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0578 - Im Labyrinth der Toten

Titel: 0578 - Im Labyrinth der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Delphine nicht viel zu zahlreich waren, um rentabel zu arbeiten. Seiner Meinung nach fraßen sie mindestens ein Viertel der Fische, die sie hüten sollten.
    Der Tibeter begab sich zu dem in die Seitenwand eingelassenen KOM-Gerät. Er tastete die Abteilung für Submarines und sagte: „Hier spricht Rorvic. Ich brauche ein kleines U-Boot. Wann kann ich es bekommen?"
    Auf dem Bildschirm war der Oberkörper eines jungen Mannes mit Schirmmütze zu sehen.
    „Sie brauchen ein U-Boot, Mister Rorvic, weiter nichts?"
    „Weiter nichts", bestätigte der Tibeter.
    Der junge Mann grinste.
    „Natürlich, wir haben nichts weiter zu tun, als jedem hergelaufenen Tramp ein Unterseeboot zu vermieten."
    „Ich will kein U-Boot mieten, sondern ich fordere eines zu meiner freien Verfügung und auf Ihre Kosten an", erwiderte Rorvic.
    Dem Mann auf dem Bildschirm fehlten plötzlich die Schirmmütze und die Zierknöpfe seiner Uniformjacke.
    „Jetzt sehen Sie wie ein Tramp aus", meinte der Tibeter. „Und hier ist mein Ausweis!"
    Er hielt ein Etui in der Hand, klappte es auf und ließ den jungen Mann einen Blick auf das wallende irisierende Strahlen werfen, das die darin untergebrachte flache graue Scheibe aussandte.
    „Sonderoffizier Rorvic vom Mutantenkorps!"
    Der junge Mann schluckte trocken.
    „Sie sind ein Mutant?" fragte er ungläubig. „Und ich hatte Sie für einen verkleideten Dinosaurier gehalten!"
    „Sehr witzig! Hoffentlich bekomme ich nun mein U-Boot, Sie Spaßmacher!"
    „Wird sofort erledigt." Der Mann unterbrach die Verbindung.
    Etwa zehn Minuten später verließen zwei humanoide Roboter das Transportband, gingen zu Rorvic und sagten: „Wir sollen Sie zu dem angeforderten U-Boot bringen, Sir."
    Dalaimoc sah auf seinen Chronographen.
    „Es wird allmählich Zeit. Also, gehen wir!"
    Die Roboter nahmen ihn in die Mitte. Vor ihnen öffnete sich das Innenschott der Terminal-Schleuse, und die Roboter führten den Tibeter in die Kammer.
    „Bitte, gedulden Sie sich ein paar Minuten, Sir", erklärten die Roboter.
    Das gefiel Dalaimoc Rorvic zwar nicht, aber er sagte sich, daß es nun auf ein paar Minuten mehr oder weniger nicht mehr ankäme. Er setzte sich auf den Boden der Schleuse, fixierte mit halbgeschlossenen Augen einen fiktiven Punkt und versank in Meditation.
    Nach einer Weile erstatteten die Roboter über Symbolfunk ihrem Vorgesetzten Bericht. Danach verließen sie die Schleusenkammer - und als sich das Innenschott hinter ihnen geschlossen hatte, ließen sie das Außenschott auffahren.
    Die Wasser des Meeres ergossen sich mit hohem Druck in die Schleusenkammer, wirbelten Dalaimoc Rorvic herum und nahmen ihn schließlich mit hinaus in die freie See...
     
    *
     
    Als Tatcher a Hainu nach dem vergeblichen Versuch, eine Stunde zu schlafen, auf die Brücke der TOYTARU zurückkehrte, tauchte der ASAC - nach der vollständigen Bezeichnung Aqua-Space-Aero-Cruiser - soeben in die Erdatmosphäre ein. Tief unter ihm der Atlantische Ozean.
    Die TOYTARU war mit geringer Geschwindigkeit und in flachem Winkel in die Atmosphäre eingedrungen und bewegte sich ähnlich wie ein übergroßer Raumgleiter, wie sie am Ende des 20.
    Jahrhunderts noch zu Experimentalzwecken benutzt worden waren.
    Der Apparat besaß äußerlich in der Tat eine gewisse Ähnlichkeit mit der letzten Raumgleiter-Generation. Er war aerodynamisch geformt, hatte eine hochgewölbte schmalrückige Bugkanzel und eine breite flache Unterseite. Im Unterschied zu jenen Gleitern aber verfügte er über ausklappbare Deltatragflächen - und natürlich über die zigarrenförmigen Mehrfachtriebwerke, die an die Außenhaut angeklebt zu sein schienen.
    Der Kontursitz neben dem Ersten Offizier war frei. So setzte sich der Marsianer neben Anya Wainuha, den temperamentvollen weiblichen Offizier von Oahu.
    „Trinken Sie einen Kaffee mit, Anya?" fragte er höflich.
    „Gern", antwortete Anya Wainuha lächelnd. „Ich hoffe, Sie sind ein guter Kaffeetaster."
    Tatcher kannte den Witz; er war uralt, deshalb reagierte er nicht darauf. Erst, als er mit den beiden dampfenden Bechern vom Automaten zurückkam, sagte er: „Ich hoffe, ich habe Ihre hochgespannten Erwartungen erfüllt, gnädiges Fräulein."
    Anya nahm unbewegten Gesichtes ihren Becher entgegen, nippte daran und meinte: „Sie haben, Tatcher. Sie sind ein Schatz." Sie warf ihm einen Kuß zu und konzentrierte sich danach wieder voll auf das Landemanöver.
    Tatcher a Hainu errötete leicht. Um seine Verlegenheit zu überbrücken,

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