zu ihrem Volk zu begleiten. Die Menschen waren nicht reif genug für eine solche Reise.
    „Eines Tages wird dein Volk unseren Spuren folgen", tröstete ihn Kytoma.
    „Wie lange dauert das noch?" fragte er bitter. „Vielleicht ist mein Volk längst ausgelöscht, wenn der Zeitpunkt gekommen wäre."
    „Niemand vermag die Menschheit auszulöschen, wenn sie es nicht selbst tut", gab sie zurück. „Es ist so, wie ich sage. Eines Tages wird dein Volk unseren Spuren folgen."
    „Dann werde ich nicht mehr leben."
    „Das ist wahr, aber es ist auch bedeutungslos, denn jedes Wesen lebt in seinem Volk fort."
    „Führ mich hinaus!" forderte Alaska. „Zwischen dir und mir liegen Jahrtausende."
    Ihr sonst so blasses Gesicht

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