0578 - Welten des Grauens

Leben.
    Calderone aber war nicht wirklich daran interessiert, die schöne Blonde zu töten. Immer wieder betrachtete er ihren nackten Körper mit Wohlgefallen. Auch hier sollte ihm Stygia nicht dazwischenpfuschen!
    Stygia war ebenfalls eine betörende Schönheit, sie war das Feuer der Lust in Person. Doch sie war auch verdammt gefährlich. Das hatte Calderone inzwischen festgestellt. Mit der nackten Blondine würde er einfacher zurechtkommen. Ihr konnte er seinen Willen aufzwingen.
    Er fieberte schon danach.
    Aber zunächst gab es andere Dinge zu erledigen.
    Die drei anderen Personen kontrollieren !
    Allen voran Tendyke.
    Und natürlich auch diese Frau, die Gefährtin Zamorras. Ihretwegen hatte er eigens eine besondere Spielvariante eingeführt. Sie hatte bereits ihre Bluse verloren, und er betrachtete ebenfalls voller Lust ihre festen, runden Brüste, die während ihres Laufes keck wippten.
    Sie war nach der anfänglichen Überrumpelung schlau geworden, aber das machte es nur interessanter. Andererseits würde er keinen Finger rühren, um ihr zu helfen. Wenn sie versagte, mochte das Programm so weiterlaufen, wie Stygia es in Ergänzung seiner Anfangsidee gefordert hatte. Sollte sie eben Stück für Stück zerfallen und schließlich sterben.
    Ihn interessierte nur die hübsche Blonde, die sich in ihrer Todesangst nackt auf der freischwebenden Wippe wand.
    Calderone grinste zufrieden.
    So ganz nebenbei kümmerte er sich auch noch darum, das teuflische Spiel zu dirigieren…
    ***
    Ebene 2, Level 3:
    Wieder rollte die verdammte Kugel auf sie zu. Diesmal hatte das verdammte Ding Nicole nicht mal angestoßen.
    Aber die Dämonenjägerin war wachsam gewesen, hatte sich ständig umgeschaut, und hatte so rechtzeitig erkennen können, wann das neue Spiel begann.
    Sie lief wieder vor der Kugel davon, um deren neue Geschwindigkeit abzuschätzen. Schließlich mußte sie ja wissen, woran sie war.
    Die Kugel schien in dieser Spielrunde nicht an Tempo hinzugewonnen zu haben.
    Das konnte doch nicht alles sein. Welche Teufelei würde diesmal kommen?
    Ausprobieren!
    Wieder ließ sich Nicole nach bewährter Methode fallen, um die Kugel an sich vorbeirauschen zu lassen.
    Aber diesmal war es anders!
    Sie begriff es erst, als es zu spät war!
    Nicht die Geschwindigkeit der Kugel hatte sich diesmal verändert, sondern die Kugel selbst.
    Sie war feucht. Sie versprühte eine Flüssigkeit, während sie durch die labyrinthischen Gänge rollte. Flüssigkeit, die auch Nicole traf.
    Säure!
    Nicole schrie auf. Die Säure brannte sich in sie hinein!
    Es ist nicht echt, ich sterbe nicht daran, ich bin nur ein Haufen speziell angeordneter Elektronen in einem Haufen anderer Elektronen, ich…
    Weiter kam sie nicht. Die Welt endete für sie in einem grellen Lichtblitz.
    ***
    Fooly starrte auf die drei Bildschirme.
    Allmählich dämmerte ihm, daß dieses Spiel vielleicht doch nicht so harmlos war, wie er bisher gedacht hatte.
    Nicole verschwunden, Zamorra verschwunden - und er selbst verschwand nicht?
    Aber er konnte an der Tastatur auch nichts ausrichten!
    Er brauchte Hilfe!
    Es gab ja noch jemanden, der sich mit Zamorras Computern bestens auskannte…
    Der alte Diener Raffael Bois.
    Fooly benutzte die Sprechanlage, die so gut wie alle bewohnten Räume des Châteaus miteinander verband.
    »Monsieur Bois! Könnten Sie bitte in Zamorras Büro kommen? Ich und der Professor benötigen dringend Ihren Rat…«
    ***
    Ebene 1, Level 4:
    Die Feuerfront war plötzlich da, und die Flammen näherten sich rasend schnell Tendykes Standort.
    Der Abenteurer seufzte. Unten Bären und Wildschweine, oben Flammen… Keine besonders angenehmen Alternativen.
    Können Wildschweine und Bären schwimmen?
    Er mußte davon ausgehen. Dennoch blieb ihm der See als einzige Ausweichmöglichkeit. Blieb die Frage, was dort für nette Ungeheuerchen seiner harrten. Vielleicht ein paar Haie, Alligatoren oder Riesenkraken.
    Verlieren würde er die nächste Runde also auf jeden Fall. Denn dem Waldbrand hatte er nichts mehr entgegenzusetzen. Also konnte er auch mal was anderes ausprobieren.
    Vielleicht konnte er die Biester, die angesichts der Flammenwut nicht mal Unruhe zeigten, wie es bei echten Tieren der Fall gewesen wäre, verblüffen. Das Programm hatte sich vielleicht darauf eingestellt, daß er sich wie Tarzan von Baum zu Baum schwang.
    »Versuch macht kluch«, knüttelreimte er.
    Als er auf dem Boden landete, wurden zunächst nur die Bären auf ihn aufmerksam, die von eben