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0576 - Ein Mutant verschwindet

Titel: 0576 - Ein Mutant verschwindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte sich vor Erregung gerötet.
    Ihre Augen glänzten. Sie streckte eine Hand aus und berührte Alaska am Arm.
    „Ich habe dich lange Zeit begleitet, mein Freund", sagte sie.
    „Aber wenn ich auf diese Reise gehe, werden wir uns für immer trennen. Ich werde nicht mehr da sein, wenn du in Gefahr gerätst."
    Er schüttelte den Kopf.
    „Für mich warst du immer nur ein Traum, Kytoma. So wird es auch bleiben."
    Sie ergriff ihn an der Hand und zog ihn mit sich fort. Wie aus dem Boden gestampft, erschien vor ihnen die graue Wand.
    Alaska warf einen letzten Blick in den Raum mit den zerfließenden Grenzen. Es war, als hätte sich die Stadt zurückgezogen. Jetzt, da sie registrierte, daß der unerwünschte Eindringling sich zurückziehen würde, verhielt sie sich ruhig.
    „Die Stadt ist erleichtert", stellte er fest. „Wäre ich hier geblieben, hätte ich eine ständige Quelle der Unruhe für sie bedeutet."
    Kytoma mußte lachen.
    „Jetzt überschätzt du unsere Stadt."
    Alaska deutete auf den runden Einschnitt in der Wand.
    „Laß mich vorausgehen, ich möchte nicht allein im Zentrum der Stadt sein."
    Sie war einverstanden. Alaska stieg in den Durchgang und wurde von einem Sog kalter Luft erfaßt. Die Umgebung wirbelte wie ein Puzzlespiel um ihn herum und fügte sich dann wieder zusammen. Er stand auf dem Laufband, das sich zwar bewegte, ihn aber nicht mit sich forttrug.
    Kytoma kam heraus.
    „Ich glaube", stellte sie einsichtig fest, „ihr hättet hier doch nicht leben können."
    „Wir hatten keine andere Wahl gehabt. Du hast ziemlich egoistisch entschieden."
    „Ich wollte dich einen Schritt über deine Entwicklung hinausführen", bekannte sie. „Dabei hätte ich wissen müssen, daß das unmöglich ist. Daß Rakkells mitkam, war nur ein Zufall.
    Ich hätte ihn gern zurückgelassen, aber er war nicht zu beeinflussen."
    Wahrscheinlich, überlegte Alaska, besaß der von Antis erzogene Rakkells ein Gehirn, das sich nicht mit parapsychischen Methoden beeinflussen ließ.
    „Es war kein Egoismus", fuhr Kytoma fort. „Natürlich wollte ich in dieser Stadt nicht allein leben, aber ich dachte, daß es dir hier gefallen könnte. Dabei hätte ich wissen müssen, daß du diese Umgebung mit den Augen eines Menschen sehen würdest. Du unterscheidest dich durch dein Cappin-Fragment zwar von anderen Menschen, aber du bist trotzdem noch ein Mensch. Das habe ich vergessen."
    Sie verließen die Stadt endgültig. Als sie vor den seltsamen Gebäuden standen, holte Alaska tief Atem. Er fühlte sich befreit, obwohl die Nähe der Stadtseele noch immer zu spüren war.
    Argwöhnisch beobachtete ihn die Stadt noch immer, als müßte sie fürchten, daß er seine Entscheidung rückgängig machen und bleiben würde.
    Es war Nacht. Einer der Monde stand am Himmel, aber sein Licht reichte nicht aus, um die gesamte Umgebung zu erhellen.
    Alaska blickte sich nach Chirkio Rakkells um, aber er konnte den Captain nirgends sehen.
    Er legte die Hände trichterförmig vor den Mund.
    „Rakkells!" rief er. „Rakkells, wo sind Sie?"
    Wäre Rakkells in der Nähe gewesen, hatte er den Transmittergeschädigten hören müssen.
    „Vielleicht schläft er", versuchte Alaska sich zu beruhigen.
    „Kannst du ihn spüren, Kytoma?"
    „Er hielt sein Bewußtsein schon immer vor mir verschlossen", gab sie zurück. „Ich weiß nicht, wo er ist."
    „Wir müssen das Ende der Nacht abwarten", schlug Alaska vor.
    „Dann beginnen wir mit der Suche."
    Wieder spürte er ihre Ungeduld. Sie wollte endlich zu ihrem Volk. Aber sie erhob keine Einwände.
    Alaska stieg den Hang empor. Das Mädchen folgte ihm. Er rief noch einmal nach dem Captain, erhielt aber keine Antwort. Nun begann Alaska sich Sorgen zu machen.
    „Gibt es auf diesem Planeten Tiere, die ihm gefährlich werden könnten?" wandte er sich an Kytoma.
    Sie verneinte.
    „Diese Welt ist völlig ungefährlich."
    Das machte das Verschwinden des Captains nur noch geheimnisvoller. Saedelaere ließ sich auf den weichen Boden nieder. Er schlief jedoch nicht ein, denn der Gedanke an Rakkells ließ ihn nicht los. Kytoma stand schweigend neben ihm, sie schien keinen Schlaf zu brauchen.
    Die Nacht verging für Alaska mit quälender Langsamkeit.
    Endlich wich die Dunkelheit der grauen Morgendämmerung.
    Alaska wanderte über den Hügelkamm, so daß er nach beiden Richtungen Ausschau halten konnte. Obwohl er ständig nach ihm rief, fand er Rakkells nicht. Der Captain blieb verschwunden.
    „Was jetzt?" wandte sich

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